"Entschuldige bitte..", sage ich als ich mich wieder quälend an die kalte Wand lehne und für einen Moment die Augen schließe. Ich finde diese Situation immer noch komisch. Benjamin sitzt mir gegenüber, grinst und bleibt die ganze Zeit still, während ich mich hier die ganze Zeit übergebe und nichts besseres zutun habe uns beide in völlige verwirrtheit zu bringen.
Oder nur mich.
Das einzig Gute an dieser ganzen "ich kotze, küsse und entschuldige" Sache ist, dass ich mich nicht mehr so alleine fühle und dass ich merke wie mein über Jahre verschollener Sarkasmus beginnt zu brodeln und mein Gehirn sich gute Konter als Sätze zusammenbildelt, um sie in passenden Situation ab zu feuern.
Ich denke es war doch keine so schlechte Idee sich gestern mit auf dieses Konzert schleppen zu lassen, denn ich denke, ich bin irgendwie Glücklich.
Benjamins' P.O.V.
Sie ist so wunderschön. Ihr Haut schimmert Blass in dem Licht der Lampe die Schatten wirft und ihr fallen einzelne Strähnen ihrer braunen Haare ins Gesicht. Ihren Pony hat sie sich neu schneiden lassen und er liegt perfekt auf ihrer Stirn. Wegen dem Nachtschweiß zwar etwas nass, aber trotzdem wunderschön.
Als sie sich vorerst so unsicher zu mir vorgebeugt, mich dann aber mit hungringen Küssen überseht hat, hat mich ehrlich gesagt ziemlich sehr doll überrascht. Dennoch war es auf seine eigene Art und Weise.. wundervoll.
Ich werde kitschig. Werde ich kitschig? Ich denke schon.
Eine Horde wütender Elefanten hat sich durch meinen Bauch geschlagen und ich dachte ich muss mich auch übergeben weil ich dass Gefühl - wenn es ein Gefühl war - noch nie kennenlernen durfte und es mich erschrocken hat, aber ich habe mich irgendwie ziemlich sicher gefühlt.
Das ist komisch.
Ich höre wie die Badezimmertür geöffnet wird und schaue zögernd auf Caro, die sofort zu Jule rennt, ihre Wangen zusammenpresst und ihr eine Farbige Tablette nach der anderen auf die Zunge legt. Danach nimmt sie Wasser, presst Jules' Wangen ein weiteres mal zusammen und schüttet ihr das Nass in den Mund. Das schweißgebadete Mädchen schluckt so schnell sie kann und schenkt ihrer Freundin dann den Mittelfinger, ehe sie sich einem höllischen Hustkrampf hingibt.
Ihre Wangen sind gerötet und ihre Haare kleben ihr dank dem Nachtschweiß und Caros' "schluck deine tabletten" Aktion noch viel wirrer im Gesicht. Ich frage mich, ob sie dass jede Nacht durchmachen muss. Sie hat die Krankheit schon so lange und sie hält trotzdem durch, denke ich. Ihr Sarkasmus ist ihr stätig geblieben und ihre grünen Augen funkeln in bestimmten Momenten immer noch so, als hätten wir uns gerade zum ersten mal geküsst.
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Sie sagen Liebe vernebelt.
FanfictionMein Name ist Jule, ich besuche zurzeit die zehnte Klasse und bin mit meinem Leben nicht gerade zu frieden. Lange läuft es so, dass ich verabscheut und gehasst werde, doch irgendwann gibt mein Leben auch mir eine Chance die ich selbstverständlich ve...