,,Endlich darf ich Ihnen gratulieren", quikte Flitwick am nächsten Morgen im Lehrerzimmer.
Ich lief rot an und blickte unsicher zu Remus. Er legte seinen Arm lächelnd um mich.
,,Danke", sagte Remus.
Auch McGonagall und Sprout gratulierten uns. Wieso gratulierte man einem eigentlich zu einer Beziehung? Naja, dafür hatte man, im Gegensatz zu seinem Geburtstag, ja wenigstens etwas getan.
Ich spürte Severus' eisigen Blick schon, ohne auch nur hinzusehen. Er stand in der Ecke und beobachtete uns abschätzig.
,,Dass Sie das jetzt öffentlich gemacht haben, heißt nicht, dass ich Sie für unschuldig halte", sagte er und eilte an uns vorbei aus dem Raum.
,,Kann dem jemand mal eine Frau beschaffen?", fragte McGonagall und lachte.
Sie besserte meine Laune wieder und ich musste auch ein wenig lachen. Dumbledore lachte nicht. In seinem Blick lag etwas Merkwürdiges, das ich nicht beschreiben konnte.Am Nachmittag setzten wir uns wie in den alten Zeiten an den See. Es war schon wieder so warm, dass ein dünner Pullover reichte.
Vom Schloss her ertönten Stimmen und kurz darauf sahen wir Harry, Ron und Hermine.
,,Dürfen wir uns setzen?", fragte Harry.
,,Klar", sagte ich.
,,Wir wollten uns bei Ihnen beiden bedanken", erklärte Harry.
,,Bedanken? Wofür das?", fragte ich.
,,Dafür, dass Sie versucht haben, uns wieder zu versöhnen. Kurz nach Ihrem Rat haben wir uns tatsächlich wieder vertragen", erklärte Ron und lächelte verlegen.
,,Und danke, dass Sie mir mit dem Patronus geholfen haben", sagte Harry an Remus gewandt.
Remus lächelte ruhig.
,,Und eigentlich wollte ich mich auch nochmal für die Karte entschuldigen", sagte Harry beschämt.
Es tat ihm wirklich leid, das sah ich sofort. Remus war einer dieser Menschen, die man einfach nicht enttäuschen wollte. Er hatte diese ruhige, nette Art, die einem ein wirklich schlechtes Gewissen machen konnte, wenn man ihn erst einmal enttäuscht hatte.
,,Wenn du verstanden hast, was ich dir sagen wollte, dann nehme ich die Entschuldigung gerne an", sagte Remus und lächelte ihn liebevoll an.
Es war ein sehr kurzer Moment, in dem ich etwas Merkwürdiges fühlte. Es war für wenige Sekunden, als wäre Harry unser Sohn, der sich gerade bei seinem Vater entschuldigt hatte. Doch dieses Gefühl wurde schnell unterbrochen.
Die Zwillinge setzten sich ebenfalls zu uns und grinsten so dämlich wie sie nur konnten.
,,Wo bleibt eigentlich unser Dankeschön?", fragte Fred.
Er bemerkte unsere verwirrten Blicke.
,,Na immerhin haben wir doch erst dafür gesorgt, dass Sie sich wieder getroffen haben", sagte er fast beleidigt.
Jetzt, wo ich darüber nachdachte, hatte er tatsächlich recht. Ohne diese geheime Botschaft hätten wir uns vermutlich nie ausgesprochen.
,,Danke. Aber wehe, ihr mischt euch nochmal in Lehrerangelegenheiten ein", mahnte ich sie.
Die beiden grinsten wieder. Plötzlich erkannte ich etwas. Ein unglaublicher Schmerz breitete sich in meinem Magen aus. Ihr Grinsen erinnerte mich an James und Sirius. Ich blickte Harry an. Auch in ihm sah ich James und Lily.
Würde dieser Schmerz jemals nachlassen? Es fühlte sich alles immer noch so falsch an, als hätten wir irgendwas übersehen.
,,Alles in Ordnung?", flüsterte Remus mir zu.
Ich schüttelte den Kopf und wusste, er hatte sofort verstanden.Auch in den Wochen darauf änderte sich an diesem Gefühl nichts.
An diesem Sommertag saß ich in meinem Büro und verzweifelte über den ganzen Aufsätzen der Schüler. Die Luft in meinem Zimmer war stickig und ich hätte am liebsten eine Pause gemacht, aber mir blieben nur noch wenige Tage bis zur Rückgabe und ich wollte es endlich hinter mich bringen.
Es klopfte an meiner Tür und Remus trat ein.
,,Ich hatte eben so Lust auf ein Butterbier", sagte er und lehnte sich gegen den Türrahmen.
,,Frag in der Küche nach", sagte ich unüberlegt.
,,Gut, ich kann auch alleine nach Hogsmeade gehen", sagte er.
,,Sag das doch gleich", sagte ich und sprang auf.
Ich legte mir einen dünnen Umhang um und lief mit Remus nach draußen. Er hatte mich ja praktisch gezwungen und die Aufsätze konnten sicher noch ein paar Stunden ohne mich.
,,Hast du deinen Wolfsbanntrank schon getrunken?", fragte ich auf der Hauptstraße nach Hogsmeade.
,,Hat noch Zeit", sagte er knapp.
Ich machte mir immer Sorgen, er könnte es vergessen. Er war davon mittlerweile ziemlich genervt. Schließlich würde er das nicht erst seit gestern nehmen, sagte er immer.
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Remus Lupin (Rumtreiber & PoA) ff: Von Smaragden und Saphiren
Fanfiction,,Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall treffen" -Friedrich Dürrenmatt Eine Begegnug im Hogwarts-Express und ihre Auswirkungen stellen das Leben von Saphira May komplett auf den Kopf. Eigentlich sollte die jun...