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Staunend schaue ich aus dem Wagenfenster, als Fynn den Range Rover auf das Grundstück fährt. Wow. Diese Villa ist größer, als unsere hier in Chicago.

„Warum sind wir nicht gleich hierher?"

„Mike durfte nicht von der Existenz des Hauses wissen", antwortet Fynn und lenkt das Auto auf dem Kiesweg, bis vor die Tür.

„Zum Glück, hast du soweit gedacht", meine ich erleichtert und steige aus. Hinter uns halten die anderen Wägen und die Männer steigen ebenfalls aus. Gott sei Dank sind alle wohlauf.

Wir laden die Gepäcktaschen aus und folgen Fynn ins innere der Villa.

„Xavier. Der Doc wird sich gleich deinen Arm anschauen", teilt der Schwarzhaarige seinem Cousin mit, „Das wird schon wieder!", ergänzt er und klopft ihm aufmunternd auf die gesunde Schulter.

„Ihr wisst was zu tun ist. Ich möchte antworten!", erhebt er seine Stimme und seine Männer nicken nur, dann machen sie sich an die Arbeit.

Quentins Mitarbeiter wird von Zweien, unter großer Gegenwehr, die Treppen nach unten in den Keller geschleppt. Andere packen Laptops und sonstige technische Geräte auf die Tische und wieder andere sortieren die Waffen. Scheinbar ist der Raum rechts vom Flur, ein Büro, denn dort sind alle zugange.

„Komm, wir gehen nach oben", spricht Fynn mich an, nimmt meine Hand in seine und läuft voraus die Treppen hoch.

„Willst du auch duschen?", fragt er mich, als wir ein großes Schlafzimmer betreten.

„Ja", meine ich und schaue mich neugierig in dem Raum um. In der Mitte steht ein übergroßes Bett, was sehr gemütlich aussieht. Dann gibt es noch einen dunklen Kleiderschrank, eine Kommode und an der Wand hängt ein Flachbildfernseher. Das ganze Zimmer ist lichtdurchflutet, auf Grund der bodentiefen Fenster. An das Fenster rechts neben dem Bett schließt ein Balkon an.

„Du kannst zuerst. Warte, ich gebe dir noch frische Klamotten", sagt Fynn und deutet mit seinem Finger auf die Tür, wohinter wohl das Badezimmer ist.

Er kramt in dem Schrank herum und hält mir kurz darauf eine Jogginghose, Socken und ein T-Shirt entgegen. Scheinbar sind das hier seine Klamotten.

„Sorry, ich habe nichts anderes", bestätigt der Schwarzhaarige kurz darauf meine Vermutung und grinst mich entschuldigend an.

„Passt schon, besser als nichts", lächele ich, drehe mich um und laufe ins Bad.

Nach zwanzig Minuten komme ich frisch geduscht und in neuen Klamotten aus dem angrenzenden Badezimmer und trete zurück ins Schlafzimmer.

„Perfektes Timing", stellt Fynn leise lachend fest. Er kommt gerade auch ins Zimmer und war wohl in einem anderen Badezimmer duschen, denn seine schwarzen Haare sind nass und er trägt ebenfalls eine Jogginghose und ein T-Shirt.

„Wie immer", grinse ich ihn an und prüfe mein Handy auf neue SMS. Doch nichts. Weder von Mike, noch von Theo habe ich etwas gehört.

„Wir finden heraus, was passiert ist", versucht Fynn mich aufzumuntern und kommt auf mich zu, „Hier sind wir sicher. Meine Männer sind bereits dabei alle Informationen zusammen zu tragen und morgen wissen wir mehr."

„Glaubst du Mike hat uns verraten?"

„Ich weiß es nicht", seufzt Fynn und schließt mich sanft in seine Arme.

„Ich hoffe, Thea und Annalise geht es gut", meine ich und vergrabe erschöpft mein Gesicht an seiner starken Brust. Der Tag heute war sehr anstrengend in's actionreich. Die Tatsache, dass ich nicht weiß, wie es um meine Schwestern steht, belastet mich sehr. Familie geht über alles. Und meine Schwestern und ich stehen uns nunmal sehr nahe. Auch weiß ich weiterhin nicht, was mit meinem Vater los ist.

Ich bin nur froh, dass es Moira gut geht. Wir haben sie nach der erfolglosen Suche nach Quentin, zurück in ein Flugzeug nach New York verfrachtet, gemeinsam mit Luka. Das hat ihr zwar überhaupt nicht gefallen, aber das ist mir egal. Rückblickend war es die richtige Entscheidung. Die Schießerei am Treffpunkt hätte fatal für sie ausgehen können.

„Natürlich geht es ihnen gut! Sie sind Pelliers, genau wie Moira und du. Ihr seit keine normalen Frauen, sondern in unseren Kreisen aufgewachsen. Glaub an deine Schwestern!", ermutigt Fynn mich und umarmt mich fester.

„Da wir jetzt sowieso nichts anderes tun können als warten: Wollen wir einen Film anschauen?", schlägt er vor und schaut fragend zu mir herunter.

„Können wir." Erleichtert über die Ablenkung lasse ich mich von Fynn zu dem großen Bett lotsen und falle kurz darauf in die weichen Kissen.

„Wow. So ein Bett brauchen wir in New York auch", gebe ich überrascht von mir und strecke mich glücklich seufzend. So gemütlich! Genau das, was meine müden Knochen jetzt brauchen.

Lachend beobachtet Fynn mich: „Alles was du willst."

„Dann will ich ein Einhorn", grinse ich frech und stütze mich auf meine Ellenbogen.

Augenverdrehend ignoriert Fynn meinen Kommentar und sucht nach einem geeigneten Film auf Netflix: „Was hältst du von Warcraft: The Beginning?"

„Kenne ich schon."

„Hobbit?"

„Uh, ja!", rufe ich begeistert aus. Diese Filmreihe ist einfach genial und gehört zu meinen Lieblingen. Es ist viel zu lange her, dass ich einen der Filme gesehen habe.

Fynn betätigt die Starttaste und wenige Millisekunden später beginnt der Fantasyfilm.

Ich kuschle mich in die weichen Kissen und ziehe die warme Decke über meinen Körper.

„Bekomme ich auch noch was von der Decke?"

Als Antwort hebe ich die Bettdecke leicht an, sodass Fynn zu mir liegen kann. Der Schwarzhaarige drückt sich enger an mich und schlingt seine Arme um mich. Lächelnd lege ich meinen Kopf auf seiner Brust ab und verknote mein rechtes Bein mit seinem. Fynn ist definitiv das gemütlichste Kissen der Welt!

„Ich mag es, wenn du so anschmiegsam bist", neckt Fynn mich und zwickt mir frech in die Seite. Er schafft es jedes Mal, den Moment zu zerstören.

„Wenn du so weiter machst, bin ich gleich nicht mehr so anschmiegsam", meine ich empört und schlage ihm mit der flachen Hand auf die Brust, „Du bist echt ein Idiot."

„Ich? Niemals."

Lachend bin jetzt ich diejenige, die ihm den Finger in die Seite piekst und ihn dabei schadenfroh angrinst.

Natürlich lässt Fynn sich das nicht gefallen und packt abwehrend meine Handgelenke: „Du!", gibt er drohend von sich.

„Ich?", lache ich ohne Reue und versuche meine Handgelenke aus seinem Griff zu befreien.

„Das gibt Rache!"

„Wofür denn? Du hast angefangen", kichere ich und drehe mein Handgelenk, für ihn unerwartet, einmal, sodass ich eine Hand nun wieder frei habe. Ha! Blitzschnell beginne ich den Schwarzhaarigen durchzukitzeln und muss dabei selbst anfangen zu lachen.

„Na warte!", keucht Fynn atemlos, fängt meine Hand ein und dreht uns.

Oh, oh. Jetzt liege ich unten und sein schwerer Körper ist über mir positioniert. Ich habe meinen Vorteil verloren. Und der Blick aus seinen blauen Augen verheißt nichts gutes.


Was sind euere Lieblingsbücher hier auf Watty?
- Rafael, Feel with me & Kilian (sind auch alle in meiner Leseliste) <3

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