Die Unterrichtsstunden waren draußen mittlerweile kaum noch zum Aushalten. Hagrid und ich beschwerten uns vor jeder Stunde darüber, dass wir ausgerechnet dieses Fach unterrichteten. Nach den Stunden saßen wir meistens in seiner Hütte und tranken den Tee so heiß, dass wir uns fast die Kehle verbrannten. Das waren dann auch die Momente, in denen wir die Stunden besprachen und zu dem Schluss kamen, dass wir doch ein wundervolles Fach gewählt hatten.
,,Und was schenks' du deinen Freunden?", fragte Hagrid an diesem Nachmittag.
Ich kippte meinen Tee wieder einmal besonders heiß hinunter, bevor ich ihm antworten konnte.
,,Louise bekommt von mir ein Pflegeset für ihren neuen Besen und Shawn einen neuen Umhang, da einer von ihm bei der Arbeit in Brand gesetzt wurde", erklärte ich.
,,Und Remus?", fragte er mit einem geheimnisvollen Grinsen.
Ich spürte die Röte in meinen Wangen.
,,Ich meine, er is' doch sicher auch noch 'n guter Freund von dir, nich wahr?",
,,Oh, ja. Natürlich ist er das", stammelte ich.
,,Also?", fragte Hagrid erneut.
,,Ach, genau. Ich habe noch nichts für ihn, ich werde nächstes Wochenende wohl mal nach einem schönen Buch suchen", log ich halb.
Es war richtig, ich wollte wirklich nach einem Buch schauen, doch ich hatte auch schon etwas anderes. Damals hatte ich einen Brief geschrieben, den ich ihm schenken wollte, bevor er sich getrennt hatte. Ich hatte ihn nie wegwerfen können und so lag er immer noch weit unten in meinem Koffer.
,,Das klingt doch schön", sagte Hagrid erfreut.
Ich lächelte ihm zu und füllte meine Tasse nach.Als ich aus seiner warmen Hütte trat, wollte ich gleich wieder umkehren. Die eisige Luft sprang mir entgegen, als ich mich verabschiedete und über das weiße Schlossgelände lief.
Obwohl die Kälte meine Knochen durchbohrte, liebte ich den Schnee. Er hatte schon eine Höhe erreicht, in der er so schön knirschte, wenn man über ihn ging.
Ich beobachtete einige Schüler bei einer Schneeballschlacht und grinste. Wie viele Schneebälle hatten wir damals aufeinander abgefeuert? Doch wann hatte es aufgehört? Wann waren wir die langweiligen Erwachsenen geworden, die bei diesem Spaß nur neben dran standen? Wann war es komisch geworden, seine Freunde zu einer Schneeballschlacht aufzufordern?
In genau diesem Moment traf mich ein Schneeball und meine Mütze verrutschte. Ich drehte mich um und sah Fred und George grinsend hinter mir stehen.
,,Kommen Sie schon. Wir wissen, dass Sie keine Spielverderberin sind. Machen Sie mit", forderte Fred mich auf.
,,Das wird Konsequenzen haben. Ich werde mit Professor McGonagall sprechen", sagte ich kühl und ging weiter in Richtung des Schlosses.
Ich ging aber gerade nur so weit, bis die beiden sich genervt abwandten. So schnell ich konnte, zog ich meinen Zauberstab, drehte mich um und verhexte einige Schneekugeln, die nun auf die Zwillinge niederprasselten. Die beiden waren starr vor Schock.
,,Ihr müsstet eure Gesichter mal sehen", lachte ich.
,,Also verpetzen Sie uns gar nicht?", fragte George funkelnd.
,,Natürlich nicht. Für wen haltet ihr mich denn?", antwortete ich amüsiert.
,,Cool", sagte Lee beeindruckt.
Schon traf mich der nächste Ball und ich schleuderte einige zurück. Die Zeit war unheimlich schnell vergangen, als ich einem Schneeball auswich, der unglücklicherweise ein neues Ziel hatte.
,,Das gibt Nachsitzen. Für Sie alle", brummte Severus und wischte sich den Schnee aus den Haaren.
Sein Blick fiel auf mich. Ich lächelte verlegen.
,,Von Ihnen, Miss May, hätte ich mehr erwartet. Aber bei Ihren Freunden wundert es mich doch gleich weniger. Professor Dumbledore wird davon unterrichtet", erklärte er und wandte sich ab.
Ich setzte mir die Mütze wieder richtig auf und drehte mich verlegen zu den Schülern um.
,,Na wenigstens haben seine Haare nun mal etwas Wasser gesehen. In den nächsten Ball stecken wir noch Shampoo", sagte Fred grinsend.
,,Haltet euch ein wenig zurück, er ist immer noch euer Lehrer", mahnte ich.
,,Entschuldigung, das war mein Ball. Sie werden doch nicht etwa gefeuert?", fragte Ron schuldbewusst.
,,Ach Quatsch, ihr kennt doch Professor Dumbledore", sagte ich und war doch etwas nervös.
,,Dann ein schönes Wochenende und schöne Ferien", verabschiedete ich mich und ging hoch in mein Zimmer.
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Remus Lupin (Rumtreiber & PoA) ff: Von Smaragden und Saphiren
Fanfiction,,Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall treffen" -Friedrich Dürrenmatt Eine Begegnug im Hogwarts-Express und ihre Auswirkungen stellen das Leben von Saphira May komplett auf den Kopf. Eigentlich sollte die jun...