Kapitel 20

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Ich öffne meine Augen.

Ich möchte meinen Körper, wie immer nach dem Aufwachen, durchstrecken, doch merke sofort, dass es nicht möglich ist.

Nachdem ich einen Moment in mich hineingedacht habe, fällt mir ein, was mir zuletzt passiert ist. Mir kommt in den Sinn, dass ich mit einem Betäubungspfeil beschossen worden und in Liams Armen eingeschlafen bin.

„Liam!", gebe ich, ohne nachzudenken und ohne mich überhaupt umgeschaut zu haben, von mir.

Reflexe können einen Menschen oft in den unpassendsten Momenten den Kopf kosten, doch ich muss einfach wissen, ob mit dem Mann, den ich liebe, alles in Ordnung ist.

„Meinem Sohn geht es hervorragend.", höre ich eine männliche Stimme, hinter mir, ruhig auf mich einreden.

Ich schrecke auf.

Meinem Sohn? Warte!

Ich versuche mich umzudrehen, um den Mann betrachten zu können, doch scheitere.

Mit einem genervte Stöhnen lasse ich mich zurück in den Sessel fallen. Ein Sessel?

Ich bemerke, noch immer nicht meine Lage gemustert zu haben, also blicke ich nach unten und betrachte meine Situation. Meine Hand- und Fußgelenke sind an einen luxuriös, mit beigem Leder bezogenen Sessel gefesselt.

Nichts hiervon, scheint nach einer normalen Entführung, bei der man in einem dunklen Keller mit maximal einem kleinen Fenster sitzt, gefesselt, mit einfachen Kordeln oder Panzertape, an einen spärlichen Holzstuhl.

Ich wurde ebenfalls entführt, doch sitze auf einem Lederstuhl, welcher zusätzlich bequem ist.

Nicht einmal meine Fesseln scheinen normal zu sein, sie bestehen ebenfalls aus beigem Leder und sind zusätzlich, auf der Innenseite, welche meine Gelenke berühren, mit weißem Fell bestückt. Ich kann mich somit nicht verletzen, sollte ich versuchen mich befreien zu wollen.

Ich erschrecke ein wenig, als ich höre, wie sich der Mann hinter mir beginnt zu nähern.

Mit langsamen und großen Schritten kommt er immer und immer weiter in meine Richtung.

„Keine Angst. Wir kennen uns noch nicht, oder?", entgegnet mir der Mann und setzt sich auf einen Sessel, gleich, wie der meine, nur ohne Fesseln, gegenüber mir.

Zwischen uns ist nur noch ein kleiner Tisch, welcher aus edlem Holz besteht.

Ich mustere ihn kurz und merke sofort, dass er viel Geld haben muss,

da er einen grauen Anzug trägt, eine einheitlich graue Krawatte und glänzende, dunkelbraune Schuhe, welche sicherlich nicht von einer unbekannten Marke Stammen.

Der Mann hebt seine Hand nach oben und blickt währenddessen an mir vorbei.

Abermals nehme ich Schritte hinter mir wahr.

Ein etwas jüngerer Mann geht rasch an mir vorbei und bleibt vor dem Anzugträger stehen. Er trägt ein weißes Hemd, eine schwarze Fliege und eine ebenfalls schwarze Hose.

„Einen Whiskey!", befiehlt der Mann, welcher Liams Vater zu scheinen ist, dem Jungen, welcher ein Bediensteter sein muss.

Nach nur wenigen Sekunden, hält der Mann sein alkoholisches Getränk in der rechten Hand, wendet sich mir zu, doch lässt sein Whiskeyglas nicht aus den Händen.

„Brooks.", er lässt den Alkohol im Glas Kreise ziehen.

„Matthew Brooks.", vollendet er seinen Namen und beginnt langsam zu mir aufzusehen.

Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt