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Erschöpft ließ ich mich in meinen Sessel fallen; betrachtete die Unmengen an Unterlagen und Akten vor mir. Sie gingen bereits beinah zur Decke; enthielten sämtliche Daten über meine Schüler. Ich unterrichtete die Erst- und Zweitklässler; darunter sowohl mein Sohn, als auch die Kinder meiner Freunde. James Potter, Fabian Weasley und Scorpius. Die besten Freunde; die Kinder meiner eigenen Freunde. Unbeschreiblich. Es war auch nach all den Jahren surreal hier zu sitzen wo einst mein Vater saß. Doch es machte mich stolz; unfassbar stolz und ehrgeizig.

Ich griff nach meiner langen schwarzen Robe die ich nach dem Tod meines Vaters in seinem Büro gefunden hatte; diese seit dem immer bei mir trug, wenn ich durch die Korridore von Hogwarts ging. Ich verstaute meinen Zauberstab in meiner Tasche, als ich das Büro verließ; mich unmittelbar auf den Weg zu George machte.
„Aurelia." ertönte seine Stimme bereits nach wenigen Metern hinter mir.
„George." lächelte ich und schloss ihn überglücklich in meine Arme. „Wie schön dich wiederzusehen."

„Ich dachte du reist erst morgen an?" fragte er irritiert; grinsend. „Ich muss Scorpius warnen."
„Mit dir habe ich auch noch ein ernstes Wort zu sprechen, Weasley." ermahnte ich mit angehobener Augenbraue. „Verbrannte Bücher? Das trägt eindeutig die Handschrift eines Weasleys."
„Du hast schon einen Brief bekommen?"

„McGonagall ist schnell." grinste ich schwach. „Ich vermute sie hat die Briefe bereits vorgeschrieben. Du sollst hier auf ihn aufpassen und ihn nicht noch mehr zu Unsinn verleiten."
„Jetzt sei nicht so streng mit dem Jungen, Aurelia. Die böse Mutter steht dir nicht." ermahnte er mich gelassen, als er seinen Arm um mich legte; wir gemeinsam die große Halle betraten. Die Schüler waren noch fleißig am frühstücken; die Stimmung war erfrischend angenehm und aufgeweckt.

„Mit welchem Mädchen war er in der Bibliothek?" fragte ich neugierig, als ich bereits durch die Schüler nach seinem hellen Haar suchte. ,,Weißt du was?"
„Ein Mädchen aus Slytherin." antwortete George mächtig stolz. Schnaubend sah ich ihn an.
„Tu mir einen Gefallen und erzähl das bloß Draco nicht." sagte ich geschlagen. „Er wäre mehr stolz als wütend."

„Im Unterricht wird er sich schon benehmen." sprach George weiter.
„Oh, das wird er." bestätigte ich. „Seine Mutter wird ihn morgen unterrichten den ganzen Tag." grinste ich zufrieden.
„Mom?" ertönte Scorpius irritierte Stimme, als er gemeinsam mit seinen Freunden zu mir kam. „Was machst du hier?"
„Es freut mich auch dich zu sehen, Liebling." erwiderte ich ironisch und zog ihn zu mir; gab ihm einen Kuss.

„Mom!" erschrak er genervt.
„Hast du mir nicht etwas zu sagen, Scorpius?" fragte ich streng, als er verstummte; verlegen zu seinen Freunden blickte.
„Das war ein Unfall mit den Büchern!" fuhr er hektisch fort. „Frag Onkel George!"

Mit großen Augen sah ich zu ihm; sah ihm streng in seine Augen.
„Du warst dabei?" hakte ich nach.
„Es war ein Unfall, Aurelia-"
„-darüber reden wir noch, Scorpius." unterbrach ich George Worte und richtete ihm seine rote Krawatte. „Wir sehen uns morgen im Unterricht."
„Was?" entgegnete er mit offener Kinnlage. „Den ganzen Tag?"
„Den ganzen Tag." grinste ich zufrieden und zwinkerte ihm zu. „Na Jungs; James. Fabian. Wie geht es euren Eltern?"

„Gut, Mrs. Malfoy." antworteten sie schüchtern. „Lernt ihr auch fleißig? Habt ihr denn schon Freundinnen?"
„Mom." ermahnte mich Scorpius mit einem ernsten Blick.
„Nun geht schon." sprach ich mit einem Augenrollen und sah dabei zu, wie mein Sohn mit seinen zwei besten Freunden verschwand.
„Du bist wirklich gut darin deinem Kind unangenehm zu sein." hing George an.
„Oh, das war erst der Anfang." zwinkerte ich und gab seiner Wange einen Kuss. „Nun komm; ich muss mit dir reden."

„Wann hast du Unterricht?" fragte ich hektisch, als wir in meinem Büro ankamen; ich die Tür verschloss.
„Erst in 20 Minuten." antwortete er, als ich bereits hektisch in meiner Tasche rumwühlte. „Was suchst du denn da?"
„Ich weiß nicht ob ich verrückt bin, George." sprach ich und zog eines meiner Papiere raus. „Doch ich muss mit jemanden reden. Gestern Abend wurde ich durch das Unwetter wach." fuhr ich fort. „Ich stand im Wohnzimmer und habe aus dem Fenster geblickt. Ich weiß nicht was es war, doch die Dunkelheit des Waldes hat mich beinah schon hypnotisiert."

Fear of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt