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,,In was hast du mich da nur schon wieder reingezogen, du Nervensäge?" knurrte Maia mit einem Augenrollen, als ein wenig Zeit verstrichen war; Oliver all meiner Familie die selben Worte offenbart hatte, wie er es kurz vorher bei mir getan hatte. ,,Keiner scheint ihn zu mögen; warum sollten wir ihm vertrauen?"
,,Du meinst keiner außer Adeliné." korrigierte ich grinsend, als ich zu Oliver und Adeliné deutete, die sich innig vor dem Kamin unterhielten. 

,,Du weißt was ich meine." nörgelte sie noch immer kritisch. ,,Er hat irgendein Geheimnis, Aurelia; du solltest vorsichtig mit ihm sein."
,,Ich bin vorsichtig, Maia." schnaubte ich erschöpft. ,,Doch ich möchte Draco da raus holen; so schnell wie nur möglich. Mit Oliver an unserer Seite haben wir wirklich verdammt gute Chancen. Ich übernehme all die Verantwortung für seine Taten."

,,Besser ist es." sprach George hinter uns, als wir zu ihm hinauf sahen; er ein Küchentuch über seiner Schulter liegen hatte und ermahnend auf mich hinab blickte. ,,Er gefällt mir nicht; ganz und gar nicht."
,,Wem sagst du das, Rotschopf." brachte sich nun Cosima mit einem Augenrollen ein, als die beiden sich abklatschten; recht stur zu Oliver sahen.

,,Ihr müsst euch nicht mit ihm anfreunden." korrigierte ich, als ich die beiden zu Maia und mich auf das Sofa zog. ,,Ihr sollt bloß nicht so gemein sein; mein Vater hat sich für ihn eingesetzt. Wenn ihr Oliver nicht vertrauen wollt, dann wenigstens meinem Vater. Ich bitte euch darum. Bei Adeliné habt ihr mir immerhin auch vertraut."

,,Ich kenne deinen Vater nicht." murmelte Cosima mit einem Grinsen. ,,Aber ich vertraue dir, Aurelia. So lange er seine Finger von dir lässt, kann er bleiben. Vielleicht verlieren sich seine verdammt grauen Augen ja in Adelinés umwerfenden Lächeln. Wow." staunte sie, als sie gefesselt zu Adeliné blickte.
,,Hey!" ermahnte Maia eifersüchtig mit einem Schnipsen vor ihrem Sichtfeld. ,,Ich bin hier unten, Kleines."
,,Aber natürlich doch." witzelte Cosima, als sie sich zu Maia vorbeugte; halb auf sie fiel und ihr einen gefühlvollen Kuss gab. 

,,Ich hoffe, dass du keinen Fehler mit ihm machst." sagte George angespannt, als ich aufmerksam zu ihm sah.
,,Was meinst du damit?"
,,Er konnte dich so manipulieren, dass du mit ihm flirten wolltest. So kenne ich dich gar nicht." erklärte er ernst, als ich zu Boden sah; ein schlechtes Gewissen in mir aufkam. ,,Gefällt er dir, Aurelia?"
,,Was?" erschrak ich mit großen Augen. ,,George!"

,,Du kannst nichts für deine Gefühle, doch wenn Oliver deine Ehe gefährden könnte, dann solltest du dir bewusst werden, was du wirklich möchtest." rechtfertigte er sich kühl. ,,Draco und du seid zerstritten; ja, vielleicht sogar getrennt, ich weiß es nicht. Doch so lange du dir mit Oliver unsicher bist, solltest du deine Finger von ihm lassen. Er hat uns noch nicht die ganze Wahrheit gesagt."

,,Jetzt sei nicht so, Liebling." nörgelte Hermione, als sie zu uns kam; ihren Ehemann von hinten umarmte und seiner Wange einen Kuss gab. ,,Du bist zu streng mit ihr; entspann dich."
,,Ich sage nur die Wahrheit." widersprach er leise; mit einem Lächeln, als er Hermiones Nähe wahrnehmen konnte. ,,Wir sollten aufmerksam bleiben."

,,Ich schätze deine Ehrlichkeit, George." hing ich fokussiert an. ,,Doch ich finde ihn bloß als Menschen interessant; versprochen. Ich brauche nicht leugnen, dass er gut aussieht; doch ich habe kein romantisches Interesse an ihm. Ich denke bloß, dass ich auf mein Bauchgefühl hören sollte."
,,Handel immer nach deinem Bauch; nicht nach deinem Kopf." bestätigte Hermione grinsend.

,,Siehst du; deine Frau ist auf meiner Seite und Adeliné auch. Warum machst du es mir so schwer, Weasley?" schnollte ich.
,,Weil ich hier auch für Draco spreche." antwortete er, als ein Pfeil mein Herz durchstach; meine Mundwinkel weiter nach unten gingen. ,,Er ist nicht hier; also spreche ich für ihn. Olivers gebrochene Nase hat mir deutlich gezeigt, dass Draco Oliver nicht in deiner Nähe haben möchte. Und ich auch nicht."

Fear of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt