ZWANZIG

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Mein neues Büro befindet sich im zweiten Stock. Francisco zeigt mir sogar seins, welches auf der gleichen Etage ist. Wenn er nicht auf den Weinfelder ist, hat er hier sogar ein großes für sich alleine. Ich habe das Privileg noch nicht. Ich muss es mir teilen. Ich bekomme jetzt schon Bauchschmerzen.

"Catalina ist eine wirklich sehr nette Person. Sie ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber ihr werdet euch gut verstehen.", sagt Francisco und klopft kurz an die Tür, bevor er sie einfach öffnet.

Francisco und ich treten beide ein und als uns die junge blonde Frau anschaut, nimmt sie ihre Füße von ihrem Schreibtisch und nimmt sich ihre Kopfhörer von ihrem Kopf.
"Guten Morgen.", sagt Francisco und lacht etwas amüsiert. Catalina steht augenrollend von ihrem Stuhl auf und geht auf Francisco zu um ihn einen kurzen Kuss auf seine Wange zu drücken.

Das kommt jetzt unerwartet.

"Ich stelle dir deine neue Kollegin vor: Sofia Reyna.", sagt Francisco und geht etwas aus dem Weg. Ich lächel sie etwas schüchtern an und finde mich im nächsten Moment in ihren Armen wieder. Ich erwidere lächelnd ihre Umarnung und stelle mich wieder etwas nervös neben Francisco.

"Sofia ist der neue Head of communications. Sie ist also sowas wie dein Boss. Sei nett zu ihr, ich will keine Beschwerden hören.", sagte er etwas drohend und geht wieder lächelnd heraus. Er stellt meine Boxen auf den Boden und als die Tür ins Schloss fällt, schaue ich wieder zu Catalina, die einige Geräusche von sich gibt.

"Ich habe schon einiges über dich gehört.", sagt sie und setzt sich wieder auf ihren Bürostuhl. Ich lege meine Tasche auf den leeren Schreibtisch ab und lehne mich etwas an den Tisch. Ich merke wie mein Telefon wieder vibriert. Nicht jetzt.

"Hoffentlich nur gutes.", sage ich und lache etwas nervös. Sie schaut mich einfach nur an und lächelt etwas. Ich kann mir nicht vorstellen, was gerade in ihren Kopf vorgeht. Will ich es auch wissen?

"Keine Sorge, ich glaube so gut kennen dich Julius und Fran nicht um irgendein schlechtes Wort über dich zu verlieren. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit.", sagt sie und dreht sich mit ihren Stuhl wieder so um, dass sie an ihren Laptop weiter arbeiten kann. Als sie sich auch ihre Kopfhörer wieder aufsetzt, merke ich, dass sie ihre Ruhe haben will.

Ich mache mich an die Arbeit meine Kisten auszupacken, als mein Telefon nicht aufhören will zu vibrieren. Es ist aber nicht das lange von einem Anruf, sondern die kurzen von Nachrichten.

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Gestern

Gabe: Hast du Zeit zum telefonieren?
Gabe: Habe es echt nicht früher geschafft, tut mir leid ❤
Gabe: Sofia?

Du hast vier verpasste Anrufe

Heute

Gabe: Hey, melde dich ruhig mal wenn du Zeit hast...
Gabe: Bitte Sof, antworte mir😫
Gabe: Komm schon...

Du hast fünf verpasste Anrufe

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Ich schüttel mit meinen Kopf und stecke mein Telefon wieder in meine Tasche, bevor ich mich wieder der Kisten vor mir widme. Ich werde das schaffen. Alles scheint bis jetzt gut zu laufen. Es kann nur besser werden.

Es ist für mich komisch nach Hause zu kommen und alleine zu sein. Natürlich bin ich auch alleine gewesen, wenn Grace auf Reisen gewesen ist, aber ich wusste, dass sie immer wieder zurück kommt. Jetzt kommt niemand zurück. Ich bin alleine.

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