Das schwarz versucht mich einzufangen und mich wegzuziehen, weil das schwarz weiß das ich keine Kraft mehr habe. Weder Kraft dazu, mich noch weiteren Gesprächen auszusetzten, noch Kraft dazu stehen zu bleiben und der Realität nicht zu entgleiten.
"Es tut mir leid..", flüstert sie und ich sehe wie ihr ebenfalls Tränen die Wangen runterfließen.
"Bist du es nicht gewöhnt das man dich anschreit?", frage ich und schluchze schwer.
"Dann tut es mir leid, aber ich kann nichtmehr.", sage ich ohne eine Antwort ab zu warten. An den aufgereihten Tischen suche ich halt und versuche gegen den stechenden Schmerz anzukämpfen. Ich darf nicht umfallen, auf keinen Fall! Nicht hier und nicht jetzt.
Ich verschwinde aus dem Klassenzimmer und laufe an Mrs. Sparks vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen.
"Jule! Wohin gehst du? Geh' sofort wieder in die Klasse!", ruft sie, aber ich ignoriere ich Aufforderung. Meine Beine halten mich kaum noch und ich lehne mich an der Wand ab.
Meinen Kopf bette ich auf meinen herangezogenen Knien und meine Haare fallen mir ins Gesicht.
Ich verstehe das alles nicht.
WIeso ich?
Wieso musste das ganze ausgerechnet mich treffen?
Ich. Verstehe. Das. Nicht.
Die Tränen fließen immernoch ununterbrochen und ich schließe meine Augen.
Soll das schwarz mich doch holen kommen.
Ich lasse es zu.
Mach schon.
Hol mich.
Ist mir egal.
Ich will hier eh weg.
Nichts hält mich.
Plötzlich umklammern mich zwei starke Arme und ziehen mich an sich. "Alles gut. Es tut mir leid, Jule. Es tut mir so, so leid. Beruhig dich, okay? Bitte." Er presst mich noch ein bisschen stärker an seine Brust und ich kralle mich in sein T-shirt.
"Ich will nichtmehr.", schluchze ich nocheinmal und durchwässere seine Klamotten.
"Bring' mich weg, bitte!", flehe ich und er versteht.
Ben hebt mich im Brautstyle hoch und bringt mich aus der Schule.
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Wir sitzen in meinem Zimmer und er drückt mir ein Glas Wasser in die Hand. Er gibt mir zusätzlich noch eine Tablette gegen Stress und ich schlucke sie gezwängt.
Danach stelle ich das Glas auf meinen Nachttisch und gehe in die Küche.
"Ich würde gerne mit dir reden.", sage ich und er folgt mir.
"Ich will mich entschuldigen. Ich habe mich echt anders als sonst verhalten und das im negativen Sinne. Du weißt, das du alles für mich bist. Du bist schließlich schon mein halbes Leben und ich benehme mich wie ein Vollhonk."
Er schaut mir in die Augen und mich durchfährt eine unglaubliche Gänsehaut.
"Nein, mir tut es leid. Ich hätte dich nicht so runtermachen sollen."
Er streicht mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und legt seine Hand auf meine Wange.
Gott, was tut er nur?
Er bringt mich komplett durcheinander.
Sein Gesicht nähert sich langsam meinem und unsere Nasenspitzen berühren sich.
"Tu's nicht", bringe ich mit zittriger Stimme hervor, weil ich genau weiß dass er mich küssen will.
Er hört nicht auf mich und schließt langsam aber sicher die Lücke zwischen unseren Lippen.
"Benjamin, bitte", versuche ich ihn noch einmal vom falschen zu überzeugen, doch alles was er dann tut entfacht ein unassbares Feuerwerk in mir.
Er. Küsst. Mich.
Seine samtweichen Lippen berühren meine und wir bewegen sie synchron zueinander.
Verdammt.
Das fühlt sich gut an.
Viel zu gut.
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Sie sagen Liebe vernebelt.
FanfictionMein Name ist Jule, ich besuche zurzeit die zehnte Klasse und bin mit meinem Leben nicht gerade zu frieden. Lange läuft es so, dass ich verabscheut und gehasst werde, doch irgendwann gibt mein Leben auch mir eine Chance die ich selbstverständlich ve...