SIEBZEHN

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Ich laufe mit meinen Telefon am Ohr etwas angespannt durch die Wohnung und hoffe, dass die Freizeichen auf der anderen Seite nun endlich aufhören. Als ich endlich die Stimme meiner Mom höre, weiß ich nicht, ob ich nun wirklich das richtige mache. Höre auf dein Herz Sofia. Nur so kommst du vorwärts.

"Ihr seid die ersten die davon nun endgültig erfahren: Ich habe einen Job in Sevilla bekomme und werde ihn später annehmen.", spreche ich einfach los und gebe meiner Mutter nicht mal die Chance etwas zu sagen. Sie braucht wohl auch etwas um die Information zu verarbeiten, denn ich höre nichts von ihr.

"Sevilla? Wie in Spanien Sevilla?", fragt Sie nach und bringt mich dazu meine Augen zu rollen. Nein das Sevilla hier in England.
"Ja Sevilla in Spanien. Ich war dort wegen eines Auftrages und ich muss denen dort so gut gefallen haben, dass sie mir einen Job angeboten haben. Einen Job als Chef der Medien- und Kommunikationsabteilung.", sage ich und lehne mich an den Esstisch.

"Das freut mich sehr für dich Sofia. Du solltest die Chance nutzen. Sevilla ist außerdem eine schöne Stadt. Wie hat Cameron darauf reagiert?", fragt sie mich neugierig. Noch gar nicht. Er weiß noch nicht, dass ich den Job annehme.
"Noch nicht. Du bist wie gesagt die erste die davon was erfährt. Es wäre auch schön, wenn du Cameron nichts sagst. Ich will ihn das später persönlich sagen.", sage ich und schaue in den Flur, aus dem eine müde Grace kam. Sie begrüßt mich mit einem kurzen Luftkuss und verschwindet direkt in die Küche.

"Natürlich. Mama-Ehrenwort. Ich freue mich echt für dich. Ich komme dich dann öfter besuchen als jetzt. Wenn du irgendwie Hilfe brauchst wegen Wohnungen oder ähnliches, dann rufe ich mich einfach an. Ich glaube ich habe einige Kontakte in Sevilla.", sagt sie und bringt mich etwas zum lächeln. Ich bin froh, dass die Idee ihr gefällt. Es hätte auch anders sein können.

"Na gut, ich muss mich langsam für die Arbeit fertig machen. Ich melde mich nochmal wenn es soweit ist. Hab dich lieb.", verabschiede ich mich von ihr und im passenden Moment kommt Grace mit einer Kaffeetasse ins Wohnzimmer.

"Guten Morgen Schlafmütze.", begrüße ich sie und setze mich zusammen mit ihr auf die Couch. Sie trinkt einen Schluck aus ihrer Tasse und schaut mich daraufhin an.
"War ich gestern zu laut, als ich wieder gekommen bin?", fragt sie mich und ich schüttel ahnungslos mit meinem Kopf. Ich bin gespannt ob sie mir das erzählt, was auch wirklich gestern los war.

"Warum? Kamst du nicht alleine nachhause?", frage ich sie und lächel sie etwas an, als sie mich anlächelt.
"Gabriel hat mich heim gebracht. Ich habe wohl etwas zu viel getrunken.", sagt sie und trinkt noch einen Schluck.

"Ist er die Nacht hier geblieben?", frage ich sie und lehne mich an die Lehne der Couch. Auf ihre Antwort war ich nun gespannt. Grace überlegt selber für einen Moment und nickt mir dann zu.
"Er wollte mich in meinem Zustand nicht alleine lassen, falls etwas passiert.", sagt sie und lächelt mich an. Ich nicke ihr genauso lächelnd zu.

Es gibt genau zwei Optionen in dieser Situation: Entweder Grace lügt mich warum auch immer an und Gabriel ist gestern gegangen, als ich es ihn gesagt habe. Die zweite Option wäre, dass Gabriel nach seinem Ausflug bei mir zu Grace zurück gegangen ist und ich hoffe sehr für ihn, dass Option eins der Wahrheit entspricht.

"Ich nehme das Angebot gerne an. Natürlich nur wenn es noch da ist.", sage ich etwas zögernd und kaue auf meine Nägel. Ich bin schon lange nicht mehr so aufgeregt gewesen. Edward kommt im nächsten Moment wieder herein und will mir was aufregendes erzählen, aber als er meine angespannte Haltung und das Telefon an meinem Ohr sieht, hält er sich zurück und geht leise auf seinen Platz.

"Das Angebot ging speziell nur an Sie Miss Reyna. Es ist keines gewesen, welches ausgeschrieben war. Der Job gehört Ihnen, wenn sie ihn wollen.", sagt Mister Guey und fragt mich ein letztes Mal. Jetzt gibt es kein zurück mehr.

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