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Niedergeschlagen verließ ich diesen einzig lebendigen Baum des Waldes schließlich; trottete durch das nasse Laub. Ich hätte die glücklichste Hexe auf dieser Zauberwelt sein müssen; ich hatte wundervolle Kinder, wunderbare Freunde. Draco und ich hatten endlich wieder zusammen gefunden und dennoch; ich war nicht vollständig. Ich war nicht vollkommen; ich würde niemals den endgültigen Frieden finden.

Hektisch trocknete ich mir meine Tränen, als ich auf Dracos Zelt zuging; irritiert davor stehen blieb. Ich bückte mich; sah einen der Pfefferminztaler zwischen den Blättern liegen. Er war unversehrt; das kleine eingemeißelte Pfefferminzblatt stach hierbei besonders hervor. Es war anders; es war dunkler. Als wäre es eingebrannt worden.

,,Draco?" rief ich, als ich den Taler aufhob; zu ihm ins Zelt ging. ,,Sind deine Taschen wirklich so voll, dass dir die Taler beim Gehen rausfallen?" grinste ich und warf den dreckigen Keks weg.
,,Sie sind einfach überall." grummelte er mit einem Augenrollen. ,,In meinem Mantel, in meinen Hosentaschen; selbst in meinen Haaren habe ich die Krümel gefunden. Ich verstehe wirklich nicht wie du diese Brocken mögen kannst."

,,Mein Geschmack ist halt recht speziell." witzelte ich und gab seinem hellen Haar einen Kuss.
,,War das etwa eine Anspielung auf mich?"
,,Das musst du entscheiden." lachte ich, als er zu mir kam; mich dominant hoch hob und mich in sein Bett warf. Ich nach langer Zeit wieder unbeschwert lachen konnte; wir uns in diesem Moment jugendlich fühlen konnten. Frei und ohne Verpflichtungen.

,,Warte-" flüsterte ich irritiert, als ich unter meinen Rücken griff; einen weiteren Pfefferminztaler hervor zog. ,,-die sind ja wirklich überall, Draco!" lachte ich irritiert, als ich mir den Taler ansah; mich ein wenig erschrocken aufsetzte.
,,Was ist los? Du kannst ihn haben, keine Sorge-"
,,-ich habe diesen Taler gerade erst weggeschmissen." unterbrach ich ihn konzentriert, als ich mir den Pfefferminzkeks genauer ansah.

,,Die sehen doch alle gleich aus, Aurelia." sagte er gelassen, als er nach dem Taler griff; ihn wegschmiss.
,,Ich werde verrückt." flüsterte ich kopfschüttelnd, als Draco mich wieder an ihn zog; ich mich ihm hingab. Wir erneut in den weichen Kissen untergingen; ich nur Sekunden später durch einen kurzen und intensiven Schmerz am meiner Schläfe unterbrochen wurde.

,,Was zum-"
,,-der Taler." unterbrach ich ihn nervös, als ich mir meine Schläfe massierte; erneut den selben Taler zwischen meine Hände nahm.
,,Jetzt wird es unheimlich." knurrte Draco, als wir beide aufstanden; uns im Zelt umsahen. Niemand weit und breit zu erkennen war; und auch draußen am Lagerfeuer niemand der anderen saß. Ich weiter auf den Pfefferminztaler blickte; es erneut der selbe war. Der Keks mit der dunklen Prägung; es war ohne Zweifel der selbe.

,,Kann es sein-" flüsterte ich völlig in Gedanken versunken, als ich meine Augen aufriss; hektisch auf Draco zukam. ,,-wir müssen zu Rosie. Sofort, Draco!"
,,Was-"
,,-keine Zeit für Erklärungen; komm einfach!" unterbrach ich ihn und griff nach seiner Hand; apparierte innerhalb einer Sekunde.

,,Aurelia." nörgelte Draco, als wir wieder vor Rosies Haus auftauchten; er sich erschwert atmend an dem Zaun abstützte. ,,Plötzliches apparieren ohne Vorwarnung ist definitiv nur etwas für junge Zauberer."
,,Nun komm schon." drängelte ich und zog ihn mit mir; griff schließlich nach meinem Zauberstab.

,,Ich liebe dich wirklich; aber manchmal raubst du mir wirklich den letzten Nerv, Darling." flüsterte er, als ich ihm seinen Zauberstab in die Hand drückte; ihn ernst ansah. ,,Aurelia, wir haben spät abends; sie wird schlafen."
,,Mit aufgebrochener Tür?" fragte ich, als ich die Haustür mit meiner Hand aufschieben konnte; er endlich aufmerksam und ernst zu mir sah.

,,Bleib hinter mir." forderte er streng, als er sich vor mich schob; wir gemeinsam das Haus betraten.
,,Hallo?" rief ich. ,,Rosie; bist du da?"
,,Es riecht nicht mehr nach Pfefferminztalern." stellte Draco, tatsächlich ein wenig bestürzt, mit.
,,Bleib du unten; ich gehe nach oben." forderte ich, als ich die Treppen bereits empor stieg.

Fear of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt