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,,Jayden...Jayden! Wach auf! Wir müssen uns für die Schule fertig machen." Er öffnete seine Augen und schaute mich etwas verwirrt an. Warscheinlich wunderte er sich zuerst warum er hier lag. Er nickte nur und quälte sich aus meinem Bett, um in sein Zimmer zugehen und sich unzuziehen. Ich machte mich auf den Weg zu meinem Schrank und zog irgendetwas an. Meine Haare ließ ich offen und ich tuschte mir noch die Wimpern.

Ich spürte schon, dass es heute ein Scheißtag sein würde, deshalb gab ich mir nicht viel Mühe mich fertig zu machen. Nachdem ich nach unten gelaufen war und gefrühstückt hatte, zog ich mir noch schnell meine Vans und meine Weste an und stieg dann zu Jayden ins Auto.

Wir redeten wiedermal nicht sehr viel, da wir beide noch müde waren. An der Schule angekommen sah ich, dass sie fast die ganze Schule um eine Person versammelt hatte. Neugierig gingen mein Bruder und ich zu der Menschenmasse.

,,Ihre Mutter hat sie einfach geschlagen, glaubt ihr das? Ich habe ja schon inmer gedacht, dass die Jacobs brutal sind. Ich wette, die verprügeln Jayden und Ally ordentlich. Und wie die erst aussehen! Die Mutter sieht aus, wie wenn sie gerade aus dem Puff kommt, was auch nicht unwarscheinlich ist...", hörte ich Maxi sagen. Und dann schaltete sich mein Gehirn aus. Keine Ahnung, was ich mir bei dieser Aktion gedacht hatte, warscheinlich nicht sehr viel. Ich drängte mich durch die Menschenmasse, starrte ihr ins Gesicht und gab ihr eine kräftige Schelle. Geschockt hielt Maxi sich ihre Wange, und auch ich sah erschrocken auf meine Hand. Du meine Güte, was war denn in mich gefahren? Ich hatte sie einfach geschlagen!

,,Oh.", brachte ich nur heraus und Maxi starrte mich in Grund und Boden.

,,Das melde ich dem Direktor!"

,,Gut, dann melde ich dem Direktor wie du über meine Familie geredet hast. Mal sehen, wer dann besser darsteht." Ich hörte nur, wie Maxi eine Beleidigung murmelte und ich drängte mich durch die Masse in Richtung Schulhaus.

Im Unterricht passte ich gut auf, denn ich wollte mein Gedanken verdrängen und außerdem musste ich meine guten Noten behalten. Leider hatte ich Louisa heute noch nicht gesehen, denn sie hatte ein anderes Fach als ich.

Nach der Schulstunde lief ich in die Cafeteria, wo mich vereinzelt die Schüler ansahen und tuschelten. Ich verdrehte innerlich die Augen.

Ohne etwas zu Essen setzte ich mich still an den Tisch zum Footballteam. Ich spürte, wie sie mich alle ansahen und ich sah ihnen in die Augen. ,,Schaut mich nicht so an. Ich weiß selber nicht, warum ich das gemacht habe. In dem Moment war mein Gehirn wie ausgeschaltet." Ein paar nickten mit dem Kopf, die anderen zuckten mit den Schultern und so schnell war das Thema anscheinend vom Tisch. Jungs waren so schön unkompliziert.

,,Ally, schlag ein!", rief eine vertrauliche Stimme hinter mir. Ich sah eine grinsende Louisa hinter mir, die ihre Hand zu einem High-Five hob. Leicht grinsend schlug ich ein. ,,Was eine fette Aktion! Ich hab' es nur von Weitem gesehen, und als du gegangen bist bin ich gerade bei der Masse angekommen und du hättest sehen müssen, wie Maxi geschaut hat!" Weiter konnte sie nicht reden, denn ein heftiger Lachanfall schüttelte sie und sie musste sich an meinem Stuhl abstützen, um nicht umzufallen. Die anderen lachten auch etwas mit und ich konnte mir mein Lachen auch nicht verkneifen, als ich mir ihren Blick vorstellte. ,,Louisa, du bist echt grandios!", sprach Matt grinsend die Worte aus, die jeder von uns, glaube ich, dachte. Sie wurde nur leicht rot und lächelte ihn an.

not a typical girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt