DREI

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Meine Schritte sind etwas langsamer geworden und ich setze mich auf das schmale Fensterbrett um die wunderschöne Aussicht auf London zu bewundern, solange es auf der anderen Leitung noch klingelt.

Edward ist an diesen frühen Morgen noch nicht im Büro und so kann ich ungestört meine wichtigen Telefonate führen. Mister Cavanaugh und Gabriel sind auch noch nicht in Sichtweite. Ich hoffe echt, dass es ein ruhiger Morgen sein wird, ohne jegliche laute Stimmen oder zahlreiche Vorwürfe.

Als im nächsten Moment eine Stimme ertönt, setze ich mich zügig wieder an meinen Schreibtisch und öffne meinen Laptop.

"Einen schönen guten Morgen, Sofia Reyna mein Name. Ich bin von Office Cavanaugh und rufe bezüglich unseres Besuchs nächste Woche an. Haben Sie kurz Zeit?"

Ich habe schon immer ein Problem gehabt Telefonate zu führen, weil ich nie genügend Selbstbewusstsein hatte. Seitdem ich aber hier arbeite habe ich genug Selbstbewusstsein bekommen um selbst die lästigen Telefonate der anderen zu übernehmen.

"Genau, ich habe Ihnen einige Ideen per E-Mail geschickt. Sie können ruhig etwas überlegen und mir dann eine Rückmeldung geben. Ich bin auch Ihre Ansprechpartnerin wenn Sie fragen haben.", sage ich und schaue im nächsten Moment zu meiner Tür, als ich einen Schatten sehe. Bevor Gabriel die Tür aber öffnen kann, zeige ich ihn mit diversen Handbewegungen, dass er draußen bleiben soll. So wie man ihn aber kennt, macht er sowieso das was er will.

"Entschuldigen Sie mich kurz, ich bin sofort wieder für Sie da.", sage ich und stelle den Anruf auf stumm, bevor ich Gabriel etwas fassunglos ansehe. Er kann nicht einfach hier rein kommen.

"Geht's noch Gabriel? Ich habe gerade ein wichtiges Telefonat.", sage ich genervt und schüttel mit meinen Kopf. Gabriel sagt am Anfang nichts sondern stützt sich mit seinen Armen auf dem Tisch ab und schaut mich etwas genervt an.
"Wusstest du davon?", fragt er mich und verwirrt mich etwas. Was wusste ich? Als er meinen Blick sieht, sprach er im nächsten Moment weiter.

"Das Interview von Grace.", sagt er und bringt mich dazu meine Augen zu verdrehen. Er hat mich jetzt nicht wirklich deswegen gestört oder?
"Ist das dein Ernst? Musste ich jetzt ehrlich deswegen das Telefonat mit Ferrari pausieren?", frage ich ihn genervt und stehe von meinem Stuhl auf.

"Wieso erzählt sie so einen Bullshit über mich?", sagt er genervt und schüttelt mit seinen Kopf. Wer hat denn angefangen Lügen zu erzählen?
"Gabriel, es interessiert mich echt kein bisschen, was ihr beide für Probleme habt. Genauso wenig wie mich eure Beziehung interessiert hat, als ihr beide noch zusammen wart. Was willst du von mir hören?", frage ich ihn und tippe im nächsten Moment etwas auf meinen Laptop.

"Du weißt was ich machen muss.", sagt er mit einem drohenden Unterton. Er denkt, dass er Graces Entscheidungen beeinflussen kann, nur weil sie und ich befreundet sind. Hört er mir zu wenn ich rede?
"Mach was du willst. Es interressiert mich echt nicht.", sage ich und stehe von meinem Stuhl auf.

"Und jetzt geh raus. Ferrari ist am Telefon und die sind mir um einiges wichtiger als deine Kindergartenprobleme.", sage ich und schmeiß Gabriel aus meinen Büro. Er geht fluchend zur Tür. Bevor er aber ganz draußen ist, klicke ich auf einen Knopf auf meinen Laptop und bringe Gabriels Telefon dazu einen Ton abzugeben. Er geht den Ton auf die Spur und als er sieht, dass es von mir kommt, dreht er sich verwirrt um.

"Ich finde es schön, dass du so früh schon hier bist. Da kannst du in einer halben Stunde auch im Ferrari Meeting sitzen.", sage ich lächelnd und mach die Tür vor seinem Gesicht zu. Ich höre trotzdem wie er flucht und setze mich wieder an mein Schreibtisch um das Telefonat weiter zu führen.

"Deswegen finde ich, dass wir das so machen sollten. Ich habe schon mit Fabio Calzone Rücksprache gehalten und er würde es auch so machen.", sage ich und lehne mich mit meinen Armen etwas an den Stuhl. Während Mister Cavanaugh mir zufrieden zu nickt, meldet sich Michael zu Wort und spielt etwas mit seinem Stift.

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