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,,Draco." wiederholte ich leise, als ich erleichtert auf ihn zulief; ihm förmlich in seine Arme sprang. ,,Du bist es wirklich."
,,Darling." raunte er erschöpft, als er seine Arme um meinen Körper legte; mich ein wenig vom Fußboden hochhob. 
,,Geht es dir gut?" fragte ich besorgt und musterte ihn von oben bis unten; strich durch sein zerzaustes Haar, glitt mit meinen Händen über seinen Oberkörper. ,,Draco; geht es dir gut?"

,,Mir geht es gut, Aurelia." lächelte er verdächtig ruhig, als mir ein Stein vom Herzen fiel; ich nach Tagen endlich wieder ohne Schmerzen einen tiefen Atemzug nehmen konnte.
,,Habe ich zu viel versprochen?" grinste Oliver, als ich ein wenig überfordert zu ihm sah. 
,,Das bedeutet gar nicht." ermahnte ich angespannt. ,,Das ich das Mindeste, was Sie hätten tun können!"

,,Sie sollten wohl ein wenig mehr Dankbarkeit zeigen; so wie gestern Abend." zwinkerte er, als ich ihn mit großen Augen ansah; meine Wangen zeitgleich so blass wurden und doch wieder rosig verlegen.
,,Gestern Abend?" wiederholte Draco fokussiert. ,,Was meint er damit?"
,,Gar nichts." wimmelte ich ab und ließ von Draco ab; ging geradewegs auf Oliver zu.

,,Nun hören Sie mir mal zu; Oliver." knurrte ich wütend. ,,Denken Sie wirklich, dass Sie mich so einfach manipulieren können? Dieses Treffen hier als Heldentat darstellen zu lassen?" lachte ich empört. ,,Sie wissen, dass er nichts Unrechtes getan hat; und Sie können mir nicht sagen, dass Ihnen als Zauberminister die Hände gebunden sind."

,,Sie sollten sich erkenntlich zeigen, meine Schöne-"
,,-sprechen Sie nicht so über meine Frau!" unterbrach Draco wütend, als er auf uns zukommen wollte; ich jetzt erst erkennen konnte, dass er durch Fesseln an den Boden gekettet war. 
,,Sie haben ihn gefesselt?" fragte ich fassungslos.

,,Wie haben Sie so schön gesagt?" belächelte Oliver gelassen. ,,Es braucht Beweise, damit Vertrauen wachsen kann. Noch habe ich nichts gesehen, was mir gezeigt hätte, dass Sie meine Geste wertgeschätzt haben."
,,Geben Sie mir einige Minuten alleine mit meinem Mann." forderte ich leise; ein wenig nachdenklich. ,,Dann weiß ich, dass ich Ihnen wirklich vertrauen kann; und werde mich dankbar erweisen."
,,Sie sollten endlich verstehen wer ihr wirklicher Feind ist; und wer nicht." antwortete er ein wenig arrogant, als er zu Draco sah; kurz darauf das Büro tatsächlich verließ. 

,,Oh, Draco." wisperte ich hektisch, als ich zu ihm kam; sein Gesicht umgriff. ,,Sag mir; geht es dir wirklich gut? Was haben sie mit dir gemacht? Bekommst du genug zu essen? Hier-" fuhr ich fort und reichte ihm mit zittrigen Händen das Seidentuch von Narcissa, wo noch immer die Pfefferminztaler versteckt waren. ,,-iss etwas."
,,Pfefferminztaler?" ermahnte er mit angehobener Augenbraue; einem schwachen Grinsen. ,,Wirklich?"
,,Ich habe nichts anderes hier." lächelte ich verlegen, als er die Kekse zur Seite schob; mein Gesicht zwischen seine Hände nahm. 

,,Aurelia-" begann er ganz ruhig und dominant. ,,-mir geht es gut; sie behandeln mich nicht wie einen Schwerverbrecher. Zumindest seit gestern nicht mehr." sagte er ernster. ,,Was ist geschehen; was hast du getan?"
,,Gar nichts." log ich überfordert.
,,Gar nichts?" wiederholte er ein wenig kalt. ,,Die Verhandlung wurde vorgezogen; sie ist schon in zwei Tagen, statt in zwei Wochen." erklärte er, als ich gegen aufkommende Tränen ankämpfte. ,,Der Zauberminister war gestern Abend bei mir; er hat mir von eurem Gespräch erzählt."
,,Oh." erschrak ich ein wenig nervös. ,,Was hat er gesagt?"

,,Das er noch nie eine Hexe erlebt hat, die ihm derart die Stirn geboten hat." lachte er nachdenklich, als sich seine Mimik änderte.
,,Ich bin so froh, dass es dir gut geht." gestand ich völlig überfordert. ,,Wir holen dich da raus, Liebster; versprochen."
,,Kümmer dich in erster Linie um dich selbst, Aurelia; nur so wird deine Stärke wachsen, vergiss das nicht. Verlier den Fokus nicht; das ist wichtig."

,,Das werde ich nicht-"
,,-darf ich dich dann noch etwas fragen? Wenn du ja so fokussiert bist?" unterbrach er mich, als ich mit großen Augen zu ihm sah; er wütend wirkte.
,,Aber natürlich-"
,,-warum hat mir der Zauberminister gestern Abend schwärmend sagen können, welchen Duft du trägst?" unterbrach er mich, als ich perplex erstarrte.
,,Was?" flüsterte ich überfordert. ,,Was meinst du?"

Fear of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt