Kapitel 36

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„Nein! Das darfst du nicht zulassen!", flehe ich meinen Freund an.

Das kann es nicht gewesen sein.

Wir können nicht tagelang geflogen sein, nur um so zu enden.

Lieber würde ich sterben, als nur einen Tag in dem Wissen leben zu müssen, ihn nie wieder zu sehen.

„Luisa...", stockt Liam und weiß nicht, was er mir antworten soll.

„Das kannst du mir nicht antun!". flehe ich abermals.

Meine Augen beginnen umgehend zu tränen. Ich kann nichts dagegen tun, sie fließen über mein Gesicht und lassen es nässer und nässer werden. Ich bin von Schmerz erfüllt.

Ich trage große Befürchtung in mir, dass Liam sich schon längst entschieden hat und ich ihn nicht mehr umstimmen kann. Als ich abermals keine Antwort von ihm bekomme, entschließe ich mich dazu, ein drittes Mal zu flehen, dies nicht einzugehen.

„Du weißt, dass ich ohne dich nicht leben kann... nicht will. Wie soll ich mich, in meinem ganzen Leben, je wieder auf jemand anderen einlassen können? Du weißt, dass es nicht geht und ich weiß, dass du genauso fühlst."

„Bitte mach es mir nicht schwer, als es schon ist. Natürlich kann ich ohne dich nicht leben, aber noch weniger kann ich mit dem Gedanken leben, dass du nicht länger auf dieser Erde verweilst, während ich es tue. Verstehst du nicht? Er lässt uns keine andere Wahl, wir werden keine Chance bekommen, zusammen zu sein. Wir haben alles versucht, Baby, aber wir sind gescheitert. Lieber bist du am Leben als Tod, das hast du nicht verdient."

„Nein! Ich mache das nicht! Ich kann das nicht! Mr Brooks...", wende ich mich zu Liams Vater, „es muss noch irgendeine andere Lösung geben. Was kann ich tun, dass wir zusammenbleiben und beide am Leben sein können?"

„Mein Liebes, ich habe euch vor die Wahl gestellt und ich werde meine Meinung nicht ändern. Getrennt werdet ihr sein, doch wie mein Sohn gesagt hat, entweder einer tot oder keiner. Müsste ich mich entscheiden, würde ich zweiteres wählen."

„Das können Sie uns nicht antun! Bitte. Ich werde ihn auch nicht an seiner Arbeit hindern. Im Gegenteil, ich werde ihn unterstützen und er wird genauso mächtig werden wie sie. Ich werde alles tun.", verzweifelt flehe ich jeden an der um mich herum steht.

Noch nie in meinem Leben war ich solch einer Verzweiflung ausgesetzt.

Hoffnungsvoll blicke ich jede einzelne Wache an, doch keiner zeigt nur einen Funken von Mitgefühl.

Liam kann ich einfach nicht mehr in die Augen sehen, es ist zu schwer.

Er hat mich verletzt und gedemütigt, doch ich bin zu ihm zurückgekehrt. Er hat mich Dinge fühlen lassen, die ich zuvor nicht kannte, seien sie negativ oder auch positiv. So oder so haben sie mich zu dem Menschen gemacht, der ich jetzt bin.

Liam hat mich zu diesem Menschen gemacht und dafür bin ich ihm mehr als nur dankbar. Wir hatten es noch nie leicht zusammen, doch wir haben bis jetzt alles miteinander durchgestanden.

Ich kann einfach nicht zulassen, dass jetzt alles vorbei sein soll, als wäre das letzte Jahr nie geschehen. Auch wenn es hauptsächlich mit Schmerz erfüllt war, war es das Beste, was mir je passiert ist.

Ich weiß, dass mich nie wieder jemand so sehr erfüllen wird, wie Liam es getan hat.

„Bitte, es muss irgendetwas geben.", bettele ich abermals Liams Vater, stärker als je zuvor, entgegen.

Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt