60

23.3K 1.3K 223
                                    

Drei Wochen später hat sich unser Alltag wieder etwas normalisiert.

Ich arbeite jetzt sozusagen Vollzeit in Fynns Organisation mit und war auch schon auf den ein oder anderen Einsätzen dabei. Der Schwarzhaarige hat endlich kapiert, dass ich kein wehrloses kleines Mädchen bin, sondern gut mit Waffen umgehen kann. Ich arbeite viel mit Noah zusammen, der, sobald Luka nach Chicago geht, seinen Posten einnehmen wird.

Fynns Männer akzeptieren mich alle vollkommen als ihren Boss. Der Schwarzhaarige hat von Anfang an klargemacht, das ich ihm gleichgestellt bin und das bedeutet mir unheimlich viel.

„Noah? Können wir kurz anhalten, ich brauch noch etwas vom Drogeriemarkt", bitte ich den jungen Mann, der gerade mit mir durch die Stadt fährt.

„Klar", meint er sofort und lenkt den Wagen auf einen der freien Parkplätze.

„Ich brauche nicht lange", teile ich ihm mit, steige aus dem Jeep aus und gehe zügig auf den kleinen Laden zu.

Ich mache den Abstecher zum Drogeriemarkt bewusst jetzt, wenn Fynn nicht dabei ist. Ich möchte meine Vermutung erst bestätigen, bevor ich dem Schwarzhaarigen etwas erzähle.

Zielsicher steuere ich auf eines der Regale zu und nehme mir einen Schwangerschaftstest aus dem obersten Fach.

Meine Periode ist längst überfällig und da Fynn und ich bisher nie verhütet haben, ist es gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass ich schwanger bin.

Ich bezahle schnell und verlasse den Laden wieder, den Test stecke ich in meine Jackentasche.

Es würde mir gerade noch Fehlen, wenn Noah etwas mitbekommen würde. Der Mann ist zwar vertrauenswürdig, aber ob er es für sich behalten könnte, dass die Frau vom Boss sich einen Schwangerschaftstest gekauft hat? Ich weiß nicht.

Zurück in der Wohnung, ziehe ich meine Jacke und Schuhe aus und steuere dann geradewegs das Badezimmer an. Jetzt wird es ernst.

Ich packe den Test aus und lese mir die Anleitung durch. Ich befolge die Anweisungen auf dem Papier und lasse den weißen Stab, nachdem ich darauf gepinkelt habe, für zehn Minuten liegen.

Ein Strich bedeutet nicht schwanger und zwei Striche bedeuteten schwanger.

Nervös starre ich das Plastikstäbchen an.

Bin ich bereit für ein Kind?
Ist Fynn überhaupt bereit für ein Kind?

Ich verschränke meine Hände ineinander und laufe in dem geräumigen Badezimmer hin und her. Müsste der Test nicht längst etwas anzeigen?

Zum hundertsten Mal schaue ich auf den weißen Stab und tatsächlich, es zeichnen sich zwei rote Linien ab.

„Ich bin schwanger", hauche ich ungläubig und schaue den Test in meiner Hand fassungslos an.

Ich trage ein Kind in mir.
Fynn und ich bekommen ein Baby!
Oh mein Gott!

Wird Fynn sich freuen?

Nervös beiße ich auf meine Unterlippe. Der Schwarzhaarige müsste jeden Moment zurückkommen.

Ich schmeiße den Test in den Mülleimer und verlasse dann, nachdem ich einmal tief durchgeatmet habe, das Bad.

Ich werde es ihm sofort sagen. Augen zu und durch. Umso länger ich warte, desto schwieriger wird es.

Ich laufe ins Wohnzimmer und lasse mich auf der grauen Couch nieder.

Immer noch etwas ungläubig streiche ich sanft mit meinen Händen über meinen Bauch. Ich bekomme ein Kind. Lächelnd schaue ich aus dem Fenster auf New York herunter, ich freue mich.

Wenig später höre ich, wie die Wohnungstür aufgeht und kurz darauf betritt Fynn den Raum.

„Hey", begrüßt er mich lächelnd, kommt auf mich zu und drückt mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Auch nach fast zwei Monaten Ehe, ist er immer noch unfassbar vorsichtig und liebevoll zu mir. Er wird ein toller Vater sein.

„Hi!", meine ich, stelle mich auf die Zehenspitzen und erwidere seinen Kuss.

„Wie lief es mit Noah?"

„Keine Probleme, wie immer", antworte ich grinsend, „Er ist bereit für Lukas Posten."

„Sehr gut", freut Fynn sich, dann mustert er mich genauer: „Was ist los? Du bist irgendwie anders."

Natürlich bemerkt er, dass ich mich komisch verhalte. Fynn ist aufmerksam - manchmal zu aufmerksam.

„Also-", beginne ich und schaue etwas nervös in seine blauen Augen, „Ich-, ähm, ich bin schwanger."

Sprachlos schaut Fynn mich an und scheint das Gesagt zu verarbeiten: „Schwanger?", haucht er schließlich leise, während sich ein riesiges Lächeln auf seinem Gesicht bildet.

„Ja, schwanger", bestätige ich und lächele den Schwarzhaarigen glücklich an.

„Das -, das ist ja wunderbar!" Er zieht mich näher zu sich und umarmt mich fest: „Wir bekommen ein Baby!"

„Wir bekommen ein Baby", wiederhole ich und realisiere langsam erst, was das bedeutet.

„Also freust du dich?", frage ich nach und schaue skeptisch zu Fynn nach oben.

„Natürlich", ruft dieser aus und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.

Es wird sicher nicht leicht, unser Kind in dieser Welt aufzuziehen, aber es ist machbar. Unsere Eltern haben es ebenfalls geschafft und Fynn und ich werden das auch tun.

Mit Fynn an meiner Seite kann nichts schiefgehen.

„Ich liebe dich!", flüstert Fynn mir ins Ohr und verfestigt seinen Griff um mich.

„Ich liebe dich, Fynn Luchessé!", meine ich und lege meine Lippen auf seine.


Wow, Leute. Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Das hier, war das letzte Kapitel von „Beauty and the Beast". Es kommt noch der Epilog und dann ist dieses Buch offiziell beendet.

Ein großes DANKESCHÖN an euch alle, dass ihr mich immer so unterstützt und mitgefiebert habt. Das bedeutet mir unglaublich viel.

Denkt an den ⭐️! <3

Forced Love | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt