Kapitel 18

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Der Gang ist türkis angestrichen und der Boden mit einem bunten Teppich ausgelegt. An den Wänden stehen kleine Holzkommoden, welche mit vielen Dekorationen verziert sind.

Man merkt sofort, dass Gabriela eine Liebe zu der Natur und den Pflanzen hat, da jedes aufgehangen Gemälde Acker, Blumen, Wälder und die wunderschönsten Sonnenaufgänge zeigt.

Ich komme aus dem Staunen kaum mehr hinaus.

Man fühlt sich direkt wie zuhause, da alles sehr idyllisch eingerichtet ist, doch ich verspüre immer noch ein unwohles Gefühl, den Tag hier, in Gabrielas Wohnung zu verbringen. Ich traue mich nicht den Gang entlang in die Einzelnen Räume zu sehen, was ich nicht nachvollziehen kann, da wir hier sein dürfen und Gabriela uns sehr gerne zur Hilfe steht, doch meine Füße bewegen sich keinen Millimeter.

Ich bin es nicht gewohnt, allein in fremden Eigentümern zu sein. Ich möchte nichts kaputt machen oder in Unordnung bringen, da Gabriela schon viel zu viel für uns getan hat, was nicht als selbstverständlich angesehen wird.

Mir wird bewusst, wie lächerlich ich mich verhalte und wie offensichtlich meine Gedanken sind, als ich Liams Hände von hinten an meiner Hüfte spüre. Er schlingt seine Arme um mich, legt sein Kinn auf meine Schulter und flüstert mir ins Ohr:

„Na? Hast du so eine Angst? Hier wird schon niemand sein. Wir dürfen hier sein also lass es dir gut gehen."

Liams Stimme ist sehr erregt und leise.

Zudem vertieft er seine Stimme, sodass sie noch etwas dunkler klingt, was mir das Gewissheit verleiht, dass er mich ficken will.

Ich kenne diese Situation gut, das hat er in unserer ersten Beziehung oft getan und seine Taktik wohl nicht geändert.

Normalerweise würde ich nun langsam beginnen mich umzudrehen und ihn leidenschaftlich zu küssen, anschließend trägt er mich dorthin, wo er möchte, und fickt mich so lange, bis wir beide nicht mehr können.

Es wäre der perfekte Zeitvertreib, welcher uns beiden guttun würde und für den es nie einen falschen Zeitpunkt gibt, doch ich bin immer noch sauer auf ihn, da er kein Mal nach mir gesehen hat und ohne meine Zustimmung eine unschuldige Frau in unsere Probleme einbezogen hat.

Ich packe etwas aggressiver seine Handgelenke, hebe sie leicht an, so dass ich mich etwas lockern kann und lasse sie nach hinten abfallen, anschließend trete ich einen Schritt nach vorne und drehe mich rasch um, um Liam in die Augen sehen zu können.

Ich spreche voll selbstbewusst in sein Gesicht:

„Nein! Nein, heute zieht deine Masche nicht. Du hast wieder mal nicht auf mich gehört. Gabriela ist eine wunderbare, liebevolle Persönlichkeit, die du in unsere Probleme miteinbezogen hast. Was, wenn dein Vater herausfindet, dass sie uns geholfen hat. Ich möchte nicht, dass ihr etwas geschieht!"

Liam blickt mich verblüfft an. Er hätte nicht gedacht, dass mich sein Anruf in diesem Maße stören würde.

„Ich...", er streckt seinen rechten Arm nach mir aus, um mir anzudeuten, dass ich seine Hand nehmen soll.

Sofort trete ich nochmals einen Schritt zurück und unterbreche ihn, bevor er seine Worte zu Ende führen kann.

„Nichts mit „Ich..."! Ich hätte in dieser Situation mehr von dir erwartet."

Mit ernstem Blick starre ich ihn an.

Plötzlich spüre ich meine Wut weiter aufkochen, als Liam beginnt zu schmunzeln.

Ich kann mich nun nicht mehr zusammenreißen.

„Was glaubst du eigentlich wer du bist! Du kannst nichts ernst nehmen!", ich kann nichts dagegen unternehmen, die Worte brodeln einfach aus mir heraus, „Du solltest dich schämen! Du solltest dich dafür schämen, nie auf andere Rücksicht zu nehmen, außer dich selbst!"

Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt