NEUNUNDFÜNZIG

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"Du kannst deine Augen gleich öffnen.", höre ich Gabriels Stimme von weiten und fange wieder etwas an zu lächeln. Ich höre seine Schritte die immer näher kommen und spüre das extra Gewicht, was nun wieder auf der Couch ist.
"Okay. Augen auf."

Ich habe aufgehört zu zählen wie lange ich meine Augen geschlossen gehabt habe, aber es muss schon etwas länger gewesen sein, sonst wäre unser Wohnzimmer nun nicht voll mit Kerzen und Essen, welches auf den kleinen Wohnzimmertisch verteilt ist.

"Du weißt aber schon, dass ich erst in.", ich stoppe für einen kurzen Moment und schaue auf meine Armbanduhr. "sechs Stunden Geburtstag habe.", beende ich meinen Satz und schaue Gabriel etwas kritisch an. Dieser zuckt nur mit seinen Schultern und legt seinen Arm auf der Couchlehne ab.

"Es hindert uns nicht daran trotzdem jetzt schon etwas zu feiern.", sagt er und drückt mir einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich nach vorne beugt und die kleine Schüssel mit Pommes zu uns holt.
"Außerdem wollte ich eine Ausrede haben warum wir uns mit fast food vollstopfen können.", fügt Gabriel lächelnd hinzu und stopft mir einige Pommes in den Mund.

Wir sollten damit langsam echt aufhören. Ich werde immer dicker.

"Nach diesen Abend machen wir bitte eine fast food Diät. Ich habe in den letzten Wochen echt etwas zugenommen.", sage ich und schlage mir leicht auf dem Bauch.
"Vielleicht bist du auch einfach schwanger. Dann brauchst du das Fast Food umso mehr.", sagt er amüsiert und lächelt mich an.

Sehr witzig.

"Suche jetzt nicht nach irgendwelchen Ausreden, damit wir ohne schlechtes Gewissen das alles essen können.", sage ich und schmeiße ihn mit einen der kleinen Kissen ab. Er streckt mir seine Zunge kurz heraus und küsst mich am Scheitel, als ich meinen Kopf auf seine Schulter ablege.

"Weißt du, dass ich das viel besser finde, als jetzt irgendeine große Party hier zu haben?", sage ich und streiche mit meiner Hand etwas über seinen Oberkörper. Ich spüre Gabriels Hände wieder an meinen Rücken.
"Shit, dann muss ich wohl allen schnell absagen, dass sie in zehn Minuten bloß nicht kommen sollen.", sagt er und fängt etwas an zu lachen, als ich ihn in seinen Bauch kneife.

So ein Blödmann.

"Danke, dass du das alles gemacht hast.", sage ich und lächel Gabriel wieder etwas an. Er streicht mir durch meine Haare und küsst mich kurz.
"Das haben wir uns verdient bevor der ganze Trouble wieder anfängt.", sagt er und streckt sich nach vorne um sich die nächste Schüssel zu nehmen.

"Chicken Nuggets?", fragt er mich und steckt mir einen in den Mund, als ich ihn öffne. Wir müssen uns danach echt gesünder ernähren.
"Was für ein Trouble meinst du? Kommt etwa langsam eine dunkle Wolke auf uns zu?", frage ich ihn und setze mich wieder richtig hin.

Gabriel hat mir seit seiner Ankunft nicht alles gesagt. Er hat bis jetzt immernoch ein Geheimnis daraus gemacht, was nun mit der Firma in London los ist und was noch alles in London passiert ist.

"Dad weiß noch garnicht, dass ich in Sevilla bin." , fängt er lachend an. Ezra weiß von dem allen nichts? Wie hat Gabriel es geschafft, dass er davon nichts weißt?
"Wie hast du das geschafft?", frage ich ihn verwirrt und lege meine Beine über seine Oberschenkel. Gabriel zuckt kurz mit seinen Schultern und legt mir noch ein Chicken Nugget in den Mund.

"Ich habe ihn einfach nicht gesagt, dass ich wieder nach Sevilla auf bin. Aber keine Sorge, ich habe überbrückungsmäßig jemanden für die Firma gefunden. Alex übernimmt erstmal den Posten.", erzählt Gabriel und verwirrt mich noch mehr.

Alex? Warum Alex?

"Ich kriege mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen in meinen Kopf.", sage ich und bringe Gabriel wieder etwas zum lachen.
"Emmy und Alex haben wohl mitbekommen, dass ich mich in London nicht wohlfühle. Offiziell ist Emmy diejenige die sich um die Firma kümmert, immerhin hat sie auch Anspruch. Alex kümmert sich aber um alles. Er hat sogar etwas Erfahrung in Management.", beantwortet Gabriel meine Fragezeichen. Es ergibt Sinn.

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