Kapitel 24

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Schlag. Schlag. Geschrei.

Ich höre nichts anderes.

Ich habe mich zwar zur Wand gewendet, doch wegen der deutlich zu hörenden Geräusche, ist es, als würde ich direkt davor stehen.

Es zerstört mich, zu wissen, dass Liam in diesem Moment gefoltert wird und ich, die nur wenige Meter von dem Geschehen entfernt ist, kann nichts tun, dass es aufhört.

„Ah!", höre ich Liam, fast schon im Sekundentakt, schreien.

Es ist schrecklich.

Und, als wäre das nicht schon genug, geben die Männer keinen Mucks von sich.

Als wäre es geplant.

Ich kann nur Liam hören, denn mehr gibt es nicht. Gäbe es andere Geräusche, könnte ich mich mit etwas Konzentration auf diese fixieren, um mein Versprechen an Liam nicht zu brechen.

Ich bin kurz davor mich umzudrehen und in die Scheibe zu schlagen, doch ich soll nicht.

Liam möchte nicht, dass ich ihn leiden sehe.

Es ist wohl auch besser so, doch zugleich ist es auch verdammt schwer. Liam kennt mich und weiß genau, dass ich mir selbst noch mehr Vorwürfe machen würde, als ich sowieso schon tue.

Er weiß auch, dass ich alles dafür tun würde, um ihm zu helfen und zu erlösen.

Wie ich ihn kenne, war das der Hauptgrund, für seine Bitte an mich, nicht hinzusehen. Doch wegen der Schreie hilft es absolut nichts.

Ich würde alles tun.

Ich weiß, dass ich versprechen musste, den Befehlen seines Vaters nicht nachzugehen, doch ich kann Liam nicht leiden hören und sehen. Was will er von mir?

Wieso lässt er Liam verletzen und leiden?

Wenn ihm mein Tod so wichtig ist, wieso schockt er dann keine Killer zu mir ins Zimmer, oder verbringt die Tat selbst?

Ich weiß, er möchte sich seine Finger nicht schmutzig machen, doch diese Ausrede ist mittlerweile wirklich schon egal.

Dieser Mann ist kriminell, da wird ein Mord mehr oder weniger auch nicht viel ändern. Wieso lässt er nicht mich leiden, sondern seinen Sohn, den er noch braucht?

„Ah!", schreit Liam abermals, doch viel lauter als die anderen Male. Ich zucke zusammen.

Was machen diese Menschen nur mit ihm. Liam hat nichts falsch gemacht, genauso wenig, wie ich.

Die Liebe ist kein Verbrechen, das war sie noch nie.

Kein Mensch kann sich seine große Liebe aussuchen, es passiert einfach, doch das verstehen manche Menschen einfach nicht.

Ich frage mich, ob Mr Brooks seine wahre Liebe gefunden hat, doch

dann währe er nicht so, wie er ist.

Vielleicht hat er die Frau seines Herzens auch verloren und ist deshalb so geworden. Doch eine Entschuldigung ist das lange nicht.

Von Liams Mutter ist er schon lange Zeit geschieden, doch das war eindeutig seine Schuld, da er der Verantwortung als Vater nicht gewachsen war.

Ich hoffe nur, dass ein Kind die wahre Liebe nicht trennen wird.

Abermals zuckt mein Körper zusammen. Ein weiterer lauter Schrei von Liam.

Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt