ZWEIUNDFÜNZIG

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Das Getuschel ist zwar immer noch vorhanden, aber es ist nach fast einer Woche weniger geworden. Ich habe wieder genug Sachen um zu arbeiten, aber manche meiden mich immernoch. Ich muss damit wohl noch etwas leben, aber es ist okay.

"Crazy Gracie hat ein neues Interview herausgehauen.", sagt Catalina und blättert etwas durch die Klatschzeitung. Dass Drama um Graces Modelbetrug hat große Welle geschlagen und sie hofft, dass durch ihre Interviews wieder Jobs kommen, aber ich glaube das eher nicht.

Sie hat wohl vergessen, dass Gabriel und Ich beide im Marketing arbeiten und wir auch gut ihren Betrug gecovert haben. Sie kommt nicht mehr so schnell aus der Sache heraus. Sie hat es sich selber zu zuschreiben. Ich habe kein Mitleid mit ihr.

"Damit wird für sie auch nicht mehr alles besser. Sie ist zu weit gegangen und sie muss nun mit den Konsequenzen leben. Ich habe kein Mitleid mit ihr.", sage ich und sende die fertige E-Mail vor meinen Augen ab. Ich drehe mich zu Catalina, die mich leicht anlächelt.

"Ich bin stolz auf dich Sof. Ich finde es gut wie du mit der Situation umgehst. Du machst das Richtige.", stellt sie klar und bringt mich auch etwas zum lächeln. Ich will mich gerade bei ihr bedanken, als es bei uns an der Tür klopft.

"Herein.", rufe ich und tue wieder so als würde ich arbeiten, für den Fall, dass Mister Guey hinein kommt. Es ist aber nicht Mister Gueys Kopf der zum Vorschein kommt, sondern der meiner Mom.

"Was machst du denn hier?", sage ich überrascht und gehe lachend zur Tür. Mom kommt hinein und nimmt mich in ihre Arme. Ich weiß, dass sie die Woche kommen wollte, aber von heute war nicht die Rede. Mom drückt mich etwas näher an sie und streicht mir über meinen Rücken. Als wir uns wieder voneinander lösen, fällt ihr Blick auf Catalina, die etwas verwirrt auf ihren Platz sitzt.

"Hallo, ich bin Mariella Reyna. Sofias Mutter.", stellt sie sich vor und geht auf Catalina zu. In dem Moment fällt mir erst auf, dass sich beide nur vom Hören kennen. Sie haben sich noch nie zuvor gesehen.
"Catalina.", stellt sich Catalina kurz vor und als meine Mom ihren Namen hört, fängt sie an zu lachen und nimmt sie in ihren Arm.

Als Fran und Ich noch zusammen waren, haben meine Eltern Fran ziemlich früh kennengelernt. Mom weiß, dass Fran eine Schwester namens Catalina hat, die auch gleichzeitig meine Kollegin ist.

"Es ist schön dich endlich kennenzulernen.", sagt Mom und bringt Catalina dazu nervös zu lachen. Ich will mich gerade bei ihr aufregen, als Fran dazu stößt und sich die Blicke meiner Mom und Fran treffen. Das hat mir gerade noch gefehlt

"Francisco. Du bist immer noch so ein attraktiver Mann.", sagt meine Mom und geht auf ihn zu um ihn genauso zu umarmen. Währendessen Ich mit meinem Augen rolle, fangen Catalina und Fran einfach nur an zu lachen.
"Sofia, du bist ja sozusagen dein eigener Chef. Kannst du früher Feierabend machen und mit mir was kleines Essen gehen?"

* * *

"Wo hast du eigentlich Dad gelassen?", frage ich Mom und bedanke mich bei der Kellnerin, die mir mein Essen vor mein Gesicht stellt. Mom bekommt ihres genauso und riecht kurz daran, bevor sie auf meine Frage antwortet.

"Ezra und er laufen etwas durch Sevilla. Oder sie sind bei Gabriel, ich weiß es nicht.", sagt sie und isst genüsslich einen Löffel ihrer Nudeln. Wenn Gabriel und Ich nicht Burger essen, gehen wir hier hin. Es ist echt lecker.
"Ihr hättet ja mal was sagen können. Da hätten Gabriel und Ich auch etwas vorbereiten können.",  sage ich und esse einige der kleinen Kartoffeln.

"Wir wollten euch einfach mal überraschen, außerdem habt ihr wahrscheinlich viel zu tun, da müsst ihr euch nicht noch mehr Stress machen.", sagt sie und zuckt etwas mit ihren Schultern. Ist ihr bewusst, dass Sie uns damit noch mehr Stress machen?

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