Ich löse mich von Liam und erblicke weit und breit nichts außer Felder und Hügel.
Ich betrachte eine großzügige Landschaft voll ausgetrockneter Pflanzen.
Berge, Hügel, so groß, dass sie fast die wenigen Wolken, welche am Himmel schwirren, streicheln, doch keine dieser riesigen Landschaftsflächen, ist von grün versehen.
Ich wende mich in Richtung der Palmenlinie, durch welche wir vor dem LKW-Fahrer entkommen konnten und bemerke, dass dies die einzigen grünen Kronen in meiner Sichtweite sind.
Ich bin geschockt.
Wir müssen in einem subtropischen Land sein, wie Spanien, Italien oder Griechenland.
Da weit und breit keine Stadt, kein Dorf, noch nicht mal ein kleines Haus zu erblicken ist, wende ich mich zu Liam:
„Was machen wir jetzt? Wir haben keine Ahnung, wo wir sind. Und wie du sehen kannst, haben wir keinen Anhaltspunkt, Personen zu fragen."
Liam sieht mich fragend an und durchlöchert unsere Umgebung.
Da ich merke, dass er genauso hilflos wie ich ist, setze ich meine Feststellung fort:
„Ich hätte ja gesagt, dass wir zurück zum Parkplatz laufen, aber das ist zu gefährlich. Vielleicht sollten wir ein Stück gerade aus, entlang der Palmengrenze laufen. Irgendwann muss zumindest ein Haus kommen, bei welchem wir um Hilfe bitten können."
„Ich habe keine Ahnung, was wir machen können also bin ich für deinen Vorschlag. Komm lass uns gehen."
„Okay, gut."
Ich sehe Liam an, gebe ihm einen schnellen Kuss auf den Mund und will los laufen, als ich seine Hand auf meinem Oberarm spüre.
„Gib mir deine Hand, so können wir uns nicht verlieren.", er lächelt mich an.
Ich schmunzele zurück, reiche ihm meine gespreizte Hand, doch kann seine Aussage nicht nachvollziehen, da weit und breit nichts ist, weswegen wir uns nicht aus den Augen verlieren können.
Das hat Liam schon immer gemacht, er hat Angst seine Gefühle zuzugeben, also umspielt er seinen Willen mit Aussagen, welche oftmals keinen Sinn ergeben.
Ich weiß genau, dass Liam einfach nur gerne meine Hand nehmen will, jedoch sage nichts, da dies nur zu einem Streit führen würde und wir dafür wohl beide keine Nerven haben.
Händchen halten und eng aneinander geschlossen wenden wir uns in Richtung Nichts, entlang der tausend Palmen.
Die ganze Zeit, wende ich meinen Kopf nach rechts, links, vorne und hinten, lasse meinen Blick nie auf einer Stelle stehen, doch erblicke nicht einmal eine einzelne Hütte.
Immer wieder führen mich meine Augen zu Liam, welcher den gleichen Plan wie ich im Sinn hat, sein Blick bleibt nie länger als eine Sekunde an einer Stelle stehen.
Mein Zeitgefühl ist sehr schlecht, doch wir laufen mindestens schon eine Stunde nur gerade aus. Die Palmen hören nicht auf.
Hinter ihnen findet sich jedoch kein Parkplatz mehr, wie es scheint, denn ich sehe nur noch weiteres, unendliches Gebirge, erfüllt von Nichts.
„Mir ist heiß, mein Mund ist trocken und ich habe seit einem Tag nichts gegessen!", jammert mich Liam voll.
„Mir geht es nicht anders, aber du hast uns hier hineingeritten, also bin ich die Einzige, welche jammern dürfte, doch tue es nicht. Also bitte hör auf zu reden. Wenn dir so heiß ist, dann zieh einfach dein T-Shirt aus!"
Mein Tonfall ist etwas wütend, denn es war Liams Idee in den LKW zu steigen und in eine unwissende Richtung zu fahren.
Auch wenn es nicht geplant war, dort drinnen zu bleiben, sind wir doch nun hier gelandet.
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Shy Girl Hot Love
RomanceBekommt wirklich jeder ein Happy End? Diese Frage verfolgt Luisa Mills seit ihrer Begegnung mit Liam Brooks. Zuvor war sie ein schüchternes, zurückhaltendes Mädchen, mit keinerlei Problemen, doch seit sie ihn, vor einem Jahr, das erste Mal geküsst h...