Kapitel 41

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„Komm schon, weine nicht Liebes. Du machst es mir schwerer, als es mir sein sollte.", höre ich eine tiefe männliche Stimme zu mir reden.

Wer ist das?

Ich reiße meine Augen weit auf und blicke etwas nach vorne. Sofort betrachte ich schwarz lackierte Schuhe, welche mir entgegen glänzen und von einer ebenfalls schwarzen Anzughose angegrenzt sind.

Ohne nachzudenken, schießt mir die Vermutung in den Kopf, dass vor mir niemand anderes, als eine der Wachen von Mr Brooks, welche mich seit Wochen verfolgen, steht. Anders als gedacht, breitet sich keine Angst in mir aus, da mir meine Wahl zu überleben schon längst genommen wurde.

Mir wird klar, dass sie mir schon viel früher genommen wurde als

ich gedacht hatte.

Meine Vermutungen erschließen sich daraus, dass ich mir gut vorstellen kann, dass Mr Brooks seinen Sohn schon längst durchschaut hatte und alles, bevor es überhaupt passiert ist, schon geplant war. In den letzten Tagen betonte er mehrmals, dass er Liam sehr gut kenne, was jedes Mal eine Anspielung darauf hätte sein können, dass er längst wusste, dass Liam nur mich in Sicherheit bringen wollte.

Er wusste, dass wir fliehen würden, weswegen er keine Wachen zu uns in den Raum geschickt hat, um uns daran zu hindern. Er wusste auch, dass wir den Weg durch den Wald wählen würden und anschließend zu Hauptstraße eilen, da es hier weit und breit keinen anderen Ausweg gibt.

Da er mich in diesem Moment abermals versucht umbringen zu lassen, kann ich mir ebenfalls gut vorstellen, dass ihm von Anfang an klar war, dass Liam es nicht auf sich sitzen lassen würde, mich nie wiederzusehen. Somit hatte er schon längst wachen in einem Auto positioniert, um Bryan und mir zu folgen und uns anschließend das Leben zu nehmen.

Es sind alles nur Spekulationen meinerseits, doch sie ergeben zu viel Sinn, um falsch zu sein.

Das Einzige, was ich nicht verstehe ist, warum Bryan darunter leiden musste, er hatte nichts mit der ganzen Sache zu tun. Er hatte es einfach nicht verdient, so zu streben.

Ich wandere mit meinem Blick weiter an dem Mann, welcher strikt vor mir stehen bleibt, hoch und meine Vermutungen, mit Mr Brooks Wachen, werden schnell bestätigt, als ich einen schwarzen Anzug und eine tiefschwarze Sonnenbrille erkenne.

Vor mir steht ein nahezu zwei Meter großer Mann, welcher gut gebaut ist und die Haltung eines Bodyguards, wie man ihn sich vorstellt, besitzt.

„Kindchen du siehst fertig aus.", macht sich der Riese über mich lustig und beginnt hämisch zu lachen.

Wut beginnt sich in mir aufzubauschen.

Ich weiß, dass ich nichts mehr zu verlieren habe und bezweifle, dass ich noch eine große Chance besitze, um Hoffnung auf Überleben haben zu können, also entschließe ich mich dazu, ein letztes Mal meine Wut zusammen zu packen und einfach zu sagen, was ich denke:

„Ich dachte Bodyguards dürfen nicht sprechen und schon gar nicht die, die bei einer so großen Macht angestellt sind, wie Matthew Brooks."

Ein Hauch von Stolz breitet sich in mir auf. Endlich konnte ich meine Wut an einer Person auslassen, die es auch verdient hat.

Schnell bestätigt der Klischee erfüllende Mann mir, dass meine Ansage ihn getroffen haben muss, da er mir wuterfüllt eine Drohung ausspricht:

„Mädchen, du solltest aufpassen, mit wem du hier sprichst."

Da meine Frucht immer noch nicht ans Licht gekommen ist, spreche ich weiterhin meine Gedanken aus:

„Habe ich denn überhaupt noch eine Wahl? Mein Schicksal steht doch schon seit langem fest."

„Du hast recht, die hast du nicht."

Die Antwort der tiefen Stimme kommt wie aus der Pistole geschossen.

Ich weiß nicht, was ich noch sagen könnte, also schaue ich nur zu, wie er seinen Kopf leicht nach links dreht, als würde er gleich zu einer anderen Person sprechen.

„Monte, komm her! Es ist so weit. Bringen wir es zu Ende."

Ich blicke in die Richtung, in welche er gesprochen hat und erkenne langsam einen kleinen dicken Mann auf mich zukommen.

Er ist ebenfalls mit Sonnenbrille und schwarzem Anzug gekleidet, als

er nickend in meine Richtung kommt und beginnt seinen rechten Arm hoch zu heben.

Ich merke schnell, dass ich die Situation nicht mehr so locker nehmen sollte und es oftmals doch besser ist, die Angst ansLicht kommen zu lassen. Bevor ich mich umsehen kann, werde ich mit einerPistole bedroht.


Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt