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Am nächsten Tag wurde ich durch meinen Wecker geweckt. Stöhnend richtete ich mich auf und schaute auf mein Handy.

6:15 Uhr

Erinnerung : Zahnarzttermin um 10:00 Uhr!

Na super, heute musste ich noch zum Zahnarzt. Ich hasste es zum Zahnarzt zu gehen, aber das einzigste Positive war, dass ich danach nicht mehr in die Schule musste. Ich quälte mich aus meinem Bett und tapste in Richtung Bad, wo ich mir erstmal eine heiße Dusche gönnte. Danach trocknete ich mich ab und zog mir frische Unterwäsche in meinem Zimmer an. Nachdenklich stand ich vor meinen Schrank.

Was sollte ich nur anziehen?

Immer diese ein- und selbe Frage am Morgen. Eigentlich scherte ich mich einen Dreck darum, wie ich aussah und wie andere darüber dachten, hauptsache mir gefiel es und ich sah halbwegs in Ordnung aus. Ich nahm mir eine helle Hose raus, die bis zur Taille ging und ein grünes, enges T-shirt. Das und meine Socken zog ich an und föhnte mir anschließend die Haare. Danach malte ich mir die kleinen Lücken in meinen Augenbrauen mit einem Augenbrauenstift aus und bürstete sie in die richtige Richtung. Meine Augenbrauen waren zum Glück von Natur aus sehr füllig und dick, aber trotzdem musste ich mir sie zupfen. Schnell packte ich meinen Schulranzen und lief mit ihm die Treppe runter, um mir meine Sneaker anzuziehen.

,,Jayden, ich fahre heute mit meinem Auto, ich muss zum Zahnarzt!", rief ich die Treppe rauf. Ein paar Sekunden hörte ich ein gedämpftes 'Okay' und musste grinsen. Immer verschlief er. Schnell nahm ich meinen Schlüssel und lief ohne Jacke raus, da es nicht sehr kalt war. Ich stieg ins Auto ein und steckte den Schlüssel in das Zündschloss. Auf gehts!

****
Die Schulklingel ertönte und ich packte schnell meine Sachen ein. Der Unterricht begann immer um 7:30 und die ersten beiden Stunden gingen bis um 9:05. Die Pause dauerte bis um 9:25 und daher lohnte es sich nicht mehr, später in den Unterricht zu gehen. Na gut, ich war einfach zu faul um die restlichen Minuten dort zu bleiben.

Mit schnellen Schritten lief ich alleine zu unserem Tisch und wuschelte im vorbeigehen Jayden über die Haare.

,,Na, ausgeschlafen?", fragte ich.

,,Du hättest mich ruhig wecken können!", antwortete er etwas beleidigt.

Ich grinste nur und ließ mich auf den Platz neben Louisa fallen.

,,Und, wie war Chemie ohne mich?", fragte sie. ,,Die schönsten zwei Stunden meines Lebens!", sagte ich gespielt verträumt. ,,Ja ja, ich weiß. Ohne mich ist es eben langweilig." Arrogant warf sie ihr Haar über die Schulter.

Ich lachte nur und schnappte mir Logans Sandwich, dass er momentan nicht im Blick hatte. ,,Göttlich...", murmelte ich. Logan war auch ein Footballspieler, wer hätts gedacht. Ich hatte privat nicht viel mit ihn zutun, aber in der Schule quatschten wir viel unnötiges Zeug miteinander. Er war echt lustig und sympatisch und schlecht sah er auch nicht aus. Gerade hatte er gemerkt, dass ich sein Sandwich verdrückte und er schaute mich genervt an.

,,Mensch Ally, musst du mir immer mein Essen klauen?"

,,Wenn du es so unbeachten da liegenlässt?", lachte ich ihn aus.

Grinsend wendete er sich wieder dem Gespräch mit Brian zu. Plötzlich spürte ich etwas kaltes und flüssiges an meinem Rücken entlangfließen.

,,Huch, tut mir aber leid! Ich bin gestolpert." Genervt drehte ich mich um. ,,Maxi, wir sind hier nicht in einem Hollywoodfilm, wie oft muss ich dir das noch sagen." Ich stand auf und hörte im Hintergrund noch die Jubgs gröhlen. ,,GEGEBEN!", brüllten sie. Ich lief in Richtung Toilette und versuchte dort irgendwie meinen Rücken von dem Getränk zu befreien, was kläglich scheiterte.

,,Diese Mistkuh. Sie denkt auch sie wärs...", hörte ich Lulu hinter mir murmeln und sie schnappte sich ein paar frische Tücher. ,,Du, das geht nicht raus. Hast du Wechselklamotten dabei?", fragte sie. ,,Klar, ich bin auf sowas immer vorbeireiten.", meinte ich ironisch. ,,Irgendeiner von den Jungs hat bestimmt was dabei. Die haben doch Sport oder so." Schnell lief sie aus der Toilette und ich sperrte mich auf dem Klo ein, um dort mein T-shirt auszuziehen.

,,Hier, ist von Jack. Er war der einzige der was dabei hatte.", hörte ich Louisa sagen und ein Pulli landete auf meinem Kopf. Das war der Pullover, den er eben getragen hatte. Warscheinlich trug er darunter noch ein T-shirt. Mir wäre sowas viel zu warm, aber jetzt war es echt praktisch. Schnell zog ich mir den blauen Kapuzenpullover von Nike über und ging mit meinem nassen T-shirt aus der Kabine. ,,Steht dir. Du musst mir übrigens noch alles von gestern erzählen.", meinte sie.

Auf den Weg erzählte ich ihr in der Schnellfassung was gestern passiert war und sie grinste mich pädohaft an, was ich erwiederte. ,,Und?", fragte sie neugierig und zog das 'u' in die Länge. ,,Nichts. Was soll sein?" Sie antwortete nicht mehr, da wir an dem Tisch angekommen waren.

,,Hey Jackie-Boy! Danke für deinen Pullover." Er winkte ab. ,,Kein Problem, Al. Steht dir." ,,Also, ihr Opfer habt jetzt noch Schule, und geh zun Zahnarzt. Ätsch!", meinte ich kindisch. ,,Ja, weil Zahnarzt ja so viel besser ist als Schule!", meinte Logan ironisch. ,,Ach Logan, du brauchst nicht eifersüchtig zu sein. Und außerdem werden nur meine Zähne versiegelt, also nichts schlimmes. Und Jay, du bist mit Bad putzen dran." Mit diesen Worten ging ich und gerade, als ich an meinem Auto angekommen war, begegnete mir Luke.

,,Hey Ally."

,,Was willst du?", fragte ich mit pochendem Herzen.

Wieso brachte mich dieser Typ so außer Fassung? Ich sollte ihn hassen. Und dass tat ich auch, aber trotzdem brachte seine Stimme Gänsehaut über meinen Körper.

,,Es tut mir leid. Verzeihst du mir? Wir können uns ja bei einem Abendessen in einem schicken Restaurant aussprechen.", meinte er versöhnlich.

,,Deine Entschuldigung nehme ich an. Aber bilde dir nichts darauf ein. Du bist mit Maxi glücklich, und ehrlich gesagt möchte ich nichts mehr mit dir oder dir zu tun haben. Also, steck dir das Geld deines Daddys ganz tief in deinen Hintern und verschwinde." Mit einem zuckersüßen Lächeln setzte ich mich ins Auto und startete den Motor. Schnell fuhr ich in Richtung Zahnarzt. Was bildete er sich ein? Das ich ihm verzieh? Da konnte er lange warten.

Du hast ihm verziehen du Hohlwurst.

Mist! Wieso hatte ich dass nochmal getan? Jedenfalls bekam Luke das Geld seines Vaters in den Hintern geschoben und in damit hatte er in unserer Beziehung ziemlich geprahlt, was anscheinend immer noch so war. Leider Gottes war ich nicht kaufbar. Schade aber auch.

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1064 Wörte badabum badabäng! Oder so. Hier ist ein etwas langweiligeres Kapitel von der faulen Kartoffel. I'm so sorry :D Ich hoffe es hat euch gefallen, tschüüüüss!

not a typical girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt