Kapitel 38

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„Bryan! Fahr!", schreie ich auf.

„Was ist denn los?", fragt er nach, doch anstatt ihm zu antworten, ich schreie ihm abermals zu:

„Fahr einfach, schnell!"

„Sag mir bitte erst, was los ist. Du machst mir ja schon fast Angst.", Bryans Ton ist ernst gehalten und ich versuche ihn aufzuklären:

„Der Wagen hinter uns, er ist von Mr Brooks. Wir sind nicht außer Gefahr, Liam hat sich getäuscht."

Ich schreie ihn nicht mehr an, jedoch ist mein Ton sehr unsicher und mit Angst erfüllt. Bryan sieht kurz in den Rückspiegel und scheint meinen Worten sofort Glauben zu schenken, da er sofort auf das Gaspedal tritt und so schnell er nur kann die Straße entlang rast.

„Fahr! Fahr!", wiederhole ich mich immer und immer wieder.

Ich weiß, dass es ihm keine große Unterstützung ist und Bryan dadurch nur hektischer wird, doch ich weiß nicht was ich tun soll oder kann.

Es ist wie Folter auf dem Beifahrersitz sitzen zu müssen und nur beobachten zu können. Nichts kann ich tun, außer zuzusehen. Ich fühle mich hilflos. Das Einzige, was ich tun kann, ist den Rückspiegel nicht außer Augen zu lassen und das Gefährt hinter uns bist auf das Genauestens zu betrachten.

„Sie fahren auf, Bryan! Du musst schneller fahren!", schreie ich Liams Kumpel an, nachdem ich bemerkt habe, dass das schwarze Auto nur noch wenige Meter von uns entfernt ist.

Es scheint mir, als würde Bryan die ihm höchstmögliche Geschwindigkeit einlegen, doch wir sind immer noch zu langsam.

Ich erkenne die Marke des Autos hinter uns nicht, doch es ist eindeutig schneller als wir. Ich weiß nicht, ob wir eine Chance haben, doch wir müssen es einfach versuchen. Liam hat zu viel dafür aufgeopfert, dass ich in diesem Auto sitzen kann.

Wir müssen entkommen.

Es darf nicht alles umsonst gewesen sein.

Ich dachte immer, dass Geschäftsmänner Menschen sind, die ihr Wort halten, doch Mr Brooks scheint das genaue Gegenteil zu tun. Ich weiß nicht einmal, ob ich ihn als einen Geschäftsmann ansehen kann, da die Geschichten, die Liam mir erzählt hat, auf allem anderen, als einem gerechten Spiel basieren.

Ich weiß, dass Erfolg meist mit etwas Betrug zusammenhängt, doch Menschen zu quälen, ihnen mit dem Leben ihrer Familien zu drohen, nur dass sie sich selbst umbringen, um aus dem Weg geräumt zu sein, das kann man nicht mehr nur Betrug nennen.

Dieser Mann hat keinerlei Respekt vor allen anderen, außer vielleicht

sich selbst.

Man sagt, dass ein Mensch eine gewisse Ehre zu verteidigen hat, doch ich wüsste nicht, welche Ehre Matthew Brooks noch haben sollte. Ich verstehe, wenn man vieles dafür tut, um Geld zu haben und ohne Sorgen leben zu können, doch kriminell zu werden, ist, so finde ich, keine Lösung.

Ich fühle mich fast, als wäre ich in die Mafia hineingeraten. Es würde mir nichts bringen, zur Polizei zu gehen, Mr Brooks anzuzeigen und alles zu erzählen. Innerhalb Minuten später wäre ich tot. In dieser Hinsicht bin ich mir mehr als sicher. Ich denke, dass das der größte Grund ist, warum Mr Brooks keine Zweifel daran hatte, mich gehen zu lassen. Er weiß genau, dass mir Liam zu sehr am Herzen liegt und ich es nicht aufs Spiel setzen würde, sein Leben oder meines, welches er gerettet hat, aufs Spiel zu setzen.

Es scheint mir trotz allem, als würde er mich immer noch tot sehen wollen, um Liams Karriere nicht im Weg zu stehen.

„Ahh!", schreien Bryan und ich aus, als das Auto einen riesigen Rumpler macht.

Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt