DREIUNDVIERZIG

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Ich justiere meine Fliege im Spiegel und versuche mir die lästigen braune Strähne aus meinem Gesicht zu entfernen. Als ich es endlich geschafft habe, fasse ich meine Haare nicht mehr an. Hoffentlich tut es Sofia auch nicht mehr. Ich mache das Licht im Badezimmer aus und gehe wieder in das Hauptzimmer. Ich sehe wie Sofia immernoch vor dem Spiegel steht und ihr dunkelrotes Kleid richtet. Sie sieht einfach extrem gut in dem Kleid aus.

"Hast du es auch mal bald geschafft?", frage ich sie ironisch und kriege einen genervten Blick geschenkt. Ihr Temperament kommt wieder heraus.
"Anstatt so blöde Kommentare von dir zu geben, kannst du mir auch mal helfen.", sagt sie und versucht den Reißverschluss an der Seite zu schließen.

Ich lache etwas unauffällig und gehe dann lächelnd auf sie zu. Sie ist echt süß, wenn sie sich aufregt. Ich stelle mich auf ihre linke Seite und entferne ihre Finger, sodass ich den Verschluss schließen kann. Sofia atmet etwas auf und schaut mich erleichtert an, als er geschlossen ist.

"Siehst du? Mit Ruhe klappt alles.", sage ich und sehe im nächsten Moment ihren Mittelfinger. Sofia fängt aber sofort wieder an zu lächeln, als ich sie von hinten umarme und meine Arme um ihren Bauch schlinge. Ich weiß immer genau, wie ich sie herum kriege.

"Du siehst echt wunderschön aus.", sage ich und drücke ihr einen kurzen Kuss auf ihre nackte Schulter. Ihr Lächeln wird im Spiegel größer. Ich spüre ihre Hände an meinen und Wärme steigt wieder in mir auf. Ich bin so verdammt verliebt in sie.

Sofia schaut mich nochmal kurz durch den Spiegel an und dreht sich dann um. Meine Arme verlassen ihren Körper nicht. Meine Hände sind nicht mehr an ihren Bauch, sondern nun an ihren unteren Rücken.

"Du siehst auch sehr schön im Anzug aus. Du könntest das öfter tragen.", sagt sie und spielt etwas an meiner Fliege herum, bevor sie ihre Arme auf meinen Schultern ablegt.
"Aber nur für dich.", sage ich und bringe sie dazu mit ihren Augen zu rollen. Ich liebe das genauso. Ich liebe einfach alles an ihr.

"Bist du schon aufgeregt?", wechselt sie etwas das Thema und hält die ganze Zeit mit ihren wunderschönen grünen Augen Augenkontakt. Unsere Kinder werden so schöne Augen haben. Hoffentlich kriegen sie nicht durch Generationssprünge die braunen Augen meines Dads.

"Ich glaube als Geschwisterkind ist man das immer. Ich freue mich aber unendlich für Emmy.", sage ich und bringe Sofia etwas zum lächeln.
"Ich hoffe ich kann das auch endlich bald mal über Cameron sagen.", sagt sie und bringt mich etwas zum lachen.

Ich finde es schön, dass wir die gleiche Meinung über das Thema haben. Das passiert nicht oft.

"Konzentrieren wir uns erstmal auf das hier und jetzt.", sage ich und fange an mit meinen Händen rauf und runter über ihren Körper zu streichen. Sofia versteht meine Andeutung und tritt einen Schritt auf mich zu.
"Nur ein Kuss. Mehr nicht.", sagt sie etwas drohend und küsst mich, als ich ihr zu nicke. Sie zieht mich mit ihren Armen etwas näher und ich fange an zu lächeln.

Ganz langsam mache ich mit meinen Fingern auf dem Weg zu ihren Reißverschluss, aber als Sofia es merkt, schlägt sie auf meine Hand und löst sich von mir.

"Du Blödmann.", sagt sie und geht wieder weg von mir. Ich fange amüsiert an zu lachen und gehe mit mir aus dem Zimmer. Es hätte klappen können.

* * *

Die Kirche füllt sich ganz langsam mit Menschen. Während Sofia und Ich reservierte Plätze in der ersten Reihe bekommen haben, streiten sich alle anderen Anwesenden um die besten Plätze. Cameron, Adrian, Mariella und Daniel haben zum Glück die Plätze genau hinter uns bekommen.

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