Kapitel 27

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„Luisa! Baby! Wach auf, schnell! Wir müssen hier weg! Es geht los!", höre ich eine Stimme nach mir rufen.

Langsam öffne ich meine Augen und erblicke sofort den hektischen Blick von Liam.

„Was ist denn los?", frage ich ihn noch halb verschlafen.

Ich reibe meine Augen, um etwas wacher zu scheinen und muss mich erst zurechtfinden, um zu realisieren, wo wir uns befinden.

Jetzt hätte ich mir meine Frage auch sparen können.

Mir wird sofort wieder klar, dass wir uns in Gefahr befinden und Liams Aufregung nach zu urteilen wird es jetzt umso ernster als je zuvor.

Um meine Vermutung abzusichern, wendet sich Liam zu Wort:

„Sie kommen gleich! Sie haben alles gecheckt, ich war zu voreilig. Es tut mir leid. Du musst sofort los! Ich halte sie auf und komme nach, versprochen."

Es fühlt sich an, wie ein Schlag in mein Gesicht.

Ich kann ihn hier nicht allein lassen. Was werden sie nur mit ihm machen?

Wenn er sie aufhalten will, wird er nicht nachkommen können!

Ich weiß noch nicht einmal, wo ich hin muss. Nur Liam weiß den Weg.

Furcht breitet sich in meinem ganzen Körper aus.

In den letzten Tagen wurde ich mehrmals mit dem Gefühl der Angst, der Furcht und der Ungewissheit konfrontiert, doch das Gefühl jetzt ist schlimmer als je zuvor.

„Nein! Liam, ich weiß nicht, wo ich hin muss. Ich schaffe das nicht ohne dich! Ich kann dich nicht verlieren, ich bleibe hier, bei dir! Entweder zusammen oder gar nicht!", strömt nur so aus mir heraus.

Sofort wendet Liam seinen Blick, der so sehr auf die versteckte Tür fixiert war, zu mir und versucht mich zu überzeugen:

„Nein! Was bringt es uns, wenn wir beide hier bleiben? Dann haben wir gar keine Chance! Und jetzt sofort kann ich nicht mit dir mitkommen, denn sie werden uns folgen und uns fassen! Ich sage dir den Weg. Du gehst vor und bevor du dich auch nur umsiehst, bin ich hinter dir, versprochen. Es wird alles gut gehen."

Ich kann ihm nicht glauben.

Meine Zweifel sind stärker als meine Liebe zu Liam.

Ich hätte nie gedacht, dass das möglich sein könnte. Es ist wie ein Traum.

„Liam, ich schaffe das nicht ohne dich! Es geht einfach nicht!", versuche ich ihm abermals mitzuteilen, wie hilflos ich mich fühle.

Er macht mir jedoch schnell klar, wie große Hoffnung er in mich setzt und dass er mir mehr als nur vertraut.

„Du schaffst das! Ich werde dir jetzt den Weg sagen, ja?", beginnt er stur seinen Plan durchzusetzen, „Der Ausgang ist nicht weit von hier. Du kletterst in den Schacht hinein und krabbelst so lange geradeaus, bis es nicht mehr geht. Wenn du dann an einer Wand angekommen bist, gibt es nur noch Wege, die zurück, nach rechts oder links gehen. Du nimmst, ohne zu zögern, den nach links. Der erste darauf folgende Weg nach rechts, ist dein nächstes Ziel. Dann wieder geradeaus, bis es nicht mehr geht. Abermals nach links und dann suchst du das Licht, das ist der Ausgang. Du kannst ihn nicht verfehlen. Ich glaube an dich, du schaffst das."

„Liam ich...ich schaffe das nicht, nicht ohne dich."

Noch bevor ich meine Zweifel weiter ausführen kann, legt Liam mein Gesicht in seine Hände und blickt mir tief in meine Augen:

Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt