Fear of Hope

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,,Du kennst es nicht anders, Aurelia." sagte er leise, als er durch mein nasses Haar strich. ,,Es war schon immer nur Draco; seit ihr Kinder wart. Du hast nur ihn geliebt; du hast dein ganzes Leben mit ihm verbracht. Ihn geheiratet; mit ihm eine Familie gegründet. Das bedeutet aber nicht, dass du für immer an ihn gebunden sein musst. Gewohnheit bedeutet nicht Sehnsucht."
,,Ich weiß." flüsterte ich mit schlagenden Herzen, als ich tief in seine dunklen Augen blickte. 

,,Es ist nicht euer Leben; sondern dein Leben. Du entscheidest was gut für dich ist; und wenn nun der Augenblick gekommen ist, wo dir Draco mehr schadet, als gut tun; nun ja, dann solltest du einen Schlussstrich ziehen." fuhr er fort, als er meiner Wange einen zarten Kuss gab; seinen Mantel vor meiner Brust ein wenig enger zog. 
,,Komm-" lächelte er schwach. ,,-ich bringe dich zu mir. Da kannst du heiß duschen, bevor du in wenigen Stunden bereits wieder vor deiner Klasse stehen musst." grinste er, als ich seine Hand annahm; gemeinsam mit ihm in den dunklen Straßen von London verschwand. 

,,Denkst du er ist mit ihr gegangen?" fragte ich, als ich einige Zeit später aus seiner Dusche stieg; mit einem Handtuch um meinen Körper zu Blaise kam. Inzwischen waren die ersten Sonnenstrahlen in der Ferne zu erkennen; die Wirkung des Alkohols ließ langsam mit einer quälenden Übelkeit nach.
,,Was möchtest du von mir hören?" entgegnete er ruhig, als er mir eine Tasse Kaffee in die Hand drückte. ,,Meine Gedanken, deine Gedanken; oder die vermeintliche Wahrheit?"
,,Ich weiß nicht; vielleicht alle." lächelte ich traurig. 

,,Nun ja; ich denke, dass Draco ein Idiot ist und die Nacht alleine und badend in Selbstmitleid verbracht hat. Du hingegen denkst, dass er die Nacht mit Cosima verbracht hat; und die Wahrheit ist, dass er einsam auf dich gewartet hat. Er an einem der Fenster stand; und inständig gehofft hat, dass du nach Hause kommst."
,,Ich verstehe einfach nicht wieso er diese Frau derart beschützt?" ärgerte ich mich und nahm einen Schluck Kaffee. ,,Denkst du, dass er etwas für sie empfindet?"

,,Was ich denke spielt keine Rolle." antwortete er, als er mir meine trockene und warme Kleidung in die Arme legte. ,,Aber du solltest dir nun ein wenig Zeit geben; vielleicht wird das wieder etwas mit euch."
,,Nein." sagte ich ernst. ,,Nein, Blaise; ich will ihm nie wieder mein Vertrauen schenken."
,,Bist du dir da sicher? Ihr habt immerhin zwei Kinder."

,,Ich weiß; für die Kinder würden wir alles machen. Wir beide. Doch diese Ehe-" lächelte ich traurig. ,,-diese Ehe ist verloren.
,,Da bist du dir ganz sicher?" fragte er erneut, als er einen Schritt näher kam. 
,,Ja." sagte ich streng.
,,Gut; dann muss ich nun kein schlechtes Gewissen haben." flüsterte er, als er mein Gesicht umgriff; mich an ihn ran zog. Ich meine Kleidung zu Boden fallen ließ; ich meine Augen schloss. Seine Lippen auf meine trafen. 

Es war ein eigenartiges Gefühl; es war anders. Es war schon immer nur Draco gewesen; wirklich schon immer. Seit meiner Zeit in Hogwarts kannte ich keine anderen Berührungen, als seine. Kannte bloß seine Augen, sein Lächeln; die Schmetterlinge die seine Augenfarbe auf ihren Flügeln trugen. Doch nun; nun war es anders. Es fühlte sich gut an; es fühlte sich befreiend an. Es war weder richtig; noch falsch. Es war einfach geschehen; und ich hatte es zugelassen. Ich hatte zugelassen, dass sich das Blau-Grau meiner Schmetterlingsflügel in ein warmes Schwarz-Braun verändert hatte. Ich Draco in diesem Moment völlig vergaß. 

,,Wow." flüsterte Blaise leise, als wir uns nach einigen Sekunden wieder voneinander gelöst hatten. Ich zögernd meine Augen öffnete; mein Herz ganz wild gegen meine Brust schlug. ,,Aurelia-"
,,-ich muss jetzt gehen." unterbrach ich seine Worte hektisch, als ich meine Kleidung vom Boden aufhob; in seinem Badezimmer verschwand. Ich wusch mir meine heißen Wangen mit eiskalten Wasser; sah mit großen Augen zu meinem Spiegelbild. Meine Gedanken spielten verrückt; ich war ganz aufgeregt. Mir war warm; mir wurde übel. Ich war überfordert.