Kapitel 31

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Immer noch sind meine Augen fest aufeinander gepresst.

Ich blicke nach unten und bemerke, dass ich fest in Liams Armen liege.

Wie versprochen hat er mich aufgefangen.

Ich umschlinge ihn, so fest ich kann. Ich habe gedacht, ich hätte ihn verloren. Ich will ihn nie wieder loslassen.

Sofort werde ich von Enttäuschungen geprägt, als er mich etwas von sich weg stößt.

„Wir müssen gehen. Jetzt! Schnell!"

Abrupt packt er meine Hand und rennt los.

Es ist, als wären wir wieder in Barcelona angekommen. Ich folge ihm so rasch ich kann und blicke mich ein wenig um, um zu versuchen, etwas aus der Umgebung erkennen zu können.

Als ich mich etwas nach hinten drehe, sehe ich ein riesiges Geschäftsgebäude, das Gebäude, aus dem wir gerade geflohen sind. Rechts und links von uns ist nichts. Ich sehe nur Bäume, voll mit Nadeln und Laub.

Ein riesiger Wald, welcher alles umschlingt.

Ich kann nicht genau sagen, wo wir sind. Sind wir an einem Stadtrand? In einem Dorf?

Ich weiß es nicht.

Meine Augen erblicken nur Dunkelheit, Bäume und ein einziges hell aufleuchtendes Gebäude, welches fast nur aus Glas besteht.

Wenn ich nicht wüsste, welche Machenschaften sich dort abfinden, würde ich mich sehr eingeladen fühlen.

Es ist wunderschön, riesig und hell beleuchtet. Ein echtes Geschäft, welches Geld einbringt.

Als ich langsam beginne hin und her zu stolpern, fällt mir aus, dass der Boden, auf dem wir laufen immer unebener wird. Ich realisiere sofort, dass wir den Wald betreten müssen.

Leichte Freude breitet sich in mir aus, da es sich stark zu unseren Gunsten auswirken könnte, dass wir nicht direkt in einer Großstadt, sondern an einem Waldrand sind.

Ich bekomme immer mehr Hoffnung.

Liam rennt immer und immer weiter, ich versuche, so gut ich kann, mitzuhalten.

„Ah", stößt aus mir heraus, als ich zu Boden falle.

Liam sagt mir nie Bescheid, wenn er prompt Halt macht, wie auch in diesem Moment.

Er ist einfach stehengeblieben, hat meine Hand losgelassen und mich zu Boden fallen gelassen.

„Fuck, Baby! Alles gut?", höre ich ihn nachfragen.

„Nein! Es ist nicht alles gut! Wir werden verfolgt, rennen schon wieder von allem davon, ich bin dreckig, nass, es ist Nacht und kalt! Also nein, es ist gar nichts gut! Ehrlich, mir gehts beschissen, Liam!", strömt aus mir heraus.

So kenne ich mich gar nicht.

Üblicherweise habe ich mich gut unter Kontrolle, jedoch kann ich in diesem Moment nichts dagegen tun, es musste einfach einmal alles heraus. Ich will gar kein Mitleid oder Ähnliches von ihm, doch er musste es einmal verstehen.

„Shit ich wusste nicht..."

„Was? Das es mir beschissen geht? Dass ich keine Lust mehr auf das alles hier habe?"

Ich weiß nicht, warum ich so gereizt und schon annähernd unverschämt bin, denn alles, was Liam wollte, ist mir zu helfen, doch ich habe keine Kontrolle mehr, über meine Emotionen.

Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt