,,Hier lang", hörte ich Shawn sagen, als ich Richtung Ravenclawturm gehen wollte.
Ich blickte ihn fragend an, doch er ging voraus und beachtete mich nicht.
,,Shawn, ich will in mein Bett und nicht im Schloss herumirren", sagte ich leise, aber auch das ignorierte er.
Wir stiegen zum Astronomieturm hoch, er holte seinen Zauberstab heraus und kurz darauf lag eine Decke auf dem Boden. Er setzte sich und zog mich zu sich herunter. Ich lehnte mich an ihn und hielt meine Tränen nun nicht mehr zurück. Shawn drückte mich fest an sich und sagte nichts.
,,Er meint, er wäre nicht gut genug für mich und deshalb hat er Schluss gemacht", schluchzte ich.
,,Wer sich von dir trennt, hat dich wirklich nicht verdient", sagte er leise.
Ich wusste nicht, ob ich ihm recht geben sollte oder nicht.
,,Gestern war alles noch in Ordnung. Wieso jetzt? Wieso so plötzlich?"
Mir war klar, dass Shawn darauf noch weniger Antworten hatte als ich, aber es musste raus.
Ich stand auf und ging zum Geländer des Turmes. Meine Sicht war durch die Tränen ziemlich verschwommen, aber die frische Luft und die Weite halfen mir, um mich zu beruhigen. Als ich mich wieder zu Shawn drehte, sah ich, wie er in seinem Umhang kramte. Er warf mir eine Packung Taschentücher zu und holte Essen aus seiner Tasche hervor.
,,Du hast vorhin nichts gegessen, also habe ich etwas aus der Küche besorgt", sagte er.
Ich lächelte und wusste gar nicht, wie ich ihm dafür danken sollte.
,,Du bist einfach der beste", sagte ich und setzte mich wieder zu ihm.
,,Wann hast du das alles organisiert? So lange war ich doch gar nicht weg."
,,Seit du mir das heute Morgen gesagt hast, habe ich so etwas befürchtet und vorgesorgt. Wäre es anders gekommen, hätten wir das ja trotzdem machen können", antwortete er und lächelte.Wir saßen mehrere Stunden auf der Decke im Astronomieturm und aßen.
Als wir zurück in den Gemeinschaftsraum kamen, waren meine Augen blutrot.
Louise saß im Sessel und sprang sofort auf, als sie uns bemerkte. Sie blickte fragend zu Shawn, der mit düsterer Miene nickte. Sie nahm mich in den Arm und ich wusste sofort, dass keine Erklärungen nötig waren.
,,Wenn du magst, bleibe ich hier und sage Lucy, dass ich in den nächsten Ferien zu ihr komme", schlug sie vor.
,,Nein, bloß nicht. Das ist alles abgemacht", sagte ich schnell.
,,Außerdem bin ich ja da. Genießt ihr mal die Zeit", sagte Shawn.,,Saphira?"
Ich wandte mich um und sah Sirius. Er war schon oft aufgetaucht, wenn ich alleine sein wollte, aber heute war es wirklich der schlechteste Moment, schließlich hatte sein bester Freund sich gestern von mir getrennt.
,,Er meint das nicht so, bitte rede nochmal mit ihm", sagte er mit einer Stimme, die ich noch nie von ihm gehört hatte.
,,Sirius, ich weiß deine Bemühungen echt zu schätzen, aber er klang gestern ziemlich entschlossen."
Ich versuchte mit aller Kraft höflich zu bleiben, obwohl ich ihn am liebsten angeschrien hätte. Er war doch sein bester Freund, wieso sollte ich mit ihm reden, wo er mir doch das Herz gebrochen hatte?
Sirius starrte auf die Steinmauer neben mir und rang nach Worten.
,,Er ist noch nie in seinem Leben so glücklich gewesen und er liebt dich. Egal, was er dir gestern gesagt hat, er meint es sicher nicht so."
,,Dann soll er mir das ins Gesicht sagen", sagte ich laut.
,,Er ist ein Idiot und sieht nicht, dass er ein guter Mensch ist und manchmal-"
,,Es ist aber nicht meine Aufgabe, ihm das klarzumachen. Ich habe es versucht, ehrlich. Wenn er es nach all den Wochen noch nicht gemerkt hat, kann ich ihm auch nicht mehr helfen. Vielleicht denkst du auch ein Mal daran, wie ich mich fühle. Denkst du, ich gehe zu ihm und sage ihm, wie toll er ist, nachdem er mir das Herz gebrochen hat?", ich schrie nun fast.
,,Glaub mir, das weiß ich. Du warst auch nicht meine erste Adresse, aber er bleibt genauso stur wie du", sagte er nun mit verzweifelter Stimme.
Shawn und Louise tauchten hinter mir auf und blickten Sirius böse an.
,,Ich schätze deine Bemühungen wirklich, aber da bist du bei mir falsch. Ich wünsche dir schöne Ferien und Weihnachten, Sirius. Man sieht sich."
Er blickte mich verzweifelt an und suchte nach Worten.
,,Danke, euch auch. Wenn was ist, kannst du dich aber immer noch bei mir melden", sagte er und blickte mich düster an.
,,Was wollte der von dir?", fragte Louise verärgert.
,,Mir sagen, dass Remus das nicht so gemeint hat. Er kann das leicht sagen, er hat es schließlich nicht ins Gesicht gesagt bekommen", sagte ich und bemühte mich, meine Wut zu zügeln.
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Remus Lupin (Rumtreiber & PoA) ff: Von Smaragden und Saphiren
Fanfiction,,Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall treffen" -Friedrich Dürrenmatt Eine Begegnug im Hogwarts-Express und ihre Auswirkungen stellen das Leben von Saphira May komplett auf den Kopf. Eigentlich sollte die jun...