,,Den hat James mir geliehen", sagte Remus, der nun aus dem Nichts vor mir auftauchte.
Ich bekam einen halben Herzinfarkt und warf ihm einen bösen Blick zu.
Er lachte leicht und bat mich, unter seinen Umhang zu kommen. Eng aneinander gedrückt liefen wir den Turm hinunter und nach draußen.
Die Nacht war hereingebrochen, der Himmel war dunkel, aber von Sternen übersäht. Wir liefen zum See und legten den Umhang ab.
,,Die Jungs sind ziemlich beeindruckt von dir", sagte er und lachte ein wenig.
Ich errötete leicht und grinste.
,,Sie sind ein bisschen sauer, weil ich sie alleine lasse mit dem Plan. Dass es nichts primitives sein darf, macht es ihnen echt schwer."
Wir mussten beide lachen. Ich legte mich ins Gras und schaute zu den Sternen hoch. Er legte sich neben mich und ich spürte, wie er meine Hand nahm.
,,Ich dachte, der Himmel ist heute so klar und bald wird es kalt und nass, dann geht das nicht mehr", erklärte er ruhig.
,,Es ist wunderschön", versicherte ich ihm.
,,Ich habe übrigens mit Shawn gesprochen. Er freut sich für uns", sagte ich und starrte auf einen besonders hellen Stern.
Remus atmete etwas auf und lächelte. Plötzlich spürte ich einen kleinen Tropfen auf meiner Wange und setzte mich auf. Ich zog meinen Zauberstab aus der Tasche und ließ einen großen, durchsichtigen Schirm über uns auftauchen. Ich legte mich zurück und sah zu Remus, der jetzt im Gras saß und auf den See schaute. Die Tropfen wurden immer dicker und das Prasseln auf dem Schirm immer lauter.
Ich schloss meine Augen, um dem Regen zu lauschen.
,,Ich liebe Regen", sagte Remus leise.
Ich setzte mich auf und folgte seinem Blick. Der See schlug leichte Wellen durch die Tropfen und den Wind, Lichter funkelten auf der spiegelnden Oberfläche.
Ohne Vorwarnung packte er mich und setzte mich auf seinen Schoß. Mein Herz klopfte so stark, als würde es einen Weg nach draußen suchen wollen.
,,Du bist so wunderschön", sagte er und auf seinem Gesicht lag das schönste Lächeln, das ich je gesehen hatte.
Er legte eine Hand an meine Wange, die von der Berührung sofort heiß wurde. Die Sterne spiegelten sich in seinen Augen, die mich fixierten.
Er fuhr mit seinem Daumen leicht über meine Unterlippe und beugte sich zu mir herunter. Ich schloss meine Augen und wünschte mir nichts mehr, als dass dieser Moment niemals zu Ende gehen würde. Er legte seine Arme um mich und ließ sich sanft ins Gras fallen, sodass ich nun auf ihm lag.
Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab und spürte seinen Herzschlag, der ebenfalls etwas schneller zu sein schien. Er strich mir mit einer Hand liebevoll über den Kopf, während die andere auf meinem Rücken lag.
,,Was genau hast du Shawn eigentlich erzählt?", fragte er nach einigen Minuten der Stille.
,,Das wüsstest du wohl gerne", antwortete ich und lachte leicht.
Er drehte sich, sodass er plötzlich über mir war. Er richtete sich halb auf, legte seine Hände neben meinem Kopf im Gras ab und blickte mich triumphierend an.
,,In der Tat, das wüsste ich gerne", sagte er nun in einer sehr ruhigen, aber bestimmenden Tonlage.
Er zog eine Augenbraue hoch und durchbohrte mich mit seinen grünen Augen.
Ich lachte ein wenig, aber seine Augen ruhten forschend auf mir.
Weitere Regentropfen trommelten auf den Schirm und den See. Mein Blick wurde ernster.
,,Naja, die Wahrheit halt. Dass wir uns ein bisschen näher gekommen und jetzt zusammen sind", erklärte ich.
,,Und warum hast du den anderen nichts erzählt?", fragte ich ihn.
,,Wieso glaubst du das?", sein Gesicht wurde nun noch ernster.
,,Weil Sirius mich heute Morgen gefragt hat, weil du ihm ja nichts sagen wollen würdest", erklärte ich.
Er schaute mich verwundert an und lächelte dann wieder.
,,Ich habe ihnen so viel erzählt, wie sie wissen müssen, was ihm wohl nicht ausgereicht hat. Er wollte vermutlich so viel rausfinden wie möglich, hat wahrscheinlich gehofft, du würdest jedes Detail auspacken."
Er schüttelte leicht den Kopf und grinste.
Mein Herz machte ein Salto, als er sich wieder zu mir herunter beugte. Er küsste mich so leidenschaftlich und sanft wie er nur konnte. Ich hörte die Tropfen auf dem Schirm, roch eine Mischung aus nassem Laub, Schokolade und frischer Nachtluft und spürte einen kleinen Windhauch und...ihn.
Er lag leicht auf mir, stemmte sein halbes Gewicht aber auf seine Unterarme, die neben meinem Kopf lagen. Trotzdem spürte ich seinen warmen Körper auf mir, sowie seine weichen Lippen.
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Remus Lupin (Rumtreiber & PoA) ff: Von Smaragden und Saphiren
Fanfiction,,Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall treffen" -Friedrich Dürrenmatt Eine Begegnug im Hogwarts-Express und ihre Auswirkungen stellen das Leben von Saphira May komplett auf den Kopf. Eigentlich sollte die jun...