153 - Dracos Sicht

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,,Also-" begann Livy bereits ganz ungeduldig, als ich den ersten Schritt aus dem Apparment getätigt hatte; ich meine Entscheidung sie mitzunehmen bereits zu bereuen begann. ,,-erzähl mir mehr über diesen Ring."
,,Da gibt es nichts zu erzählen, Livy." antwortete ich abwesend und sah wieder auf diesen kleinen Schnipsel hinab; auf dieses ehemalige Foto. ,,Konzentrier dich lieber hier drauf, anstatt mich auszufragen. Es passt mir sowieso schon nicht, dass du von dem Ring weißt."

,,Warum? Ich werde es niemanden sagen, Draco." schmollte sie mit großen Augen. 
,,Jetzt komm-"
,,-warte!" unterbrach sie mich lautstark, als sie mich an meinem Arm zurück auf den Fußweg zog; ich sie ernst ansah. Die ersten Autos an uns vorbei rasten. ,,Du musst warten bis das Licht grün ist. Warst du denn noch nie in der Muggelwelt unterwegs?"

,,Nicht als Tourist." knurrte ich genervt, als ich mich umsah. ,,Schrecklich diese Welt hier."
,,Ich liebe die Muggelwelt." schwärmte sie. ,,Es ist eine Abwechslung; komm, jetzt können wir gehen." freute sie sich euphorisch, als ein kleines Licht auf der anderen Seite von rot auf grün gesprungen war; ich kopfschüttelnd mit ihr die Straße überquerte.
,,Grünes und rotes Licht." flüsterte ich gereizt. ,,Unfassbar."

,,Jetzt sei nicht so; diese kühle Art und Weise steht dir nicht. Das macht bloß Falten." fuhr sie ungehindert fort, als sie beinah schon hüpfend vor lief; ich irritiert über meine Stirn strich; über meine ersten Falten. ,,Wo fangen wir nur an?" rief sie einige Meter entfernt, als sie wartend zu mir sah; ich ihren Schritten bis hin zu einem erhöhten Gebäude folgte. 

,,Ich habe absolut keine Ahnung." gestand ich mir wütend ein. ,,Wir werden ewig brauchen-"
,,-es ist eine Bar." unterbrach sie mich ungeduldig, als sie mir das Foto aus den Händen riss; ich sie verwundert ansah. ,,Vermutlich."
,,Wie kommst du auf eine Bar?"

,,Na schau doch einmal im Hintergrund." nörgelte sie, als sie auf die obere rechte Ecke des Fotoschnipsels deutete. ,,Darts."
,,Darts? Was soll das sein?"
,,Wow." flüsterte sie mit großen Augen; ein wenig ernster. ,,Du solltest öfter aus deiner Komfortzone kommen, Draco."
,,Was, aber-"
,,-jetzt komm schon!" fiel sie mir erneut ins Wort, als sie bereits hastig weiterlief; ich schnaubend folgte. 

Wir liefen durch die engen Gassen New Orleans; durchkämmten eine Bar nach der anderen. Kleine Bars, große Bars; Bars für Muggel und Bars für Zauberer und Hexen. Doch keine dieser Räumlichkeiten kam den Details auf dem Foto auch nur ansatzweise nahe.

,,Kleine Pause?" fragte ich außer Atem, als wir auch nach über drei Stunden noch orientierungslos durch die Straßen gingen. ,,Wenn mich noch einer dieser Muggel schubst, dann werde ich sie umbringen."
,,Komm." grinste sie noch immer voller Energie, als wir die vorerst letzte Bar aufsuchten; ich mich gestresst und frustriert mit ihr auf einer alten Holzbank niederließ; mich umsah. Es eher einem Café ähnelte.

,,Einen Cappuccino bitte." lächelte sie, als eine junge Frau uns bereits eine Karte aus Papier in die Hände drückte; mit einem Stift und einem Block in der Hand zu mir sah. 
,,Ich nehme das was sie gesagt hat." antwortete ich ein wenig überfordert, als sie mit einem Lächeln hinter der Theke verschwand. ,,Was auch immer das sein soll." nörgelte ich gelangweilt, als ich Livys große euphorische Augen bereits wieder brennend auf mir spüren konnte. 

,,Erzählst du mir jetzt mehr über den Ring oder muss ich betteln?" hakte sie ungeduldig nach, als ich an mein Hemd griff; für einige Sekunden an Aurelia denken musste, was sie in diesem Moment wohl tat. Ob sie Blaise schon umgebracht hatte und ob wir uns vielleicht doch bald schon wiedersehen sollten. Ich hoffte es. Inständig. Und meine Hoffnung sollte schon bald erhört werden.

,,Da gibt es nichts zu erzählen; es sind bloß unsere Eheringe, Livy."
,,Und so kannst du mit ihr kommunizieren?" fragte sie weiter, als ich den Ring heraus nahm; zwischen meine Finger. ,,Du weißt, dass ich nicht locker lassen werde."
,,Die Ringe sind verzaubert; der Smaragd verbindet uns." antwortete ich nachdenklich. ,,Ich rede mit dem Smaragd; er überträgt meine Worte zu Aurelia. Egal wo sie ist; egal wie weit weg sie sein mag."

Fear of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt