ZWEIUNDZWANZIG

296 10 0
                                    

Das letzte Mal aus den großen Fenstern auf London schauen. Das letzte Mal meinen Laptop zu klappen und der letzte Kaffeeklatsch mit Edward.

"Ich werde dich echt vermissen Sofia. Ich will keinen neuen Mensch in diesen Büro. Außer es ist ein gutaussehender Typ, dann ersetze ich dich gerne.", sagt Edward und bringt mich dazu in der Umarmung zu lachen. Ich löse mich wieder von ihm und lächel ihn an.

"Du kannst mich immer wieder gerne in Sevilla besuchen und ich komme auch oft wieder nach London. Meine Türen sind offen cariño.", sage ich und umarme ihn ein letztes Mal. Edward drückt mir einen kurzen Kuss auf meinen Kopf und löst sich von mir.
"Mach es gut Sofia. Wir sehen uns.", sagt er und drückt mir meine letzte Kiste in die Hand. Ich schenke ihn einen kurzen Luftkuss und trete dann in den Flur. Ein letztes Mal durch diesen Flur.

Meine nächste Station ist Michael, der gerade Pause hat und in unserem großen offenen Aufenthaltsraum sitzt. Als er mich von weiten sieht, fängt er an zu lächeln und steht von seinen Platz auf.

"Komm her Sofia.", sage ich und stelle meine Kiste auf den Boden, bevor ich Michael umarme. Michael legt seine Arme um mich und drückt mich etwas an sich. Obwohl er es nicht zugeben wird, weiß ich, dass er mich vermissen wird. Ich werde ihn auch vermissen.

"Du hast es dir verdient. Du machst echt einen tollen Job. Hab viel Spaß und komme uns gerne wieder besuchen.", sagt er und lächelt mich an. Ich bedanke mich kurz bei ihm und nehme mir meine Kiste wieder. Nächster Stopp Gabriel.

Ich sehe schon Gabriel, als ich auf dem Weg zu ihm und sein Vater bin. Erst als er nah an mir ist, sehe ich, dass er am telefonieren war.
"Hey Gabe, findest du etwas Zeit für mich?", sage ich leise, aber Gabriels erste Reaktion ist es nur, mir seine Hand zu zeigen. Er legt das Telefon kurz auf seine Schulter ab.

"Ich bin echt beschäftigt Sof. Ich melde mich bei dir.", sagt er und geht an mir vorbei. Ich weiß genau was das bedeutet. Er wird sich nicht melden. Ich schüttel etwas mit meinen Kopf und mache mich auf dem Weg zu Mister Cavanaugh.

Ich stelle meine Kiste vor der Tür ab und klopfe. Meine Hände werden etwas schwitzig. Warum sind meine Hände plötzlich schwitzig? Ich höre ein leises herein und mache langsam die Tür auf. Mister Cavanaugh ist an seinem Laptop beschäftigt, aber als er mich sieht, fängt er an zu lächeln und hört auf zu tippen.

"Hallo. Ich habe meine letzten Sachen hier und will mich einfach nur noch Mal bedanken und verabschieden.", sage ich und komme etwas lächelnd herein. Mister Cavanaugh steht genauso von seinem Platz auf und lehnt sich etwas an seinen Schreibtisch.

"Es wird hier etwas ohne dich fehlen Sofia. Es wird schwer einen so guten Ersatz für dich zu finden. Du hast es dir verdient nun diesen Job zu haben und ich wünsche dir nur das beste in Sevilla. Du wirst vielleicht noch oft wegen deinem Bruder hier her kommen, aber du kannst uns gerne einen kleinen Besuch abstatten.", sagt er und bringt mich zum lächeln. Ich bedanke mich kurz bei ihm und will das Büro wieder verlassen, als mich Mister Cavanaugh noch aufhält. Er steht von seinem Schreibtisch auf und kommt auf mich zu um mich zu umarmen.

Da habe ich meine Umarmung.

"Willst du das mitnehmen? Wenn nicht behalte ich das gerne.", sagt Grace und hält ein schwarzes Kleid hoch. Dazu hält sie noch eine schwarze Tasche hoch, die zu dem Kleid passt. Ich weiß genau, dass sie das Kleid und die Tasche haben will.

"Behalte es.", sage ich und schmeiße ihr noch zwei weitere Kleider hin. Es wird nicht nur für mich komisch sein nun ohne Grace zu leben. Für Grace wird es die ersten Monate auch komisch sein.
"Die letzte Kiste.", sage ich und mache diese zu um sie zu den letzten sieben zu Stellen. Das ist es also. Meine letzten Errinerungen an London.

Was in Sevilla passiert, bleibt in Sevilla ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt