5 Jahre später
,,Du glaubst gar nicht was für eine scheiß Angst ich habe." Nachdenklich schaute ich auf die Kaffeetasse, die vor mir auf dem Tisch stand.
,,Ich meine, was ist wenn alles schiefläuft?"
,,Es wird sicherlich nichts schiefgehen."
,,Und wenn doch?"
,,Allison, reiß dich zusammen! Sonst bist du doch auch kein Angsthase!" Meine beste Freundin schaute mir ernst in die Augen und ich seufzte.
,,Diesmal ist es aber etwas ernsteres!"
,,Du wirst es trotzdem meistern! Du und Jack! Ihr werdet das schaffen!"
,,Aber Louisa: Zwillinge! Wie zum Teufel sollen wir das schaffen? Wir müssen alles doppelt machen! Doppelte Spielsachen, Taschengeld, Schulgebühren, Kleidung.."
,,Mensch, hör doch auf dir über das Geld Sorgen zu machen! Du und Jack, ihr verdient beide sehr gut."
,,Da hast du auch Recht. Aber was ist wenn Jack keine Kinder mehr will? Was ist wenn ich eine schlechte Mutter bin? Wenn ich meine Kinder zu verwöhnten, asozialen Kindern erziehe? Oder was ist wenn sie plötzlich Drogenabhängig werden! Oder mich hassen? Was wenn mit elf schon den ersten Freund oder Freundin haben? Was noch schlimmer wäre: Ein alter Freund! So ein Mann von 60 Jahren der es auf junge Mädchen abgesehen hat, sie verführt und.." Komplett verzweifelt steigerte ich mich in die Situation rein, bis Louisa mich unterbrach.
,,Ally, du übertreibst maßlos! Klar, kann vieles schieflaufen aber das wird es nicht, weil ihr beide gute Eltern sein werden! Ist das denn so schwer zu kapieren..."
,,Du hast gut reden! Du bist ja nicht schwanger mit Matt! Also ich meine von Matt, also mit Matt ich.."
,,Ich weiß was du sagen wolltest. Und ja und? Vielleicht bald. Wenn auch adoptiert, wenn es weiterhin nicht funktioniert." Traurig sah sie auf den Tisch und ich streichelte ihr mitfühlend den Arm.
Matt und Louisa versuchten schon seit geraumer Zeit, Kinder zu bekommen und es funktionierte einfach nicht, im Gegensatz zu uns. Wir hatten die Kinder eher nicht geplant...
,,Und jetzt geh. Sonst kommst du wieder mal zu spät zu dem Treffen mit deinem Bruder." Louisa erhob sich von ihrem Stuhl wie ich, und wir umarmten uns.
,,Danke Lou. Soll ich Jayden schöne Grüße ausrichten?"
,,Sicher. Du findest dem Weg raus?"
,,Das hier ist fast mein zweites Nachhause, also sicherlich."
Ich schlüpfte in meine Jeansjacke und lief raus zu meinem Auto, um meinen Bruder zu besuchen. Wir beide hatten vereinbart, mindestens einmal in der Woche etwas zusammen zu machen, da wir es sonst nie auf die Reihe bekommen würden, wegen Jaydens Job. Also war Mittwoch immer unser Tag, und kurz vorher schaute ich immer bei Louisa oder Matt vorbei (es kam darauf an wer Zuhause war) da es auf dem Weg lag.
Nach einer Weile kam ich an seinem Appartement an, indem er alleine wohnte. Er war single, jedenfalls gab er es vor, aber wirklich glauben konnte ich es ihm nicht. Zwischendurch war er nämlich in einer 2-jährigen Beziehung mit Isa gewesen und gab jetzt vor, dass da nichts mehr laufen würde, aber ich wusste dass sie sich noch trafen und mochten.
Ich klingelte und kurz darauf ertönte ein Summen, welches mit in das große Gebäude hineinließ und ich lief die Treppen hoch in den obersten Stock. Die Tür seiner Wohnung stand offen und er lehnte am Türrahmen. Grinsend breitete er seine Arme aus und ich lief auf ihn zu, um meinen Bruder fest zu umarmen.
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not a typical girl
HumorAlly ist siebzehn Jahre alt und wohnt zusammen mit ihren Eltern und ihrem großen Bruder in Miami. Durch ihren Bruder mag sie viele Dinge, die "normale" Mädchen nicht immer mögen. Sie spielt lieber auf der Konsole anstatt zu shoppen, mag Gruselfilme...