150 - Aurelias Sicht

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Toulouse - Frankreich - 7.878, 98 Kilometer von Draco entfernt

,,Wann sind wir endlich da?" nörgelte ich ungeduldig, als ich Blaise wehleidig auf dem Asphalt hinterher ging.
,,Willst du mich das jetzt alle 5 Minuten fragen?" erwiderte dieser bereits unfassbar genervt. 
,,Ich denke wir kennen beide die Antwort, Boss." antwortete ich ironisch; mit einem Augenrollen. ,,Du hättest die ehrgeizige und starke Aurelia haben können; doch du warst ein Arsch. Stattdessen bekommst du nun die ungeduldige, nervtötende Teenager-Aurelia, die in keinster Weise auf deine Worte hören wird."

,,Mach ruhig weiter; du bringst mich nicht aus dem Konzept." sprach er leise, als er eine Art Flachmann aus seiner Manteltasche zog; gierig ein, zwei Schlücke nahm.
,,Alkohol um 8 Uhr morgens?" hakte George ernst nach. ,,Vorbildlich."
,,Wie soll ich es sonst mit Miss Neunmalklug aushalten?"
,,Indem man manierlich und respektvoll miteinander umgeht, Zabini." antwortete George gestresst, als er zu mir kam; wir Blaise in einem sicheren Abstand folgten. 

,,Rede bloß weiter, Weasley; dennoch bleibt mir das Sagen." sprach Blaise gelassen, als wir über eine kleine Brücke aus Stein stiegen; er sich umsah.
,,Was denkst du?" flüsterte Cosima. ,,Bringen wir ihn heute Nacht um?"
,,Cosima!" rief Blaise lautstark. ,,Wo ist der Kompass den ich dir gegeben habe? Komm hier hin, verflucht!"
,,Oder doch schon jetzt." knurrte Cosima, als sie Blaise Worten folgte; ihm den Kompass vor die Füße warf. ,,Da hast du."

,,Was denkst du wo wir sind?" fragte ich George nachdenklich. ,,Schon in Frankreich?"
,,Sicherlich." sagte dieser, als er sich in dieser kleinen Stadt umsah. ,,Toulouse dürfte nicht mehr weit sein; eigenartig, dass es ausgerechnet Frankreich wurde. Findest du nicht?"
,,Ich weiß." bestätigte ich in Gedanken versunken. ,,New York wurde erwähnt, London; und auch Schottland. Aber niemals war die Rede von Frankreich; geschweige denn Toulouse."

,,Hey!" unterbrach uns Blaise gereizt, als er vor einem kleinen Haus, gebaut aus massiven Stein, stehen blieb. ,,Wir sind da; beeilt euch da hinten!"
,,Wie konnte der Zauberminister ihm bloß die Leitung überlassen?" fragte George mit einem Augenrollen, als wir auf Blaise zu gingen.
,,Er ist nun eben perfekt dafür gemacht ein kleines Schoßhündchen zu sein." sagte ich gelassen.
,,Ihr wisst, dass ich all eure Worte hören kann?" erwiderte Blaise wütend, als ich ihn desinteressiert ansah.
,,Und du weißt, dass uns das herzlichst egal ist?"

,,Nehmt eure Zauberstäbe; wir müssen sie abgeben." forderte er, als er die kleine Holztür öffnete; bereits im Hausinneren verschwand. 
,,Was?" rief ich hinterher und folgte gereizt seinen Schritten. ,,Vergiss es; ich geben meinen Zauberstab nicht ab."
,,Keine Ausnahmen." sagte er, als uns bereits ein gewaltig groß gewachsener Riese entgegen kam; er offensichtlich verzaubert wurde. Er war doppelt so groß wie Hogwarts Wildhüter; doppelt so breit. Sein Gesicht trug lauter Narben; ganz blass und leer sah er auf mich hinab. 

,,Zauberstab." knurrte dieser.
,,Aber-"
,,-Zauberstab oder Tod." unterbrach er mich mit seiner tiefen angsteinflößenden Stimme.
,,Schon gut." nörgelte ich, als ich ihm meinen Zauberstab aushändigte. ,,Warum direkt so unhöflich?"
,,Das ist sein Job, Aurelia." ermahnte mich Blaise mit einem Augenrollen. ,,Er ist ein Wachhüter."
,,Ein was?"

,,Er behütet verzauberte Anwesen im Auftrag des Zauberministeriums." erklärte mir Cosima, als auch sie und George ihre Zauberstäbe abgaben. ,,Er wird so trainiert, dass er bloß einen Auftrag nachverfolgen kann." sprach sie weiter, als wir eine unfassbar steile Treppe empor stiegen. ,,Er würde selbst seinen Erschaffer, in dem Fall wahrscheinlich der Zauberminister, töten, wenn dieser ihm nicht den Zauberstab aushändigen würde."

,,Wieso habe ich noch nie davon gehört?" hakte George weiter nach. 
,,Ihre Haltung ist illegal und gegen das System. Wird dieses Anwesen hier eines Tages aufgelöst und seine Dienste somit nicht mehr benötigt, wird er getötet."
,,Das ist barbarisch." ärgerte ich mich, als ich ein letztes Mal zu diesem Riesen hinab sah; erst jetzt sehen konnte, dass seine gigantischen Füße in Ketten gelegt waren. 

Fear of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt