NEUN

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Gabriel lässt am nächsten Tag nicht lange auf sich warten. Er nutzt den Moment als Edward gerade in der Videografie Abteilung ist um mich in meinem Büro abzufangen. Obwohl unsere Büros aus Glas bestehen, kann man die Glaswände mit Jalousien bedecken, sodass man ungestört ist. Ich bin mir sicher, dass alles falsch denken, als sie sehen wie George die Jalousien herunter macht und nur einen Spalt für Edward offen lässt.

"Ganz ehrlich du hast nicht mal einen Grund sauer auf mich zu sein.", fängt Gabriel an und setzt sich auf den Stuhl vor meinen Büro. Ich habe keinen Grund sauer zu sein?

"Ich habe keinen Grund sauer zu sein? Du nervt mich seit Tagen, kannst kein Nein akzeptieren und kommst dann zu uns um mit Grace über mich zu streiten?", sage ich und schüttel etwas meinen Kopf.

"Ich habe nur mit ihr gestritten, weil du nicht da warst! Außerdem hatte ich einen guten Grund mit Grace zu reden, immerhin hat sie mir erzählt warum du sauer warst.", sagt er und lehnt sich etwas nach vorne. Warum ist er dann hier, wenn er es weiß?

"Herzlichen Glückwunsch. Dann kannst du auch wieder gehen.", ironisch lächel ich ihn an und schaue kurz zur Tür, als ich Edward sehe. Als er das ganze Paket in einem sieht, dreht er wieder um und mischt sich nicht ein.

"Du weißt schon, dass ich mich vor dir nicht rechtfertigen muss oder? Du hattest keinen Grund sauer zu sein. Wir sind nicht zusammen.", sagt er und schaut mich an. In Italien dachte er noch anders darüber.

"Was war in Italien? Ich habe dich auch nicht gefragt mich über deinen Hook-Up aufzuklären und trotzdem hast du es gemacht. Ich darf ja wohl auch erwarten, dass du mich nicht anlügst, wenn ich dir schon die Wahrheit erzähle.", sage ich und schüttel etwas meinen Kopf.

Gabriel schaut mich einfach nur an und weiß nicht was er dazu sagen soll. Er weiß, dass ich recht hatte. Ich bin immer ehrlich zu ihn und er lügt mich an. Warum soll ich ihn dann vertrauen?

"Ich hab es dir nur nicht gesagt weil ich genau wusste wie du reagieren wirst.", flüstert er etwas und lehnt sich nach hinten in seinen Stuhl. Was hat er gerade gesagt? Ich schaue ihn einfach nur an und sage erstmal nichts.

"Ich bin dir keine Erklärungen schuldig und du bist mir auch keine schuldig. Ich wollte dich nicht mit meinen Problemen voll müllen, weil du offensichtlich genauso welche hast. Es tut mir leid Sofia."

Ich habe aufgehört zu zählen wie oft ich nun diese Worte aus seinen Mund hören durfte. Er hat es mehr in den letzten drei Wochen gesagt als in den letzten sechs Jahren zusammen. Was ist mit uns passiert?

"Du musst dich nicht entschuldigen. Wir sind beide erwachsene Personen, die ihr eigenes Leben haben. Nur weil wir durch Zufälle irgendwie so halb befreundet sind, heißt es nicht, dass wir alles miteinander teilen sollen. Außerdem sollte das unsere Arbeit hier nicht beeinflussen.", sage ich und bringe Gabriel etwas zum lächeln.

Ich will mich nicht entschuldigen. Es gibt auch nichts zum entschuldigen in meinen Augen.

"Herrscht jetzt wieder Frieden? Können wir nächste Woche ganz in Ruhe nach Spanien fliegen ohne uns unsere Köpfe einzuschlagen?", fragt er mich und bringt mich etwas zum lachen. Nichts lieber als das.

"Natürlich Mister Cavanaugh. Ich könnte mir keinen besseren Travel Buddy vorstellen als Sie."

"Die Typen in der Videografie sind echt schon etwas unfähig. Ich dachte die schlimmsten sind die Marketing Menschen, aber ich wurde überrascht.", sagt Edward und isst etwas mehr von seinen Nudeln. Ich fange etwas an zu lächeln und esse etwas von meinem Salat.

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