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Nachdem die Schule vorbei war, stieg ich zu Jayden ins Auto. ,,Du Jayden? Bist du mir böse? Weil ich Maxi geschlagen habe? ", fragte ich zögerlich. ,,Nein.", war seine kurze Antwort. Stumm schaute ich aus dem Fenster und betrachtete die vorbeirasenden Palmen. Natürlich rasten sie nicht an und vorbei, sondern wir an ihnen...

Als wir bei uns Zuhause angekommen waren, stiegen wir aus dem Auto und gingen dann beide in unsere Zimmer. Dort machte ich erstmal meine Hausaufgaben und lernte für die Chemiearbeit, die ich am Montag schrieb. Nach gut 2 Stunden war ich fertig mit alldem und ich zog mir eine Jogginhose und ein Top an.

Ich setzte mich auf mein Bett und schaltete meinen Laptop an. Dort schaute ich mir ein paar Folgen 'The walking dead' an, meine absolute Lieblingssendung. Als ich 2 Folgen gesehen hatte, lieg ich runter ins Wohnzimmer. Ich hatte keinen Hunger, wie schon den ganzen Tag. Schaden tut es ja nie, etwas weniger zu essen. Ich schmiss mich auf die Couch und schaltete den Fernseher und die Playstation an. Ich zockte erstmal eine Runde Gta5. ,,Stiiiiirb ",rief ich aus. ,,Musst du immer so laut zocken?", fragte mein Bruder genervt. ,,Ja? Sonst macht es keinen Spaß.", antwortete ich schnippisch. ,,Übrigens, Max kommt Morgen vorbei." Er nickte nur und verließ das Wohnzimmer. Hatter er seine Tage oder wieso verhielt er sich so?

Der Tag verlief ziemlich langweilig und ich lag ziemlich faul herum. ,,Ally, Jayden kommt mal bitte herunter!", hörte ich meine Mutter rufen. Genervt stand ich von meinem Bett auf, wo ich die letzten Stunden noch mit Lernen verbracht hatte, und lief die Treppen runter. ,,Bist du schwanger?", fragte ich meine Mutter wie aus der Pistole geschossen. Sie schüttelte nur lachend den Kopf. ,,Nein, zwei Kinder reichen mir vollkommen." Ich streckte ihr frech die Zunge entgegen und setzte mich an den Küchentisch.

Ich und Jayden saßen unseren Eltern gegenüber, die uns ernst ansahen. ,,Euer Vater und ich, wir werden auf Geschäftsreise fahren!", verkündete meine Mutter, zu meiner Verwunderung, ohne unnötiges Gelabere. Und jetzt?", fragte Jayden. ,,Ihr werdet doch 4 Wochen ohne uns auskommen, oder?", fragte mein Vater unsicher. ,,Wir sind keine drei mehr, außerdem seid ihr doch ständig weg...", murmelte ich. Meinen Eltern gehörte eine Firma, und deswegen mussten sie oft irgendwo hinfahren und Sachen erledigen. Ehrlich gesagt interessierte es mich nicht besonders, was sie da taten. ,,Da das jetzt geklärt ist, gehe ich mal hoch.", sagte ich und stand auf und lief in mein Zimmer.

Ich fand es einfach dumm von ihnen, dass sie uns schonwieder alleine ließen. Fast jeden zweiten Monat flogen sie irgendwo hin, und wir bekamen sie nur selten zu Gesicht. Ich hatte eigentlich gedacht, dass jetzt endlich Schluss sei mit dem Herumgereise, aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Als Jayden und ich kleiner waren, flogen sie auch schon weg. Damals hatte ein Kindermädchen auf uns aufgepasst, aber als wir älter wurden, schauten nur manchmal gute Freunde meiner Eltern bei uns vorbei. Und jetzt, jetzt ließen sie uns ganz allein und niemand schaute nach uns. Mir war das eigentlich auch Recht, da ich eh keine Lust auf dieses 'Wie geht es euch denn? Lange nicht mehr gesehen' -getue.

Ich schminkte mich noch ab und stieg schnell unter die Dusche. Danach band ich mir meine noch nassen Haare zu zwei geflochtenen Zöpfen, die ich über Nacht trocknen ließ, damit ich Morgen Locken hatte. Nur mit Unterwäsche und einem Übergroßen Hoodie legte ich mich in mein Bett und schaltete das Licht aus.

Mit 'Pocket of my dreams' von 'Hedley' in den Ohren schlief ich ein.

not a typical girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt