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„Hey Theo, wir brauchen deine Hilfe", spreche ich in mein Handy und laufe dabei unruhig im leeren Raum herum.

„Was gibt's, Sweetheart?"

„Quentin ist untergetaucht und meine Schwestern sind nicht aufzufinden. Es besteht die Chance, dass Mike uns verraten hat", fasse ich die aktuelle Situation kurz zusammen.

„Shit", kommentiert mein langjähriger Freund das Gesagte, „Ich werde sehen, was ich machen kann. Ich melde mich!"

„Danke, du bist ein Schatz!"

Und schon legt der Blonde auf. Wie ich ihn kenne, wird er sich sofort an die Arbeit machen und sich schnellstmöglich melden. Hoffen wir mal, er findet etwas.

„Was ist jetzt unser Plan?", fragt Xavier neugierig in die Runde, als ich zurück ins Wohnzimmer trete.

„Wir fahren zum Anwesen der Pelliers und schauen, was dort so los ist", meint Fynn, „Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass Mike sich dort mit den Mädels verschanzt hat oder ähnliches. Wir müssen zumindest versuchen, etwas herauszufinden."

„Okay, dann machen wir das so!"

„Wir fahren in einer viertel Stunde los", ergänzt Fynn und dreht sich dann zu mir, „Hast du Theo erreicht?"

„Ja", lächele ich ihn an, „Er kümmert sich darum."

„Sehr gut", sagt Fynn und greift sanft nach meiner Hand, „Wir finden heraus, was passiert ist."

„Ja", stimme ich ihm zu und drücke meinerseits seine große Hand.

In den nächsten fünfzehn Minuten packen wir unsere Sachen und rüsten uns aus. Wie gestern trage ich mehrere Schusswaffen und Messer an meinem Körper. Auch meine blonden Haare habe ich erneut zu einem engen Zopf zusammengebunden.

Wir verlassen das Safe-House und steigen in die schwarzen SUVs.

„Wir gehen gewissenhaft und vorsichtig vor", ergreift Fynn das Wort, „Ich möchte keine unnötigen Toten!"

Zustimmendes Gemurmel ertönt von den Männern, während die Range Rover sich in Bewegung setzen.

Wir haben heute nicht alle Männer mitgenommen, dass wäre zu auffällig gewesen, aber wir sind trotzdem genug, um Quentin auszuschalten. Während der Fahrt instruiert Fynn seine Männer erneut und dann fahren wir auch schon durch die Straßen des wohlhabenden Viertels von Chicago. Von nun an sind es nur noch wenige Minuten bis zum Anwesen meiner Familie. Nervös knete ich meine Hände und schaue aus dem Fenster. Hoffentlich finden wir meine Schwestern unverletzt. Weiterhin hoffe ich, dass Mike kein Verräter ist.

„Das Tor ist zu", stellt Xavier kritisch fest, als wir langsam an das Grundstück heranfahren.

„Könnte ein gutes Zeichen sein", meint Nicholas.

„Oder ein schlechtes", fügt Xavier hinzu.

„Was sollen wir jetzt machen? Einfach klingeln geht wohl schlecht", scherzt Nicholas.

„Wir werden uns reinschleichen", antwortet Fynn und steigt aus dem Wagen aus.

„Reinschleichen?", frage ich nach und folge ihm.

„Wie gut könnt ihr klettern?", stellt Fynn uns die Frage aller Fragen und mustert den schwarzen Metallzaun. Das Anwesen ist komplett von diesem Zaun umgeben, sodass kein anderer Weg hinein oder heraus führt.

„Das ist nicht dein ernst, Bro", meint Nicholas und schaut zu dem fast zwei Meter hohen Monstrum aus Metall.

„Doch", grinst Fynn seinen Bruder an und geht selbstsicher auf den Zaun zu.

„Na, dass wird witzig", meine ich und folge dem Schwarzhaarigen.

„Los, Lilli. Du zuerst", wendet Fynn sich an mich und hält seine Hände so hin, dass ich problemlos meinen Fuß hineinsetzen kann. Anschließend drückt Fynn mich mühelos in die Höhe. Schnell greife ich nach den Metallstreben und ziehe mich dann mit eigener Kraft nach oben. Ich steige über den Zaun und springe dann auf der anderen Seite nach unten.

Die Männer folgen mir und kurz darauf schleichen wir geduckt über den weitläufigen Rasen vor der Villa.

„Komisch, hier stehen gar keine Wachen", stellt Xavier fest, als wir dem Gebäude immer näher kommen.

„Dann hat Mike es immerhin bis hier her geschafft."

Wir laufen weiter, bis wir direkt vor der riesigen Eingangstür stehen.

„Kommt, wir nehmen die Hintertür", weise ich die Männer an und laufe voraus. Die hintere Tür wird von unseren Angestellten genutzt und ist so sehr selten abgeschlossen. Es ist weitaus weniger auffällig, wenn wir so ins innere der Villa gelangen, wie wenn wir die Vordertür aufbrechen.

Wir gehen entlang der Hauswand zur unauffälligen Hintertür und wie erwartet, ist diese nicht abgeschlossen. Ich drehe den Türknauf und schon schwingt die Holztür auf. Vorsichtig treten wir ins innere des Anwesen und durchqueren zuerst die Räume der Bediensteten - alle leer. Sehr komisch.

Als wir Stimmen hören verharren wir und lauschen.

„Wir müssen herausfinden, wo sie sind..."

Ist das Mike?

Langsam setze ich mich in Bewegung und bemerke, dass die Stimme aus dem Wohnzimmer kommt.

Die Männer und ich nähern uns immer weiter an.

„Was ist, wenn ihnen etwas passiert ist?", erklingt eine weibliche Stimme. Annalise?

„So dürfen wir nicht denken, wir werden sie suchen gehen." Thea?

Das gibt es doch nicht. Allen Anschein nach sind meine Schwestern in bester Verfassung.

Ohne nachzudenken verlasse ich die Deckung, beschleunige meine Schritte und stoße die Tür zum Wohnzimmer auf. Tatsächlich! Meine Schwestern, Mike und einige seiner Männer sitzen verteilt auf den Sofas und scheinen sich zu besprechen.

Erschrocken drehen sich nun alle zu mir um.

„Lilli!", ruft Annalise nach einer kurzen Schockstarre, springt auf und kommt auf mich zu.

„Euch geht es gut!", meine ich glücklich und schließe meine jüngste Schwester in die Arme.

Hinter mir treten nun auch Fynn und die andern Männer in den Raum und sind ebenfalls erleichtert, dass es allen gut geht.

Auch Thea springt nun von ihrem Platz auf und umarmt mich fest: „Wir dachten, Quentin hätte euch erwischt."

„Das gleiche dachten wir von euch", erwidere ich und entlasse die Blondine aus meinen Armen.

„Mike", lächele ich den Mann an, „Ich bin froh, dass es dir gelungen ist, meine Schwestern zu befreien."

Der Blonde erwidert mein Lächeln und steht nun auch auf, um uns alle zu begrüßen. Sogar Fynn hat ein freundliches Lächeln auf seinen Lippen.

„Was ist mit Moira?", fragt Annalise und streicht sich durch ihre braunen Haare.

„Sie ist zurück in New York. Nachdem unser Plan schiefgegangen ist, habe ich sie ins Flugzeug gesetzt", erkläre ich und erleichtert nickt meine Schwester.

„Wie sieht denn jetzt der weitere Plan aus?", wendet Mike sich fragend an Fynn.

„Wir müssen Quentin finden."

„Ich bin dabei", meint Thea, „Dieses Arschloch muss aufgehalten werden."

„Ja! Er wird sterben", stimmt Annalise zu und reckt kämpferisch ihr Kinn in die Luft.


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- Downton Abbey

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