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,,Halt die Klappe...", murmelte ich und schaltete meinen Wecker aus.

,,Gleich stehe ich auf. Nur noch kurz.", dachte ich mir und schloss meine Augen.

,,Verdammt!", rief ich und schreckte hoch.

Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ich eine halbe Stunde geschlafen hatte und in 10 Minuten die erste Stunde begann.

Da ich sowieso zu spät kommen würde, ließ ich mir Zeit mit dem Duschen und nach einer guten halben Stunde stand ich fertig in der Küche und packte mir etwas zu trinken ein.

,,Verschlafen?", fragte meine Mutter und lächelte schief.

,,Ja! Wieso hat mich keiner geweckt?", fragte ich vorwurfsvoll.

,,Ich habe bis jetzt geschlafen und dein Vater ist schon lange vor dir weggefahren. Und Jayden hat heute erst zur 2. Stunde.", sagte sie und nahm sich ein Glas aus dem Schrank.

,,Mist, jetzt kann ich niemanden verurteilen, dass er mich nicht geweckt habe." Ich drückte meiner Mutter noch einen Kuss auf die Wange und schnappte mir meinen Ranzen. Schnell lief ich in die Garage, stieg in mein Auto und öffnete das Tor. Mit etwas zu viel Speed sauste ich auf die Straße und schaltete laut 'Painkiller' von 'Three Days Grace' an.

Nach 10 Minuten kam ich an unserem Schulparkplatz an und stellte meinen Wagen dort ab. Dann schnappte ich mir meine Tasche und lief zu meinem Kurs.

Ich klopfte zweimal und antwortete auf eine Antwort.

,,Herein."

,,Guten Morgen, entschuldigen Sie die Verspätung ich habe verschlafen.", rasselte ich die Standartrede herunter und das Nicken meiner etwas zu dünngeratenen Lehrerin ließ mich auf meinen Stuhl sitzen.

,,Also, diese beiden Wasserstoffatome verbinden sich zu einem H2-Molekül und...", fing Mrs. Mosby an zu reden und ich versuchte ihr aufmerksam zuzuhören, was mir teilweise gelang.

Ich meine, wen interessiert schon Chemie?

Ich mochte Chemie nur, wenn man Experimente durchführte und nicht wenn man stundenlang nur herumredete.

Nach zwei Stunden und einer Menge an Hausaufgaben klingelte es zur Pause und ich packte erleichtert meine Sachen zusammen.

Auf dem Flur hörte ich, wie jemand meinen Namen rief und ich drehte mich um.

,,Ally, hey!", sagte ein blondes Mädchen und ich starrte sie verwirrt an.

Wer zum Teufel war das und wieso kannte sie mich?

,,Äh.."

,,Ich bin Isa, du weißt schon. Die Neue!", fing das Mädchen an zu reden und mir fiel der Groschen.

Isa?

Im Gegensatz zu Freitag sah das Mädchen um einiges anders aus. Ungeschminkt, eine enge Hose und einen Pullover. Dazu flache Sneaker und ihre Haare waren zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammengebunden.

,,Isa! Ich habe dich gar nicht erkannt! Also ich meine weil..", wollte ich mich aus der Situation retten, doch sie unterbrach mich grinsend.

,,Ich wollte einfach an diesem Tag Eindruck schöpfen! Anscheinend hat es geklappt!"

Nun war ich völlig verwirrt. Es stand eine ganz andere Person vor mir als die, die ich in Erinnerung hatte.

,,Weißt du, ich bin ziemlich unselbstbewusst." Lüge. Aber definitiv.

,,Deshalb wollte ich am ersten Tag in eine andere Rolle schlüpfen, um mit etwas Respekt und Aufsehen zu erregen." Das kann man nicht anders erreichen, nein.

not a typical girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt