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,,Wie hast du dir das vorgestellt?" fragte George kritisch, als ich draußen mit ihm auf den Treppenstufen vor unserem Haus saß; dem strömenden Regenschauer lauschte. Das Hausinnere inzwischen von unseren Freunden belebt wurde. Kinder, Erwachsene, Schwiegereltern; und eine überforderte Mutter mittendrin. Eine Professorin. Eine entlassene Anführerin. Eine einfache erschöpfte Hexe.

,,Ich weiß es nicht." gestand ich leise. ,,Doch unser Haus ist der einzige Ort der noch beschützt wird; wo das Zauberministerium den Schutz noch nicht aufgehoben hat. Wenigstens die Kinder sollten diesen Schutz bekommen."
,,Und du hast deine Qualitäten als Mutter wirklich jemals in Frage gestellt? Du bist für all diese Kinder eine Mutter; du sorgst dich, wenn es niemand anders tut." sagte er schwach grinsend, als er mich an ihn zog; ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte. ,,Du sorgst dich immer zu erst um andere; an dich denkst du erst gar nicht oder viel zu spät."

,,Weil ich immer im Mittelpunkt stand, George; weil ich immer der Mittelpunkt bin. Erzwungen." erklärte ich nachdenklich; traurig. ,,Immer nur ging es um mich; um meine Sorgen, um meine Probleme, um meine Ängste. Ihr alle habt so viel Kraft darein gesteckt-"
,,-was?" unterbrach mich George mit großen Augen. ,,Aurelia; du bist kein Schulprojekt bei dem man sich extra viel Mühe gibt. Du bist unsere Familie; wenn es dir schlecht geht, dann geht es uns auch schlecht. Es war bloß die Verteilung der Sorgen die nicht fair war; du musstest mehr ertragen als wir alle zusammen und wir waren für dich da; und werden es immer sein. Denk nicht, dass du uns irgendwas zurückgeben musst oder schuldig bist."

,,Doch so fühlt es sich an." gestand ich enttäuscht. ,,Ich fühle mich furchtbar; Maia habe ich ein Leben geraubt, Dracos Leben habe ich belastet. Ich nehme dir und deiner Frau die Zeit zusammen; ich bin der Auslöser, dass unsere Kinder nicht die Kindheit haben, die sie verdient hätten. Ich habe mir das Leid nicht ausgesucht, ich weiß; doch ich möchte endlich nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Egal wie."
,,Verstehe." antwortete er ernst, als wir wieder zum Gewitter sahen, welches sich in der Ferne ausbreitete; die lautstarken Geräusche im Haus meine Aufmerksamkeit stahlen. 

,,Was soll ich nur machen?" fragte ich ihn ernst. ,,Wir sind so viele Personen; ich kann nicht erwarten, dass sie alle auf mich hören werden oder sollen."
,,Natürlich kannst du das." ermahnte er mich dominant. ,,Du hast sie alle hier her geholt, damit sie alle Schutz bekommen; besonders die Kinder. Sie haben weniger Informationen als du, doch ich bin mir sicher, dass sie auf dich hören werden. Und wenn sie klug sind, dann werden sie schweigen und lauschen."

,,Ich will sie nicht kommandieren, George. Ich möchte mich nicht auf ein Podest stellen."
,,Das tust du nicht." korrigierte er strickt. ,,Du sagst wie es nun ablaufen wird; wie die Kinder am besten beschützt werden und wo du Hilfe benötigst. Vertrau mir; sie werden alle auf dich hören. Sie warten bereits auf dich; alle Personen in diesem Haus stehen hinter dir, Aurelia."
,,Tut mir leid, dass Blaise und meine Streitigkeiten sich nun auch auf dich und Hermione ausgewirkt haben." antwortete ich ausweichend. ,,Das wollte ich nicht."

,,Ach bitte; es gibt nichts was wir nicht bezwingen könnten." grinste er gelassen. ,,Hermione wird bei Draco sein; ich vertraue ihm, er wird sie beschützen. Und ich werde bei dir sein; und gemeinsam werden wir Lestrange finden und-"
,,-umbringen." beendete ich seine Worte; geleitet durch Hass. ,,Ich werde sie mit einem Lächeln umbringen, George. Sie wird meinen Vater in mir wieder erkennen, wenn ich mich über sie beuge und dabei zusehen werde wie jegliches Leben aus ihren Augen entweicht; dafür werde ich sorgen."

,,Okay; schön. Du bist festentschlossen, dass du Bellatrix töten willst." sagte er, als er aufstand; mir seine Hand reichte. ,,Also sorg dafür, dass wir sie endlich bekommen; erklär den anderen was wir nun tun werden. Es wird Zeit, dass all das hier ein Ende finde, ich habe echt keine Lust mehr auf dieses Versteckspiel."
,,Du hast Recht." flüsterte ich und zog mich an seiner Hand hoch; sah zu unserer Haustür. 

Fear of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt