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,,Warst du die ganze Nacht wach?" flüsterte ich, als ich am nächsten Morgen mein Zimmer verließ; Draco noch immer vor meinem Zimmer stehen sah.
,,Ja." antwortete er mit roten Augen. ,,Ich wollte dich in Sicherheit wissen. Konntest du schlafen?"
,,Nein, wie hätte ich auch schlafen können?" wisperte ich verletzt.
,,Tut mir leid, dass du nicht zur Ruhe gekommen bist." entgegnete er nachdenklich; ganz ruhig
,,Danke, dass du auf mich aufgepasst hast." lächelte ich schwach, als nach langer Zeit wieder ein kleiner Moment der Sehnsucht zu spüren war.

,,Ich werde nicht damit aufhören, Aurelia." sprach er ein wenig stolz; furchtbar erschöpft.
,,Komm; ruh dich ein wenig aus. Du kannst in meinem Zimmer schlafen." forderte ich besorgt.
,,Nein, schon gut-"
,,-du kümmerst dich um mich, also kümmer ich mich um dich." unterbrach ich ihn liebevoll vermissend, als er mein Lächeln zögernd erwiderte. ,,Nun komm schon; leg dich ins Bett und schlaf ein wenig. Ich werde dich zum Meeting holen; versprochen."
,,Danke." sagte er leise, als er in mein Zimmer eintrat; ernüchternd die Tür verschloss.

Mit meiner nun beinah täglichen Übelkeit, übermüdeten und brennenden Augen und einem gebrochenen Herzen, lief ich schließlich zur großen Halle; traf dort auf die ersten Schüler und Professoren.
,,Aurelia." lächelte Cosima, als ich am Eingang auf sie traf. ,,Nicht gut geschlafen? Du siehst wirklich furchtbar aus."
,,Wirklich? Dabei habe ich mir doch extra viel Mühe gegeben, um für die falsche Schlange in meinem Leben gut auszusehen." erwiderte ich unbeeindruckt, als ich hinein treten wollte; sie mir den Weg versperrte.

,,Oh, ich bekomme noch mehr Aufmerksamkeit von dir geschenkt?" fragte ich ernst.
,,Wo ist Draco?" hakte sie nach. ,,Ich muss mit ihm reden."
,,Im Zauberministerium." antwortete ich und schob ihre Hand zur Seite. ,,Er wird sicherlich schon auf dich warten; ihr scheint ja wirklich unzertrennlich zu sein."
,,Das sind wir-"
,,-grüß ihn von mir." unterbrach ich sie desinteressiert und trat endlich ein.

,,Mein kleiner dickköpfiger und betrunkener Liebling ist endlich eingetroffen." erfreute sich George, als ich mich zu ihm an einen der Tische setzte. ,,Wie geht es dir?"
,,Ich werde alt, George." nörgelte ich und begann mir meine Schläfen zu massieren. ,,Ich vertraue wirklich keinen Alkohol mehr."
,,Ist dir wieder übel?" fragte er besorgt, als meine blasse Haut und meine glasigen Augen ihm bereits eine Antwort schenkten. ,,Sicher, dass es vom Alkohol kommt?"

,,Ja." flüsterte ich erschöpft. ,,Wovon sonst?"
,,Ich weiß nicht; vielleicht wirst du krank, Kleine. Oder dein Körper will dir endlich sagen, dass dich dieser dauerhafte Stress noch umbringen wird."
,,Mag sein." wisperte ich. ,,Die Nacht war furchtbar; ich habe nicht eine Minute geschlafen."
,,Warum nicht?"
,,Weil ich deinem Rat gefolgt bin." gestand ich und sah ihn müde an. ,,Draco und ich haben miteinander geredet."

,,Und?" hakte er interessiert nach. ,,Ich sehe, dass du deinen Ring noch trägst."
,,Für die Kinder." lächelte ich traurig. ,,Sie sollen nicht wissen, dass Draco und ich uns getrennt haben."
,,Endgültig?" fragte er behutsam weiter, als ich ihm zunickte.
,,Endgültig. Ich habe ihm von Blaise erzählt; ich habe mich entschuldigt. Er hat sich entschuldigt, doch es ging einfach nicht mehr. Es ist zu viel vorgefallen, um dort weiterzumachen, wo wir stehen geblieben sind."

,,Wow." flüsterte er traurig. ,,Das tut mir leid, Aurelia."
,,Schon gut." lächelte ich und trocknete mir hastig meine Augen. ,,Es ist besser so; wirklich. Seit wir diese Entscheidung getroffen haben streiten wir nicht mehr. Wir reden wieder miteinander; ganz normal und besorgt. Wir sind Eltern; das ist nun das wichtigste."
,,Ich bin stolz auf dich." sprach er, als er seinen Arm um mich legte. ,,Ihr seid fabelhafte Eltern; ich weiß, dass ihr es packen werdet. Egal wie." flüsterte er, als er meiner Schläfe einen Kuss gab.

,,Apropos Eltern sein." lächelte ich und sah streng durch die große Halle. ,,Hast du heute schon meinen kleinen Malfoy gesehen?"
,,Noch nicht." antwortete er und sah sich mit mir um. ,,Weder ihn, noch Fabian, noch-"
,,-schon gut." lächelte ich und fiel ihm ins Wort. ,,Ich weiß wo sie sind." fuhr ich fort und stand auf. ,,Sehen wir uns nachher beim Meeting?"
,,Natürlich; danach entführe ich dich zu einem Ausflug." grinste er, als ich dankbar durch sein Haar wuschelte; ich die große Halle wieder verließ.

Fear of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt