Aufwachend, in einem mir völlig fremden Raum. Aufwachen, und nicht zu wissen wo du bist, ist das schlimmste was dir passieren kann.
Aufwachen und nicht zu wissen was gestern alles passiert ist, ist das zweitschlimmste was dir passieren kann.
Aufwachen, in einem bett, halbnackt und neben dir jemanden liegen habend, von dem du nicht weißt wer er ist, ist das aller, aller, aller schlimmste was dir passieren kann.
Ich brauche Applaus. Ironischen Applaus, damit ich mir selbst eine Ohrfeige verpassen kann und dem Typen eine obendrauf, weil er auf dem Bauch liegt und sein verdammtes Gesicht in sein Kissen gepresst hat.
Mit einem trägen stöhnen stehe ich auf und beginne im Zimmer auf und ab zu gehen. Wie soll ich diesen Mann hier rausbekommen, ohne ihn ab zu stechen und aus dem Zimmerfenster zu werfen?
Das ist eine Zwickmühle. Ich erinnere mich an gar nichts, und dennoch weiß ich dass ich mir dieses Zimmer schon einmal angesehen habe. Im Internet. Aber wer die Person war, die dabei neben mir saß, das weiß ich nicht. Vielleicht war es eine Freundin, meine Schwester, wenn ich eine habe, oder jemand fremdes der den Mann in dem Bett hier dazu angeheuert hat, mich zu vergewaltigen. Oder es so aussehen zu lassen.
Es sieht ja nicht mal so aus.
Habe ich Alkohol getrunken? Wieso läuft aus meiner Nase eigentlich Blut und wieso renne ich gerade ins Badezimmer um mich schweißgebadet zu übergeben? Das ist komisch. Und das, was das übertrifft, ist, das der Mann ins Badezimmer kommt und mich fragt was los sei. Er nennt mich Jule und eigentlich dachte ich ich heiße Sailormoon und meine Freunde wären Bisasam, Pummeluff, Enton und Pikachu, aber es stellt sich heraus dass er Benjamin heißt und kein Pokemon ist.
Das macht mich traurig und ich ergebe mich wieder.
Vielleicht träume ich ja auch.
Nachdem ich mich ausgekotzt habe, sitze ich auf dem Boden und habe ein Kühles Tuch in meinem Nacken. Ich studiere meinen Körper und überfliege die vielen blauen Flecke, die mehr nach der Galaxie aussehen als nach Hämatomen.
"Hast du diese blauen Flecken immer?", fragt er mich und ich schaue ihn einfach an ohne etwas zu sagen.
Irgendwie sieht er schön aus. Sein 3Tage Bart passt zu seinen Justin Biebern Haaren und seinen Tattoos. Ich will ihn küssen um raus zu finden, ob die kleinen Härchen an seinem Kinn mich kitzeln oder mich kratzen.
Ich drehe meinen Kopf ein bisschen, lehne mich nach vorne und lege meine Lippen auf seine. Ich bin komisch.
Die Bartstoppeln kitzeln mich und ich muss lachen. Das ist witzig, weil es Haare sind und es irgendwie absurd ist dass ich das mache, aber seine Lippen sind weich und ich habe nicht vor mich in meinem Leben noch mal irgendwann von ihm zu entfernen.
Seine große, große, grooooße Hand legt sich auf meine Wange und auf meinem Mund bildet sich ungewollt ein breites Lächeln. Das ist schön und es kommt mir Vertraut vor.
Hab ich schon erwähnt wie komisch diese Situation für mich ist?
Er entfernt sich von mir doch ich ziehe ihn direkt wieder an mich ran. Ich mag das.
Ich mag es wie meine Hand unkontrollierbar in seine Haare fährt, an ihnen zieht und ihm ein kleines Stöhnen entlockt. Das ist amüsanter als die anderen Dinge und eine Horde von wildgewordener Raupen kriechen durch meinen Bauch.
Ich sitze im Schneidersitz und seine Beine sind mit den Knien hoch neben mir. Oder um mich rum. Ich weiß es nicht.
Diesmal bin ich die jenige die sich von ihm entfernt. Aber nur, um meinen Kopf wieder über das Klo zu lehnen und einen Lacher von Ben zu ernten.
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Sie sagen Liebe vernebelt.
FanfictionMein Name ist Jule, ich besuche zurzeit die zehnte Klasse und bin mit meinem Leben nicht gerade zu frieden. Lange läuft es so, dass ich verabscheut und gehasst werde, doch irgendwann gibt mein Leben auch mir eine Chance die ich selbstverständlich ve...