Kapitel 16

274 3 0
                                    

„Boom", nehme ich ein Geräusch wahr und wache wegen eines lauten Knalles auf.

Mein erster Blick wandert zu Liam, welcher trotz des Lautes tief und fest schläft.

Er hatte schon immer einen erstaunlich tiefen Schlaf. Ich musste schnell lernen, dass es keine gute Idee ist, ihn zu wecken. Das erste Mal, als ich bei ihm übernachtet hatte, wollte ich ihn liebevoll, mit einem Kuss, in den Tag begrüßen. Es war damals schon 09:00 Uhr, was für mich, als Frühaufsteherin, sehr spät ist.

Normalerweise startet mein Tag, auch an freien Tagen ohne Schule, nicht später als 07:30 Uhr in der Früh.

Liam hingegen steht, wenn sich die Möglichkeit bietet, nie vor frühestens 12:00 Uhr auf, was er mir an diesem Tag deutlich gemacht hat.

Er knurrte mich böse, fast schon voll Hass erfüllt an, meinte ich solle meine „Fresse halten" und ihn schlafen lassen, drehte sich um und schlief weiter.

An diesem Tag habe ich mir selbst geschworen, ihn nur im äußersten Notfall zu wecken.

Dadurch habe ich mir auch angewöhnt, immer ein Buch mit mir zu tragen, um mich nie wieder langweilen zu müssen.

Lesen ist eine meiner größten Leidenschaften, ich kann mich den Charakteren, jedes Mal aufs Neue, vollkommen hingeben. Am liebsten habe ich Romane, welche das Gefühlschaos der Liebe wiedergeben, da ich mich damit selbst identifiziere.

Ich könnte mich Wort wörtlich in sie hineinlegen, ich verstehe immer genau deren Gedankengänge. In schönen Momenten freue ich mich mit den Hauptcharakteren, doch, wenn sie den schlimmsten Schmerz, ausgelöst durch das schönste Gefühl, der Liebe, durchleben, läuft auch mir die ein oder andere Träne über die Wange.

Ich möchte Liam nicht wecken, also streife ich langsam und so leise wie möglich, seinen Arm, welcher mich immer noch fest umschlingt, von meinem Körper und wende mich in Richtung Fenster.

ich erblicke die Dunkelheit der Nacht als ich meinem Blick durch die Fensterscheiben wandern lasse. Ich kann nicht lange geschlafen haben, da hierzulande die Sonne sehr früh aufgeht, da kein Funken von Sonnenstrahlen zu erblicken ist, wird der Tagesanbruch noch eine gewisse Zeit entfernt sein.

Bevor ich mich wieder hinlege, muss ich mir ein Glas Wasser holen, da ich großen Durst verspüre.

Langsam richte ich mich auf und lege leise meine Fußspitzen auf den marmorierten Boden. Ich richte mich auf und beginne langsam in Richtung des Couchtisches zu wandern, denn dort steht mein Glas. Bei fast jedem zweiten Schritt, wende ich meinen Kopf in Richtung Bett, da ich Angst habe, ich Liam aus Versehen aufzuwecken. Am Tisch angekommen, greife ich sofort nach dem Glas und eile, mit etwas schnelleren Schritten, um die Ecke in Richtung Bad. Ich gehe strikt zum Waschbecken und befülle es mit Wasser.

Ich bin froh, dass das Wasser aus den Wasserhähnen hier im Hotel gefiltert ist, denn normalerweise ist das Leitungswasser in Spanien mit Chlor versetzt, weshalb man hier eigentlich nicht aus dem Wasserhahn trinken darf, beziehungsweise sollte. Mein Mund ist so trocken, dass ich noch direkt, im Bad stehend, das komplette Wasser austrinke und mein Glas nochmal befüllen muss, um es mir an meinen Nachttisch zu stellen.

Ich lenke meinen nächtlichen Rundgang zurück in Richtung Bett, doch kann meine Augen nicht von der wunderschönen nächtlichen Aussicht unseres Hotelzimmers abwenden.

Abermals, mit Zehenspitzengang, tripple ich in Richtung der großen Fenster, stelle mich davor und genieße die wunderschön beleuchtete Stadt.

Riesige, raffiniert gebaute Gebäude, welche in der Nacht noch viel schöner aussehen als untertags.

Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt