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,,Ron." flehte ich und sah zu ihm hinauf. Ich hörte Draco im Hintergrund immer wieder meinen Namen rufen; konnte den Aufprall seiner Fäuste hören. Immer und immer wieder schlug er auf diese unsichtbare Mauer ein; das Brechen seiner Finger verschaffte mir eine sagenhaft schmerzhafte Gänsehaut. ,,Du musst das hier nicht tun; es ist noch nicht zu spät."

,,Nun ist es wirklich zu spät, Aurelia." lachte dieser arrogant, als er sich hektisch durch sein Haar fuhr. ,,Du hast damals eine Entscheidung getroffen und ich habe dir versprochen, dass du diese irgendwann bereuen wirst. Und dieser Tag ist heute."
,,Was ist mit deinen Mädchen?" fragte ich fassungslos, als er erneut in mein Haar griff; mich so unsanft zu ihm hochzog.

,,Sie sind schon jetzt mehr deine Kinder, als sie je meine waren, Aurelia." antwortete er ernst; beinah schon verletzt. ,,Ich habe nichts mehr zu verlieren; doch das bedeutet nicht, dass ich dich somit gewinnen lasse."
,,Ich bin schwanger." flüsterte ich, als die Tränen in meinen Augen wie Säure zu brennen begannen; ich erschöpft zu Draco sah; dann wieder zu Ron. ,,Bitte; du weißt, dass Bellatrix dich vernichten wird. Sie war noch nie an dir interessiert; du warst bloß Mittel zum Zweck."

,,Oh, Aurelia-" grinste er kalt, als er über mein Haar strich. ,,-glaubst du wirklich, dass ich so naiv bin?"
,,Ich denke, dass du Angst hast." widersprach ich ernst, als sich der Ausdruck in seinen Augen änderte; mein Plan Draco Zeit zu verschaffen damit aufging.
,,Angst?" lachte er herablassend, als er mich mit einem Hieb zu Boden schlug. ,,Angst?!"

,,Nimm deine Hände von ihr!" schrie Draco rasend vor Wut, als sich die unsichtbare Schutzmauer bereits dunkelrot verfärbt hatte. ,,Ich bringe dich um! Ich werde dich umbringen, Ronald Weasley!"
,,Wie kannst du es wagen mir solch etwas abwegiges zu unterstellen?" knurrte Ron ungehindert weiter, als er zu mir hinunter kam; seine Faust sich in meinen Haaren verkeilte.

,,Ich kann es dir ansehen." raunte ich wütend. ,,Deine Worte lügen; doch Augen erzählen immer die Wahrheit. Du hattest mich für zwei Tage in deiner Macht; und dennoch hat dich die Angst übernommen. Du bist ein Feigling, Ron; und das scheinst du zu wissen."
,,Feigling?" grinste er kalt, als er wieder in den Stand fand; meinen Körper musterte. ,,Ich werde dir zeige wozu ein Feigling alles fähig ist-"
,,-tatsächlich?" unterbrach ihn Dracos emotionslose Stimme, als Ron ganz blass zur Zimmertür sah; Draco die Schutzmauer tatsächlich blutig zerstört hatte.

Sofort griff Ron überfordert und völlig enttürmt nach seinem Zauberstab; doch Draco war schneller gewesen. Viel schneller. Mit einem intensiven Fausthieb schlug er Ron zu Boden; und schlug auf ihn ein. Einmal, zweimal; dreimal. Immer und immer wieder schlug er auf ihn ein. Das Blut spritzte ihm bereits in sein Gesicht; das Feuer der Rache in seinen Augen schien es förmlich zu genießen.

,,Nie wieder wirst du meine Frau berühren!" schrie er lautstark; mit dunkelroten Blut in seinen Haaren. ,,Nie wieder wirst du sie auch nur anschauen! Nie wieder wirst du ihren wunderschönen Namen in deinen Mund nehmen! Und nie wieder; nie wieder wirst du meiner Familie Leid zufügen!" knurrte er völlig ferngesteuert, als Ron unter ihm bereits ohnmächtig geworden war; doch auch dieser Zustand Draco nicht davon abhielt weiter zu machen.

Hektisch zog ich mir meine Kleidung wieder über; versteinerte für einige Sekunden, als ich mich in einem der Spiegel erkannte. Ich hatte die Schmerzen gar nicht wahrgenommen; es war der Anblick von meinem Spiegelbild der mir diesen bekannten Herzschmerz zufügte. Ein blau unterlaufendes Auge; geschwollene Wangenknochen. Meine Lippe war gerissen; das getrocknete Blut klebte überall auf meiner Haut. Gelbe Flecken an meinem Kiefer; grüne an meiner Schläfe. Lila; dunkelrot. Ich war zu Rons Leinwand geworden; ein Gemälde des Schmerzes.

,,Draco." raunte ich brüchig, als ich zu ihm sah; er immer noch auf Ron einschlug. Inzwischen war Rons Gesicht in seinem dunkelroten Blut ertrunken; Dracos Haar, seine Haut, seine Hände das Abbild seiner Wut. ,,Lass ihn." flüsterte ich. ,,Wir müssen weg."
,,Nicht bevor er tot ist!" ermahnte er mich und schlug weiter auf ihn ein.

Fear of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt