Kapitel 35

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„Mein Sohn, schon lange nicht mehr gesehen.", wendet sich Mr Brooks zu Liam.

ich blicke zu meinem Freund auf und spüre, wie sich die Wut in ihm, beginnt aufzuschäumen. Er beißt seine Zähne stark aufeinander, spannt seinen ganzen Körper an und ballt seine Hände fest zu Fäusten, woraufhin ich sofort erkennen kann, wie die Adern in seinem Armen stark hervortreten.

Ich habe Liam schon oft wütend erlebt, doch auf diese Weise ist er mir noch nie aufgetreten. Er wird immer unruhiger und ich habe zu befürchten, dass er gleich etwas stark Unüberlegtes tun wird.

„Duuu..." „Liam!", schrei ich und packe meinen Freund am Arm.

Er war kurz davor, sich auf seinen Vater zu stürzen.

Ich kann es ihm keineswegs verübeln, nach dem, was er uns angetan und gedroht hat, doch ich kann nicht zulassen, dass wir aus Emotionen handeln.

Gott hat uns Menschen Gefühle und Emotionen geschenkt, doch dies ist oft auch mit der Negativität verbunden. Natürlich gibt es Freude, Glück und Liebe, doch jegliches bringt auch ein Gegenteil mit sich. Wir besitzen Hass, Trauer und Leichtsinnigkeit, und egal, was wir aus reiner Schnelligkeit und ohne darüber nachzudenken benutzen, seien es positive oder negative Emotionen, es geht nur selten gut aus.

„Hey, ich kann dich verstehen und glaube mir, ich würde nichts lieber tun, als deinem Vater eine reinzuschlagen, aber es hilft keinem von uns weiter, wenn wir einfach nur das tun, was und als erstes in den Sinn kommt. Ich weiß er braucht dich, doch ich bin mir nicht mehr im Klaren, ob es ihm noch so wichtig ist, dass er dich als seinen Nachfolger ernennt, also bitte versuche tief durchzuatmen und hören auf meine Stimme.", versuche ich Liam zu beruhigen.

Ich betrachte, wie er seine Augen fest zusammenpresst und tief ein und aus atmet. Trotz seiner stets angespannten Muskeln merke ich, wie er sich ein wenig beruhigen kann.

Mit weiterhin geschlossenen Augen beginnt er mir zu antworten:

„Ich könnte ihn umbringen.", deutet er mir seine Gefühle, aggressiv doch sanft, mit.

Seine Worte erschrecken mich nicht, da ich Liam kenne und genau weiß, wie er sich fühlt, jedoch weiß ich auch, dass er in solch einer Hinsicht keine Späße macht, weswegen es umso besser ist, dass ich ihn aufhalten konnte, zu seinem Vater zu rennen.

Da ich seine Worte jedoch gut nachvollziehen kann, werde auch ich etwas aggressiver und blicke strikt nach vorne zu Mr Brooks.

„Ich weiß. Ich auch.", antworte ich mit selbstsicherer Stimme, meinem Freund.

Abrupt sehe ich aus dem Augenwinkel, wie Liam seinen Kopf in meine Richtung reißt und mich anstarrt. Als auch ich meinen Kopf langsam in seine Richtung beginne zu wenden sehe ich, dass sein Blick weniger überraschend ist, als dass er mit Stolz erfüllt zu sein scheint.

Liam kennt mich so gut, dass er weiß, dass ich, genau wie er auch, in solchen Situationen nicht zu Späßen aufgelegt bin. Ich meine, meine Worte zu hundert Prozent ernst und das weiß er.

„Und genau deswegen bist du meine Freundin.", zeigt mir Liam seinen Stolz und ich kann nicht anders, als ihm zuzulächeln.

Seine Aussage überrascht mich kein Wenig, da es nicht selten ist, dass wir beide gleich fühlen.

„Komm jetzt, zeigen wir es diesem Mistkerl.", fordert mich Liam auf.

„Aber keine Gewalt, ja?", möchte ich, nach einem Nicken meinerseits, Liam noch einmal zum Verständnis mitteilen, da wir stark in der Unterzahl sind.

Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt