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,,Ich habe dich schon gesucht, Darling." erklang Dracos liebevolle Stimme, als er die Tür zu unserem Schlafzimmer langsam aufschob; sich im Türrahmen anlehnte. Er ließ so ein wenig Licht auf meinen Schreibtisch fallen. Ich legte die Schreibfeder zögernd nieder; sah in Gedanken versunken dabei zu, wie die Tinte auf das Pergament tropfte. ,,Was machst du denn hier so alleine?"

,,Ich schreibe dem Zauberministerium und erkläre alles; irgendwie. Ich versuche es zumindest." antwortete ich leise; mit brüchiger Stimme. ,,Sie sollen wissen, dass sie alle tot sind. Wo sie sind; sie sollen es verschriftlichen. Es soll amtlich werden; auch wenn sie auch nach mir suchen. Ich versuche einfach alles zu erklären."

,,Darling-" sagte er leise, als er auf mich zukam; neben mir stehen blieb und die Schreibfeder in meiner Schublade verstaute. ,,-die Bürokratie kann warten. Wir sind seit keinen zehn Minuten zu Hause. Du bist verletzt; wir alle sind erschöpft. Maia und Cosima-"
,,-ich kann nicht." unterbrach ich ihn und sah von ihm; kämpfte gegen meine Tränen an. ,,Ich kann mich nicht von ihnen verabschieden; dann ist es so endgültig. Ich kann einfach nicht."

,,Lass dir Zeit, meine Schönheit." lächelte er schwach, als er mich an meiner Hand zu ihm hoch zog; er seine Hand behutsam auf meine Wange legte. ,,Cosima und Maia liegen gemeinsam in ihrem Zimmer in dem Bett; geh zu ihnen wenn du dich bereit fühlst. Doch du solltest auch an dich denken; nichts ist nun wichtiger, als dein Wohlergehen. Euer." korrigierte er leise, als er seine Hand auf meinen Bauch legte; schwärmend zu mir sah. 

,,Sie hat sich geopfert; erneut. Schon wieder ist sie meinetwegen gestorben." wisperte ich, als meine Tränen über meine blutunterlaufenden Wangen liefen; sie wie Säure zu brennen begannen. ,,Sie ist zwei Mal für mich gestorben, während ich zwei Mal überlebt habe. Wie kann ich damit bloß leben? Wie soll ich jemals mit diesem Wissen ruhig weiterleben können?"

,,Beim ersten Mal hast du dich gesorgt, dass sie alleine sein würde." gab Draco nostalgisch wieder, als er mir meine Tränen trocknete. ,,Doch sie war nicht alleine; niemals. Sie hatte ihre Mutter, ihre Tante und ihren Onkel. Sie bekam endlich einen Vater; ihr ging es fantastisch. Und dieses Mal; dieses Mal hat sie noch die Liebe ihres Lebens an ihrer Seite. Sie ist nicht tot, Aurelia; es scheint mir, als wäre sie nie lebendiger."

,,Ich sollte doch auf Cosima aufpassen." ärgerte ich mich, als ich mich in eine Umarmung fallen ließ; an seiner Brust zu weinen begann. ,,Ich habe sie gleich beide verloren; ich vermisse sie so, Draco. Es tut so weh; es tut so verdammt weh!"
,,Ich weiß." gestand er leise, als er über meinen Rücken strich; ich meine Augen schloss. 
,,Wir haben so viele Menschen verloren; und es werden immer mehr." schluchzte ich. ,,Wer kommt als nächstes? Etwa unsere Kinder?"

,,Hey, hey, hey-" ermahnte er mich, als er mein Gesicht fest umgriff; auf mich hinab sah. Seine stechend blauen Augen mir mit einem Schlag Sicherheit gaben. ,,-an sowas darfst du gar nicht erst denken, Aurelia. Scorpius und Maia sind in Sicherheit; und wir werden nie wieder von ihrer Seite weichen. Nie wieder werden sie solchen Gefahren ausgesetzt werden."

,,Ich hatte eine solche Angst, Draco." wimmerte ich gebrochen. ,,Sie mit Bellatrix zu sehen; wie sie geweint haben. Wir haben ihre Kindheit zerstört."
,,Komm mit." antwortete er ernst, als er mir meine Tränen hektisch trocknete; mich an meiner Hand aus dem Zimmer zog. Gemeinsam mit mir lief er die Treppen hinunter; blieb beim Eingangsbereich des Wohnzimmers mit mir stehen. ,,Schau sie dir an, Aurelia." sprach er, als ich seinem Blick in das warme Zimmer folgte. 

Sofort konnte ich spüren wie die Sorge um unsere Kinder mein Herz verließ; wie mir die Erleichterung Luft zum Atmen schenkte. Ich konnte Maia bei Adeliné erblicken; sie brachte ihr Zauberschwach bei. Unser kleines Mädchen lächelte; hörte ihrer neuen Tante fleißig zu. Ihr ging es gut. Ich konnte Scorpius bei George erkennen; er lief mit ihm auf seinen Schultern durch das Wohnzimmer. Erzählte ihm von dem neuen Zuhause; brachte unseren Sohn zum strahlen. Unser kleiner Junge lächelt; ihm ging es gut. 

Fear of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt