Morgensonne

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Kapitel 6

Die restlichen Stunden hatte er keinen Albtraum mehr und am nächsten Morgen konnte er sich nicht mehr erinnern, ob er überhaupt noch was geträumt hatte. 'Wo bei Slytherin bin ich? Was ist passiert?´, dachte er und blickte sich in dem Zimmer um. Die Wände waren weiß gestrichen und auf dem Nachttisch neben seinem Bett lagen ein schwarzes Säckchen und eine lila-getönte Metallglocke. Im Raum duftete es nach Melisse, Pfefferminz und Lavendel. Lavendel… Die Klinik…Nagini…ein Sternenhimmel, langsam konnte er sich wieder erinnern. Der Albtraum. Sie war da.

Er griff nach dem Säckchen und merkte, dass es auf einem Zettel stand. Er faltete ihn auf und las:

Hier drin befinden sich Kräuter, die ich mit einem Haltbarkeitszauber belegt habe. Sie werden ihnen gegen die Albträume und andere Angstzustände helfen. Es ist eine spezielle Mischung aus Melisse, Hopfen, Baldrian, Pfefferminz und Lavendel und es reicht wenn sie es einfach neben oder unter ihr Kopfkissen legen.

PS: Frühstück gibt es morgen früh um 7 Uhr in der Cafeteria. Pixa wird sie hinbringen wenn sie fertig sind. Überanstrengen sie sich nicht.

Schöne Träume,
Sententia Lavender

Er schaute auf die große Uhr, die gegenüber dem Bett an der Wand hing. 7 Uhr 10. Es reichte wohl, wenn er um halb die Cafeteria aufsuchte. Severus stand auf und wankte ins Bad. Der Schwindel war wieder stärker geworden, seine ganze Welt drehte sich. Er stützte sich mit beiden Armen auf dem Waschbecken ab und starrte in den Spiegel.

Was er dort sah gefiel ihm überhaupt nicht. Seine fettigen Haare hingen schlaff an seinem Gesicht herunter, seine Augen waren angeschwollen und mit dunklen Schatten unterlaufen und sein Gesicht war eingefallen und noch bleicher als sonst. Severus war ganz sicher kein oberflächlicher Mann, aber so konnte er nun wirklich nicht unter die Leute gehen. Er nahm die Zahnbürste in die Hand, putzte sich die Zähne und ging dann duschen. Zu seinem Erstaunen befand sich in dem kleinen Loch, welches in der Duschwand, die aus Stein war, eingelassen war, dasselbe Shampoo und Duschgel, das auch er benutzte. Zehn Minuten später trat er mit frisch gewaschenen Haaren wieder aus der Dusche, trocknete sie mit einem Zauberstabschwenk und ließ mit einem weiteren ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose erscheinen, da sein Umhang vollkommen zerrissen war.

Obwohl er sonst nur dunkle Gewänder und Umhänge trug, hatte er vor ein paar Wochen angefangen, seinen Kleidungsstil in privaten Räumen ab und an in Bequemeres zu ändern. Natürlich immer noch alles in schwarz, aber er fühlte sich in anderen Farben einfach nicht wohl. Der Professor ging aus dem Bad und setzte sich aufs Bett, dann rief er die Hauselfe Pixa, welche ihn mit großen Augen neugierig musterte, ihn begrüßte und dann ohne zu zögern nach seiner Hand griff.

Zwei 'Plopps´ später standen sie in einem Raum, der mit vielen Tischen und einem riesigen Buffet mit allerlei Speisen gefüllt war. Während an einer Wand ein Kamin lehnte, bestand die andere aus einer einzigen Glasscheibe, durch die man auf einen in orangenfarbenes Sonnenlicht getränkten Garten sehen konnte.

Severus ließ die Hand der Elfe los, bedankte sich zähneknirschend und musterte dann die anderen Patienten, die sich in Sesseln vor dem Kamin oder auf Stühlen mit bunten Kissen niedergelassen hatten. Sein Blick blieb an einer hübschen Frau mit blauen Augen hängen, die ihm mit einem Lächeln zuwinkte und ihm mit einem Kopfnicken einlud, sich zu ihr zu setzen.

Schwarze Nacht und dunkelblauer SternenhimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt