Picknick am See

51 3 0
                                    

Kapitel 13

Sententia kniete neben dem Beet, welches unter einem Apfelbaum stand. Sie hatte einen Korb neben sich stehen, der bereits mit einer Menge Erdbeeren gefüllt war. Sie lächelte, denn sie freute sich über den kleinen Marienkäfer, der zuerst um sie herumschwirrte, dann auf ihrer ausgestreckten Handfläche landete und sich nun zu sonnen schien.

„Na du? Genießt du die Sonne? Es ist herrliches Wetter nicht wahr?“

Zur Antwort breitete er die Flügel aus, stieg in die Luft und flatterte auf den Rahmen des Beetes, wohin der Sonnenstrahl nun gewandert war. Sie blickte auf ihre Armbanduhr. 15 Uhr 40. Sie pflückte noch ein paar Erdbeeren, dann stand sie auf und holte zwei weitere Körbe von der Bank, welche bereits mit anderen Beeren gefüllt waren. Lächelnd ging sie in das Häuschen zurück. Doch im Gegensatz zu vor zwei Tagen war das Haus ganz normal groß, als sie die Tür öffnete. Hogwarts sah durch die Schutzzauber für Muggel aus wie eine Ruine, ihre Klinik war ihr eigenes Haus. Diese Variation des Zaubers war nicht ganz einfach gewesen aber mit der Hilfe ihrer Mutter hatte sie es geschafft.

Sie ging in das Schlafzimmer, öffnete den Kleiderschrank und zog sich mit einem Zauberstabschwenk ein strahlend gelbes, leichtes Kleid an. Sie flocht ihre Haare zu einem lockeren seitlichen Zopf und setzte sich einen riesigen Sonnenhut mit dunkelblauem Band auf, das wundervoll zu ihren Augen passte. Dann verschwand sie in der Küche und kam drei Minuten später mit einem großem Korb, in den sie alle Früchte gekippt hatte und einer Glasflasche mit Zitronenlimonade wieder. Sie holte noch eine kleine lavendelfarbene Picknickdecke, schloss die Haustür, zwinkerte einmal öffnete sie wieder und stand in der Eingangshalle vor dem Rezeptionstisch.

„Hey, Krissi“, rief sie der jungen Frau fröhlich zu, die in einen grünen Umhang gehüllt war und wild in die Tasten des Computers drückte. Krissi war neu hier und kannte sich noch nicht wirklich aus mit den Computern, die hier verwendet wurden. Zauberer kannten sowas nicht, aber Sententia fand, dass es half, Ordnung zu halten. Krissi grinste zur Begrüßung.

Severus lief ihr zügig entgegen, zwei Bücher unter den Arm geklemmt. Er war bis vor fünf Minuten in der Bibliothek gewesen. Die Bibliothekarin, Krouge, freute sich sichtlich, als Severus über Sententias Ausweis die Bücher ausgeliehen hatte. Er war dann noch kurz in sein Zimmer verschwunden um sich ein leichteres Hemd und eine lockerere Hose anzuziehen, war es doch mittlerweile relativ warm draußen.

Von weitem hatte er sie schon gesehen, die Frau in ihrem zitronengelben Kleid die ihn anstrahlte und seine sonst so strengen Gesichtszüge glätteten sich bei ihrem Anblick. „Hey“, sagte sie. „Danke“, fügte sie hinzu und nahm ihm die Dinge ab. „Kommen sie“, und sie verließen die Klinik.

Sie lief neben dem Mann her und lotste ihn auf einen kleinen Trampelpfad unter dem Gestrüpp hindurch, das wie ein Tunnel über dem Weg zusammen lief und nur noch vereinzelt Sonnenstrahlen durchließ, welche wie Glühwürmchen in der Nacht wild umher blinkten. Die Vögel zwitscherten und sangen eine leibliche Melodie und Severus konnte das Rascheln eines größeren Tieres im Gebüsch hören.

Die Frau strich über den Buchdeckel, der hellblau zu leuchten schien und mit seinem kalten Licht den Weg vor ihnen erhellte. Nach einigen Minuten lichteten sich die Bäume und endeten letztendlich vor einem großen See, dessen Wasser ungewöhnlich glitzerte. Die umliegenden Kronen der Bäume reichten weit über das Wasser, waren aber nicht mehr sonderlich dicht und ließen deshalb die Sonne hindurch, welche ihre Strahlen über den See tanzen ließ.
Ein kleiner Vorsprung aus mit Gras bewachsenen Steinen ragte über das Ufer und darauf befand sich ein kleines rundes Häuschen aus hellem Holz, eine Art Pavillon, der durch eine Holztür zu betreten war. Alice, saß, den Kopf auf Pauls Schulter abgelegt, auf einer Bank davor und beide schauten über den See.

Schwarze Nacht und dunkelblauer SternenhimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt