Part 48

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Ich muss gegen den Impuls ankämpfen ihm nicht sofort hinterher zu laufen. Fragt mich nicht warum. Vielleicht weil es mein erster Kuss war und ich mich urplötzlich danach sehne ihn zu wiederholen..

Stopp. Es ist mein Bester Freund. Sowas geht nicht, stimmt's?

Seufzend lasse ich mich auf das Sofa fallen und mache den Fernseher an. Gelangweilt und nicht ganz bei mir schalte durch die Sender und bleibe bei Grey's Anatomy stehen. Ich habe die Sendung schon immer geguckt - war fasziniert von den Jungen Ärzten, die immer wieder über ihren Schatten springen mussten um jeglichen Patienten zu erklären was denn auf sie zu kommen würde, und wenn es jemand mal nicht geschafft hatte.. tja, dann mussten sie halt ihre ganze Kraft aufbringen und den Angehörigen berichten was denn letzendlich passiert war.

Ich fand' es schon immer bewundernswert wie sie so zielsicher an Operationen ran gingen - alles für den Patienten taten nur damit sie ihn retten konnten.

Ich wäre mir vor meiner Krankheit wahrscheinlich immernoch so sicher gewesen irgendetwas im medizinischen Bereich an zu fangen, aber das macht jetzt ja eher weniger Sinn, wenn ich spätestens in 5 Jahren tot bin.

Ich lege meinen Kopf auf die Lehne des Sofas und drehe meinen Kopf zum Fernseher. Würden mich solche Ärzte behandeln, Oh Jesus, dann wäre ich einfach 24/7 im Krankenhaus und das mit Freude.

-

Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein, denn als ich aufwache ist es spät in der Nacht und ich liege in meinen Klamotten auf dem Sofa. Mum muss wohl schon Zuhause gewesen sein und wollte mich einfach nicht aufwecken.

Ich schaue auf mein Handy und bemerke, dass es inzwischen 6:00 Uhr Morgens ist und es eher weniger Sinn macht, sich noch einmal hin zu legen. Also stehe ich direkt auf, gehe in die Dusche und lasse meine Muskeln entspannen.

Als ich Frühstücke kann ich mir nocheinmal ein wenig mehr Zeit raushandeln, mich etwas intensiver als sonst schminken und meinen Schrank nach schönen Klamotten durchstöbern, da es Heute besonders Warm werden soll.

Als ich fertig bin ist es halb acht und ich mache mich auf den Weg zur S-Bahn.

Heute habe ich gute Laune. Nein, wirklich. Es ist ein schöner Tag und ich werde mich von den kleinen Spasten auf meiner Schule nicht noch einmal mit Füßen treten lassen. Benjamin will ich aus dem Weg gehen. Soll er doch mit Molly durchbrennen wann, wie und wo er will.

Ich schüttele mich bei dem Gedanken und steige ein.

Wie gewohnt betrachte ich das Gemälde der Natur und versinke in meinen Gedanken.

Heute habe ich einen Arzttermin, also bleibt mir nach der Schule nicht gerade viel Zeit noch das schöne Wetter zu geniesen.

An der Schule angekommen mache ich mich direkt auf den Weg zum Tor.

Dieses mal bin ich schneller unterwegs als sonst, und so kann ich mich davor noch beruhigt auf die Mauer bei der Treppe setzten und warten, bis der Schulhof sich füllt.

Die Leute scheinen Roboter zu sein, als sie sich träge in das Gebäude schleifen.

Roboter, die gegen ihren Willen in die Schule gehen um ihre klitzekleinen Ameisen Gehirne an zu strengen, obwohl das eh nichts bringt.

Sie sagen Liebe vernebelt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt