„Fynn und ich haben uns dazu entschieden, ein kleines Team zu der Adresse zu schicken. Die Männer sollen herausfinden, ob Quentin sich dort aufhält oder nicht", berichte ich Thea und Annalise am nächsten Morgen. Ich habe die beiden in geräumigen Gästezimmern einquartiert und gerade frühstücken wir gemeinsam - ohne die Männer.
Ich werde meinen Schwestern jedoch nicht erzählen, dass das Team aus Fynn, Xavier, Nicholas und Noah besteht und die Männer versuchen werden, Quentin auch gleich zu schnappen. Natürlich wäre ich gerne mitgekommen, aber ich bleibe lieber bei meiner Familie.
Wir haben uns bewusst dazu entschieden, die beiden Frauen im dunkeln zu lassen, da sie aktuell zu hitzköpfig sind. Wenn sie mitkommen, könnte alles im Chaos enden. Bei solchen Mission muss man einen kühlen Kopf haben, ansonsten gefährdet man alle, inklusive sich selbst. Natürlich werden Thea und Annalise nicht begeistert sein, wenn sie von meiner Lüge erfahren, aber was muss, dass muss.
Ich selbst hoffe das die Männer alle heil wieder zurück kommen und das beste wäre, wenn sie meinen Bruder gleich mitbringen. Am besten lebendig, damit meine Schwestern ihre Rache bekommen.
„Okay, das klingt nach einem guten Kompromiss", meint meine Schwester ahnungslos, wenn die nur wüsste. Dann würde Thea mir hier auf den Tisch steigen und mir eine reinhauen.
„Finde ich auch", stimmt Annalise zu und beißt genüsslich in ihr Croissant.
„Ich komme gleich wieder", meine ich und verlasse das Esszimmer. Ich möchte die Männer noch verabschieden.
Scheinbar ist mein timing perfekt, denn als ich in den Flur trete, stehen Fynn und seine Freunde gerade an der Tür - bereit zu gehen.
„Kommt ganz wieder", mache ich mich bemerkbar und gehe auf Fynn zu, damit ich ihn einmal fest umarmen kann.
„Machen wir", verspricht er mir und schlingt seine Arme um meine Hüfte. Ich drücke mein Gesicht an seine Brust und ziehe tief seinen Geruch ein.
„Bis dann." Schweren Herzens löse ich mich von Fynn, drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und sehe dann dabei zu, wie er gemeinsam mit Xavier, Nicholas und Noah das Haus verlässt. Mir gefällt es nicht, ihn gehen zu sehen. Quentin ist gefährlich. Nun kann ich nachempfinden, wie es für ihn damals war, als ich alleine hier in Chicago war. Ein scheiß Gefühl.
Als die Tür hinter Noah zufällt, drehe ich mich um und laufe zurück zu meinen Schwestern.
„Wollen wir in den Pool gehen? Uns ein wenig ablenken, vom Stress der letzten Tage?", schlage ich den beiden vor, als ich den Raum betrete.
„Es gibt einen Pool?", quietscht Annalise begeistert und springt auf.
„Ist das ein ja?"
„Natürlich. Worauf warten wir noch?" Die Braunhaarige stürmt nahezu aus dem Raum, vermutlich um sich einen Bikini anzuziehen.
Auch Thea steht jetzt auf: „Das ist eine gute Idee, Lilli. Ablenkung tut mir gut. Kann ich später mit Moira telefonieren?"
„Aber klar doch", meine ich und folge der Blondine aus dem Esszimmer. Wir joggen die Treppe nach oben und jede verschwindet kurz in ihrem Zimmer, um sich die Badesachen anzuziehen.
Auf dem Weg durch das Haus treffen wir viele von Fynns Männern - eigentlich sind es ja jetzt auch meine Männer -, die mir zur Begrüßung ein respektvolles Nicken schenken.
Meine Schwestern und ich treten auf die riesengroße Terrasse hinaus, woran der Pool anschließt.
„Wow", staunt Thea.
Ich kann ihr nur zustimmen. Der Garten der Villa ist beeindruckend schön, vor allem, wenn man bedenkt, dass das hier nur ein Safehouse ist.
Ich lege das Handtuch, welches ich mir unter den Arm geklemmt habe, auf eine der Liegen, die Rund um den Pool verteilt stehen. Annalise und Thea tun es mir gleich.
„Auf drei?", spricht Annalise uns an und tritt an den Rand des Pools.
Zustimmend nicke ich und stelle mich neben meine jüngste Schwester.
„Eins", beginnt sie zu zählen, woraufhin auch Thea sich zu uns gesellt.
„Zwei."
„Drei!", ruft sie aus und ich drücke mich vom Poolrand ab und springe mit einem eleganten Kopfsprung in das angenehm kühle Wasser. Neben mir spüre ich meine Schwestern, die auch gerade ins Wasser eintauchen.
Ich durchstoße die Oberfläche und streiche mir meine nassen Haare aus dem Gesicht.
„Tut das gut!", verkündet Thea, die neben mir auftaucht.
„Ja!", stimmt Annalise ihr zu und beginnt sich auf dem Rücken treiben zu lassen.
Wir verbringen den ganzen Mittag im Pool. Tatsächlich kann ich meine Sorge, um Fynn und die Männer, fast vergessen. Es ist unglaublich schön, wieder Zeit mit meinen Schwestern zu verbringen - das hat mir gefehlt. Wir standen uns schon immer unglaublich nahe und ich freue mich schon sehr darauf, wenn wir alle wieder mit Moira vereint sind. Das wird ein Spaß!
Nach den schönen Stunden im Wasser, werden wir hungrig und gehen ins innere der Villa um etwas zu Mittag zu essen.
„Lillian, kann ich kurz mit dir reden?", spricht Henry mich an, als ich aus der Küche komme. Henry ist einer der Männer, die in meinem Team waren, auf der Jagd nach meinem Bruder.
„Klar, was gibt's?"
„Sie haben ihn."
Mehr braucht der Dunkelhaarige nicht zu sagen, ich weiß, wen er meint.
Fynn und die anderen haben Quentin!
Sie haben ihn!
Endlich!
Ein lächeln stiehlt sich auf meine Lippen.
„Aber-", fährt Henry fort, weswegen ich ihn misstrauisch mustere. Ein aber ist nicht gut.
„Fynn wurde angeschossen. Sie bringen den Boss schnellstmöglich her, aber Nick wollte, dass du informiert wirst." Während er das sagt, mustert der Mann mich aufmerksam.
„Was?", gebe ich entsetzt von mir.
Fynn. wurde. angeschossen.
Mein Herz schlägt schnell und ungleichmäßig in meiner Brust und das atmen fällt mir schwer: „Wie schlimm ist es?"
Ertappt schaut Henry auf den Boden: „Schlimm. Einen Schuss in die Schulter und einen zwischen die Rippen. Es wurden jedoch keine lebenswichtigen Organe verletzt, ein Arzt ist bereits auf dem Weg hierher."
Geschockt lege ich mir die Hand auf die Brust. Doppelt angeschossen?! Meine Hände werden schwitzig und meine Knie beginnen zu zittern, hoffentlich brechen sie mir nicht weg.
Ich muss mich beruhigen, ich darf nicht in Panik geraten. Fynn schafft das, er wird überleben.
„Okay", stoße ich leise aus.
Mir wird gerade schmerzlich bewusst, wie wichtig mir Fynn eigentlich ist.
Ich glaube...
Ich glaube, ich habe mich in ihn verliebt.
So eine scheiße aber auch!Ahhhh Lilli steht endlich zu ihren Gefühlen!!! ^^
Denkt an das Sternchen! <3
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Forced Love | ✓
ChickLitA B G E S C H L O S S E N ♛ American Mafia - Band 1 ♛ Lillian Rosalie Pellier ist fest davon überzeugt, dass ihr Vater, der mächtigste Mann Chicagos, davon absehen wird sie zu verheiraten. Denn Lillian ist die rechte Hand ihres Vaters und bestens i...