Part 56

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Nachdem wir gegessen haben legen wir uns in das Doppelbett und drehen uns zueinander, sodass wir uns ansehen und noch ein wenig reden können.

Sie fragt mich wie ich mich fühle und ich muss erst einmal selber drüber nachdenken, ehe ich antworten kann.

"Ich bin satt, ich bin zufrieden, ich habe alles was ich brauche. Ich denke, mir geht es gut.", antworte ich und sie fragt daraufhin ob ich mich auf Morgen freue.

Natürlich freue ich mich auf Morgen. Freue mich darauf die Reaktion von Ben zu sehen, wenn er mich erkennt. Freue mich darauf zu wissen ob er mich vermisst hat. Freue mich darauf, wenn er sich direkt wieder von mir abwendet und nichts mit mir zutun haben möchte.

"Ich ehm.. Ich bin gespannt. Ich kann mir nichts ausmalen und ich will es erlich gesagt auch nicht. Ich kann nicht vorhersehen wie er reagiert, also sollte ich es lieber lassen mir den Kopf darüber zu zerbrechen.", antworte ich Wahrheitsgemäß und sie nickt völlig verständnisvoll.

"Wir sollten jetzt schlafen. Du hast Morgen einen Friseurbesuch. Wir schneiden dir deinen Pony wieder grade - dann brauchst du ihn nicht immer zur Seite zu schieben weil er zu lang ist, alles klar? Wir machen und vor dem Konzert noch einen richtig schönen Wellnesstag, damit die nervosität ein bisschen von dir abfällt und du dir zu hundert Prozent sicher sein kann das alles gut gehen kann, weil du einen Pluspunkt durch dein Aussehen gewinnst.", lacht sie und ich stimme mit ein.

Ein Wellnesstag wird bestimmt das richtige sein. Wir haben schon so unglaublich lange keinen gemacht und für einen geeigneten Anlass passt das ja ganz gut.

"Schlaf gut, Träum' süß und mach dir keine Sorgen. Morgen wird ein neuer, schöner Tag und wir werden ihn perfekt machen."

-

"Das ist.. zu..gut..", krächze ich, weil die schnellen, abgekürzten Massageschläge der Frau auf meinen Rücken klatschen und meine Stimme zum beben bringen.

"Ja, das ist es.", meint Caro und ich schließe wieder die Augen.

"So. Wir haben hier noch 2 Stunden. Danach gehen wir deine Haare schneiden und dich schön machen. Dann umziehen, fertig machen und auf zu dem Konzert."

"Verzeihung, zu welchem Konzert geht ihr?", fragt plötzlich die junge Frau die mir mein Leben in diesem Moment deutlich leichter macht.

Ich weiß nicht wie Benjamin sich seinen Künstlernamen ausgesucht hat, also antwortet Caro für mich und ich finde heraus dass seine Band 'Casper' heißt.

Ich denke an früher zurück. An die Gespräche die wir geführt haben und wo ich auch erfahren habe dass sein Vater ihn früher wegen seiner unfassbar hellen Haut 'casper' genannt hat.

Ich denke es war eine gute Entscheidung von ihm diesen Namen zu übernehmen.

Er passt zu ihm.

Zu seiner Band wahrscheinlich auch, aber am meisten zu ihm.

Es malt ihn irgendwie aus.

Oder ihn und seine Band. Wie man es nehmen will.

"Oh wirklich? Das ist ja super! Ich gehe da Heute auch hin. Mein Freund und ich warten schon lange auf diesen Tag. Die Band ist echt super und Benjamin Griffey hat eine einzigartige Stimme. Vielleicht könnten wir ja zusammen hingehen?", fragt sie und mir kommt es plötzlich ziemlich komisch vor.

"Klar, wieso nicht? Willst du uns deine Nummer geben? Dann können wir uns nämlich kontaktieren. Schließlich müssen wir unbedingt in die erste Reihe.", erzählt Caro und mein mulmiges Gefühl, was meinen Magen davor nicht verlassen hat, kommt blitzschnell zurück.

Sie sagen Liebe vernebelt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt